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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Jose Farmer
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eine weite, chinesisch aussehende Robe, scharlachrot mit grünen Drachen, sowie Brokatschuhe mit Schnabelspitzen. Ihr kurzes dunkles Haar schimmerte, als habe sie es ausgiebig gebürstet. Ihr einziges Make-up bestand aus hellrotem Lippenstift. Sie hätte ruhig etwas Puder auflegen können, um die dunklen Ringe unter den Augen zu übertünchen.
     »Ich habe gar nicht gut geschlafen«, sagte sie, als sie sich in einen Sessel setzte. »Ich mußte immer daran denken, daß mich vielleicht jemand beobachtet.«
     »Wenn wir den Androiden vertrauen könnten, könnten wir sie die Schlafzimmer tapezieren lassen«, sagte Frigate. »Das würde die Bildschirme unbrauchbar machen.«
     »Wenn … wenn …«, knurrte Burton. »Ich bin diese ewigen Wenns und Abers bald leid. Es hängt mir zum Halse raus, in einem Käfig gefangen zu sein. Sobald wir in Erfahrung gebracht haben, was wir unternehmen können, werden wir eine Menschenjagd veranstalten. Es wird gefährlich werden, aber was mich betrifft, ich werde mich nicht wie ein Kaninchen in seinem Bau verkriechen. Wir sind keine Kaninchen. Wir sind Menschen. Und Menschen sind nicht dazu geschaffen, in einen Taubenschlag gesperrt zu werden.«
     »Kaninchen und Tauben«, murmelte Frigate.
     Burton fuhr herum und musterte ihn. »Was, zum Teufel, meinst du damit?«
     »Kaninchen und Tauben haben nicht die geringste Ahnung, warum sie eingesperrt sind. Sie wissen nicht, daß sie rund und fett werden sollen, um später gegessen zu werden. Und wir wissen nicht, warum Loga beseitigt wurde oder was man mit uns vorhat. Wir sind schlimmer dran als Kaninchen und Tauben. Sie sind wenigstens dumm, aber glücklich. Wir sind dumm und unglücklich.«
     »Sprich gefälligst nur für dich selbst!« sagte Nur. »Ich möchte die, die vielleicht noch nicht daran gedacht haben, gern darauf hinweisen, daß diese Liste hier möglicherweise unvollständig ist. Der Unbekannte hat womöglich gewisse Machtbefugnisse aus ihr gestrichen. Selbst wenn er es noch nicht getan hat, er kann fast jede Befugnis eliminieren, die er eliminieren will.«
     Es folgte ein langes Schweigen. Der Chinese erhob sich, ging zu einem Konverter und bestellte ein großes Glas Roggenwhisky. Burton schnitt zwar eine Grimasse, sagte aber nichts. Es wäre sinnlos gewesen, und Li Pos Trotz hätte Burtons Autorität nur herabgesetzt.
     Li Po nippte an dem Roggenwhisky, rülpste, um Zustimmung anzudeuten, und ging zu seinem Stuhl zurück. »Ich brauche eine Frau«, sagte er.
     Burton hatte gedacht, Alice sei mittlerweile darüber hinweg, beim geringsten Anlaß zu erröten, aber die Viktorianerin in ihr war lange noch nicht gestorben.
     »Du wirst dir auch weiterhin einen runterholen müssen«, sagte Burton. »Wir haben schon genug Probleme, ohne noch eine Frau wiederzubeleben, bei der du deine Lust ausleben kannst.«
     Alices Gesicht wurde noch roter. Aphra Behn lachte.
     »Es ist unnatürlich«, sagte Li Po. »Mein Yang braucht sein Yin.«
     Burton lachte, weil >Yang< in einer westafrikanischen Sprache >menschliche Exkremente< bedeutete. Po fragte ihn, warum er lachte. Als Burton es ihm erklärte, lachte der Chinese laut auf.
     »Na gut, wenn ich keine Frau haben kann, werde ich meine Begierde mit Körperertüchtigung vertreiben. Was hältst du davon, wenn wir ein Stündchen fechten, Degen oder Säbel?«
     »Ich könnte es auch brauchen«, sagte Burton, »aber du bist betrunken. Du wärest kein Gegner für mich.«
     Li Po behauptete laut und schrill, er würde Burton auch dann noch mit jeder Waffe schlagen, die er wählte, wenn er doppelt soviel getrunken hätte. Burton wandte sich von ihm ab, und der Chinese wankte zu seinem Sessel, ließ sich hineinfallen und fing an zu schnarchen. Frigate und Turpin trugen ihn zur Schlafzimmertür. Sie war jedoch mit Pos Codewort verschlossen, das die beiden Träger nicht kannten. Sie legten ihn auf den Korridorboden und kehrten in den großen Raum zurück.
     »Wir werden uns alle bald wie Po benehmen, wenn wir hier bleiben müssen«, sagte Turpin. Er ging zu einem Konverter und bestellte ein großes Glas Gin mit einer Zitronenscheibe. Aphra, die sich das gleiche geben ließ, hob ihr Glas. »Ein Trinkspruch auf den Wahnsinn!« sagte sie. »Dies ist vielleicht ein Knast, aber es ist immer noch besser als Newgate.«
     Sie wußte, wovon sie sprach; sie hatte zweimal im Schuldgefängnis gesessen.
     Sie konnte sich ihre hochmütige Einstellung also erlauben, auch wenn sie nicht realistisch

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