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Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition)

Titel: Die Götter - Das Schicksal von Ji: Die Götter 4 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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saß.
    Doch dann empfand er die Helligkeit plötzlich wieder als böses Omen, und die einfallenden Sonnenstrahlen amüsierten ihn ganz und gar nicht mehr. Mit einem nachlässigen Handwedeln ließ er einen der Fensterläden zuschlagen, ohne sich aus dem Sessel zu erheben. Endlich saß er wieder im Halbdunklen.
    Saat ertrug das Licht des Tagesgestirns immer weniger. Sein Körper bestand aus Gwel aus dem Karu, und die Sonnenstrahlen brannten ihm schmerzhaft auf der Haut, denn selbst in seiner verwandelten Form scheute der Stoff das Licht. Im Übrigen trat die Hässlichkeit des Hexers im Sonnenschein noch deutlicher zutage. Er konnte sich einfach nicht an sein entstelltes Äußeres gewöhnen. Wäre er dazu in der Lage gewesen, hätte er die Tage um mindestens zwei Dekanten abgekürzt, damit die Finsternis der Nacht all ihre Schönheit entfalten konnte. Doch leider reichte seine Macht dazu nicht aus. Noch nicht.
    Mit einem Seufzer warf er das Buch fort, in dem er die halbe Nacht gelesen hatte. Als es am Boden aufschlug, rissen mehrere Seiten ein. Der Hexer stand auf und trat beim Durchqueren des Zimmers absichtlich auf das Buch. Er hatte wieder einmal seine Zeit mit einer Schrift vergeudet, die öder war als der Bericht eines Buchhalters. Endlose Beschreibungen der verschiedenen ethekischen Dynastien, die samt und sonders seit Jahrtausenden ausgestorben waren. Aber wieder nichts über Magie! Allmählich kamen ihm Zweifel, ob das älteste Volk der bekannten Welt die Magie überhaupt erfunden hatte, oder ob sie nicht doch erst später entstanden war, nach dem Untergang der Zivilisation.
    Allmählich verlor Saat das Interesse an dieser Frage. Seine magischen Kräfte entwickelten sich zwar seit einer ganzen Weile nicht mehr weiter, weil ihm dafür das nötige Wissen fehlte, aber dagegen konnte er etwas unternehmen: Er brauchte sich bloß etwas anderem zuzuwenden. Der große Moment war gekommen. Saat würde sich aufmachen, die Welt zu erobern und sich den Sterblichen als der einzige Gott vorzustellen, der es würdig war, gefürchtet und angebetet zu werden.
    Diese Aussicht hob seine Stimmung beträchtlich. Er schlurfte zum Fenster, spähte hinaus auf die Bucht und achtete dabei penibel darauf, im Schatten des halb geschlossenen Ladens zu bleiben. Von hier aus hatte er die Hauptstraße– oder besser gesagt, die einzige Straße von Raturuu– vollständig im Blick. Sie wand sich zum Hafen hinunter, dessen Größe sich in wenigen Jahren verdreifacht hatte. Doch trotz der vielen neuen Anlegestege reichte der Platz nicht für alle Piratenschiffe, Kreuzer, Fregatten und Großsegler, die mittlerweile zu Saats Armada zählten. An die dreitausendfünfhundert Männer, die sein Zeichen auf der Stirn trugen, warteten darauf, dass er zum Angriff auf die Unteren Königreiche blies, und ihre Anzahl würde sich rasch verzehnfachen, sobald Saat der Bevölkerung eine Kostprobe seiner Macht gab.
    Seine Männer, meist ehemalige Piraten, wohnten nicht auf der Insel, sondern waren an Bord der Schiffe untergebracht. Die Häuser an Land waren Saats Lehrlingen vorbehalten. Nachdem sie die früheren Bewohner getötet oder davongejagt hatten, hatte Saat die Häuser als Gunstbeweis an seine treuesten Diener verteilt. Das hatte zudem den Vorteil, dass er sie im Auge behalten konnte. Nicht, dass er einen Aufstand fürchtete. Selbst wenn sie sich alle gegen ihn verbündeten und ihn gemeinsam angriffen, war er mächtig genug, sie mit einer Handbewegung zu töten. Doch seine Lehrlinge waren dazu auserkoren, als Stellvertreter über die Königreiche zu herrschen, die er zu erobern gedachte, und Saat wollte sich vergewissern, dass sie ihm blind ergeben waren. Sie sollten nicht nach eigener Macht streben, sondern vor ihm im Staub kriechen. Er würde der Alleinherrscher über die Welt sein.
    Saat ließ den Blick über das Hafenbecken schweifen. Seltsam! Das Schiff, das er zu Zuïas Insel entsandt hatte, war bereits zurück. Er hatte geglaubt, dass die Männer viel länger brauchen würden, um die Sümpfe des Lus’an zu durchsuchen. Um der Sache auf den Grund zu gehen, streckte er die Hand nach seinem Fernrohr aus. Es erhob sich von seinem Platz auf dem Regal und landete geradewegs in seiner offenen Hand. Saat zog das Fernrohr aus, richtete es auf das Schiff und blickte mit gerunzelter Stirn hindurch.
    Ihm entfuhr ein Fluch, der geradewegs aus den Untiefen des Karu stammte. Dann presste er die schrumpeligen Lippen aufeinander. Zü! Die Kriegerinnen von Zuïas

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