Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
«Warum mußte auch diese verdammte Sicherung durchbrennen!» Ich beobachte diese Gedanken, nehme sie für einen Augenblick zur Kenntnis, und dann
gehe ich mit meiner Tochter spielen und schenke ihr meine positive Energie und Aufmerksamkeit. Nur weil ich persönlich gerade in einer kleinen Krise stecke, muß ja nicht gleich die ganze Welt mit mir leiden. Nicht einmal ich selbst brauche deshalb zu leiden!
Ich will damit nicht sagen, daß das leicht ist. Bei jedem Lernprozeß macht man am Anfang erst einmal Fehler, «vermasselt» alles, ist verwirrt und ärgert sich. Doch zum Lernprozeß gehört auch, daß man sich urteilsfrei beobachtet und sich mit der Zeit immer mehr öffnet, bis man schließlich eine neue Fähigkeit zum Glücklichsein an sich entdeckt.
Positive Energie auszustrahlen bedeutet nicht, daß man «so tun soll als ob». Damit würden wir uns nur selbst betrügen. Wenn wir uns in der Disziplin des Glücklichseins üben, sind wir uns voll und ganz über unsere Empfindungen im klaren. Uns ist bewußt, was sich in unserem Inneren und in der Außenwelt abspielt. Wir dramatisieren es nur nicht. Bedingungslos glücklich zu sein , ist also etwas ganz anderes, als nur zu sagen, wir seien glücklich, oder die Zähne zusammenzubeißen und so zu tun als ob. Die Disziplin des Glück-Ausstrahlens unterscheidet sich auch von dem passiven Zustand des Sich-wohl-Fühlens. Sie ist das einzige Glück, das ich kenne, das nicht von äußeren Umständen abhängt.
Es fließt ständig, wie ein unterirdischer Strom, unter allen äußeren Umständen, allen Situationen, ja sogar unter unseren eigenen inneren Hindernissen, und erhebt sich über sie wie die Wogen eines mächtigen Flusses. Jeder besitzt die angeborene Fähigkeit, jederzeit positive Energie auszustrahlen. Doch je niedergedrückter man ist und je problematischer die Lebensumstände, um so schwieriger wird diese Disziplin. Umgekehrt, je mehr Hindernisse wir aus dem Körper, dem Denken und den Emotionen verbannt haben, um so leichter wird diese Übung (aber niemals ganz leicht, nur leichter! ).
Mit dem Glücklichsein ist es wie mit allem, was man regelmäßig übt. Wenn man allen inneren und äußeren Lebensumständen zum Trotz immer wieder positive Energie ausstrahlt, gelingt das mit der Zeit immer besser, vor allem, wenn man lernt, seine Gedanken nicht mehr so ernst zu nehmen. Man
braucht Geduld, um die Fähigkeit, Glück auszustrahlen, in sich reifen zu lassen. Ehe ein Kind laufen lernt, krabbelt es erst einmal, und ehe es beginnt zu rennen, muß es erst einmal laufen können. Wir beginnen dort, wo wir gerade stehen, und wandern dann stetig weiter bergauf.
Das Bewußte Selbst wird niemals glücklich sein
Mir werden viele Fragen gestellt, aber im Grunde laufen alle auf dasselbe hinaus: Was wird aus meiner Beziehung? Welche Richtung soll ich in meinem Leben einschlagen? Was wird mit meinem Beruf ... meiner Familie ... meiner Ausbildung ... meinem Problem! Ich bin verletzt, ich bin wütend, ich habe Angst.
Warum bist du nicht glücklich? Weil neunundneunzig Prozent von allem, was du tust, denkst und sagst, sich nur um dich selbst drehen – und dann bleibt nur noch eines .
Wei Wu Wei
Als ich drei Jahre alt war, hatte ich ein Erlebnis, das als Gleichnis für unsere Suche nach Glück durch Befriedigung des eigenen Ichs dienen kann. Ich war zum erstenmal im Zirkus und war vor Staunen ganz überwältigt. Hier gab es so viele Dinge, die ich noch nie gesehen hatte. Eines dieser neuen Dinge war eine spitze Papiertüte, aus der eine merkwürdige flauschige rosa Masse herausschaute. «Da, Zuckerwatte für dich», sagte meine große Schwester und reichte mir die Tüte. Hastig warf ich das rosa Zeug auf den Boden und suchte in der Tüte nach der Süßigkeit. Als ich in die leere Tüte starrte, erklärte meine Schwester mir: «Du hast es gerade weggeworfen, du Dummkopf. »
Unser Bewußtes Selbst neigt dazu, die Zuckerwatte wegzuwerfen und dann in der leeren Tüte unserer Erlebnisse nach dem Glück zu suchen.
Glück braucht keinen Vorwand
Beth und Jerry befinden sich gerade mitten in einer heftigen, verletzenden, schmerzlichen Auseinandersetzung, als es an der Tür klingelt. Verbittert und aufgeregt öffnet Jerry die Tür und sieht MichaelJ. Anthony aus der alten Fernsehserie «Der Millionär»
vor sich stehen, in seinem makellosen Smoking und mit seinem charmanten Lächeln auf den Lippen. Er kündigt Jerry an, er habe ihm einen Scheck über eine Million Dollar zu
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