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Die goldene Göttin

Die goldene Göttin

Titel: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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ob wir den Aufruhr beenden könnten, ich als Meeresgott und alles das. Ich dachte, drei wären besser als zwei, und weil Llandro derjenige war, der den Mob auf die Beine gebracht hatte …«
    »Ich glaube nicht, daß ich ihm begegnet bin.«
    »Er ist der Mann, der das Fundstück von der Plattform abmontierte. Er verkaufte dir ein gestohlenes Pferd.«
    Fortune nickte. »Ich habe mich schon gefragt, was er mit dem Ding anfangen will.«
    Webley gluckste. »Ich habe ihm die gleiche Frage gestellt. Er sagte, er sei schon immer überzeugt gewesen, daß Kronos’ Macht mit den magischen Zeichen auf der Tafel verbunden sei. Er meinte, er könnte ähnliche Macht erlangen, wenn er herausbrächte, wie diese Magie wirkt.«
    »Das Boot«, mahnte Fortune.
    »Wir also zum Tempel, Norni, Llandro und ich. Der Brand in dem Stadtviertel hatte sich so ausgebreitet, daß wir nicht in die Nähe konnten. Llandro sagte, das Feuer am Hafen sei wahrscheinlich noch besser, weil er es selbst gelegt habe, und so gingen wir hin, um es uns anzusehen. Kurz bevor unser kleiner Krieg ausbrach, war ein Schiff eingelaufen, und als der Tanz losging, ließ der Kapitän alle Waren wieder an Bord schaffen. Weil die Lagerhäuser brannten und er noch freien Raum hatte, rettete er noch eine Menge anderer Sachen, bevor wir kamen. Ich fürchte, er hat viel mit Llandro gemeinsam.«
    »Norni und Llandro sind also einfach an Bord gegangen?«
    »Nicht genau. Der Kapitän wollte keine Passagiere an Bord nehmen. Llandro versuchte ihm drei Pferde zu verkaufen, mit denen wir entkommen waren, aber er meinte, Pferde an Bord eines Schiffes könnten Unglück bringen. Ich machte ihm klar, daß ich nicht nur der Gott des Meeres und aller seiner Bewohner, sondern auch der Gott der Pferde sei.«
    »So also kam diese Gedankenverbindung auf.«
    »Welche Gedankenverbindung?«
    »Daß Poseidon auch Gott der Pferde sei.«
    »Poseidon?«
    »Griechisch. Nodiesop, rückwärts ausgesprochen.«
    »Oh. Hoffentlich bringt das die Zeitlinie nicht in Gefahr.«
    »Wie ging es weiter?«
    »Als du den Vulkan zum Platzen brachtest, war er überzeugt. Diese Flutwelle war eine großartige Sache. Wir blieben gute zehn Minuten auf ihrem Kamm und glitten in ruhigeres Wasser, als Manukronis endlich ganz unterging. Der Anblick war so eindrucksvoll, daß der Kapitän beschloß, seine Mannschaft nicht auszupeitschen.«
    »Weshalb wollte er das tun?«
    »Während die Lastträger das Schiff beluden, hatten sie ein paar Mädchen an Bord geschmuggelt und feierten eine Orgie …«
    »Ich verstehe. Wie war diese Arche verproviantiert?«
    »Sehr reichlich. Verschiedene Lebensmittel, Kleider, Werkzeug, Handelswaren, dreißig Fässer Bier und zehn Krüge mit Wein …«
    »Wir wollen annehmen, daß sie ohne Entbehrungen nach Kreta gekommen sind.«
    Webley lachte. »Ein Gott zu sein, hat mir Spaß gemacht, aber als Karriere wäre es nichts für mich. Kannst du mir sagen, warum Kronos die goldene Göttin einführte, statt sich selbst als Vulkangott vorzustellen? Das wäre vernünftiger gewesen.«
    Fortune versuchte ihm Stonemans Idee der »mächtigen Rasse« zu erklären.
    »Trotzdem sehe ich nicht ein, wieso die Einwohner diese Göttin so bereitwillig verehrten. Wenn man ihre Verachtung für Frauen erlebt hat …«
    »Sie waren gewöhnliche Durchschnittsmänner«, erwiderte Fortune, als ob das alles erklärte.
    »Und?«
    »Der Durchschnittsmann gelangt ziemlich früh in seinem Leben zu der Erkenntnis, daß es nichts gibt, was er wirklich gut kann. Er ist kein gewaltiger Krieger, kein brillanter Geschäftsmann, kein großer Liebhaber, und auch in den Künsten ist er nicht sonderlich talentiert. Er ist Gefangener seiner eigenen Unzulänglichkeiten. Aber er ist überzeugt, daß er bedeutender sein sollte, als er ist.«
    »Die Menschen machen viel Aufhebens von ihrem Sex«, bemerkte Webley. »Spielt der Mann nicht eine wichtige Rolle bei der Fortpflanzung der Art?«
    »Wichtige Rolle?« Fortune schnaubte. »Der gesamte Beitrag, den der durchschnittliche Mann zur Arterhaltung leistet, kostet ihn ein paar Sekunden. Dann ist es Sache anderer, den wirklich wichtigen Teil der Arbeit zu tun. Das ist es, was ihn schmerzt. Er weiß bereits, daß er nie eine besondere Bedeutung erlangen wird – aber fast jede Frau kann wenigstens Kinder zur Welt bringen. Er kann nicht mal etwas annähernd Gleichwertiges vorweisen. Also tut er das Nächstliegende, um sich zu behaupten: Er erklärt die ganze weibliche Bevölkerung für

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