Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
Möglichkeiten. Wir können uns nur so leicht strecken, daß es ganz bequem für uns ist, aber dadurch werden wir nicht elastischer; oder wir können unseren Körper so extrem dehnen, daß es uns Höllenqualen bereitet; oder wir denken daran, wie wichtig das richtige Gleichgewicht zwischen Genuß und Schmerz ist, und dehnen uns ganz allmählich immer mehr, nach dem Grundsatz: «Nicht brechen, sondern biegen!»
Akzeptiere den Punkt, an dem du im Augenblick stehst, und schreite langsam voran
Ein Mann – nennen wir ihn Mac – heuerte mich als persönlichen Fitneßtrainer an. Mac wog 170 Kilo, er lag etwa 60 Kilo über seinem Idealgewicht. Sein Körper machte einen verspannten und unbeweglichen Eindruck, und er hatte einen schwachen Muskeltonus. Außerdem litt er seit einem Autounfall, bei dem er sich eine Schulterverletzung zugezogen hatte, unter Depressionen. Er hatte sich wirklich gehen lassen und lebte völlig zurückgezogen wie ein Einsiedler. Später stellte ich fest, daß er auch Drogen nahm, zuviel trank, sich fettreich ernährte und viele Süßigkeiten aß. Sein Cholesterinspiegel hatte eine astronomische Höhe erreicht. Mit anderen Worten: Mac war ein katastrophaler Fall – vor uns beiden lag eine schwere Aufgabe.
Wir fingen bei dem an, was Mac im Augenblick konnte – es war nicht viel —, und gingen dann ganz langsam und schrittweise voran. Am ersten Tag zeigte ich ihm, wie man ganz leicht auf einem kleinen Trampolin federt. Das war so ziemlich das einzige, wozu er in der Lage war. Später baute ich ein paar leichte Dehnungsübungen, muskelstärkende Übungen und Aerobic-Elemente in sein Training ein.
Nach anderthalb Jahren hatte Mac 60 Kilo abgenommen. Seine Schulterverletzung war geheilt, und sein Cholesterinspiegel hatte sich wieder normalisiert. Er ernährte sich auch anders als früher, trank kaum noch und nahm keine Drogen mehr. Mac fühlte sich so wohl wie schon seit Jahren nicht mehr und sah auch entsprechend besser aus. Wir hatten seinen Ausgangspunkt akzeptiert und waren von dort aus langsam vorangeschritten – und er hatte das Ziel erreicht, das er anstrebte.
Bleibe realistisch
Kurzfristige Ziele (zum Beispiel: «Ich möchte gleich jetzt zehn Liegestütze schaffen») halten unsere Konzentration und Motivation viel besser aufrecht als Idealvorstellungen, deren Verwirklichung noch in weiter Ferne liegt (zum Beispiel: «Ich möchte in sechs Jahren Sieger bei der Olympiade werden»). Wenn wir nur das ferne Ziel im Auge haben, versagen wir jeden Tag, denn wir haben es wieder nicht erreicht. Doch wenn unser Ziel der nächste kleine Schritt in der richtigen Richtung ist, bringt uns jeder Tag ein neues Erfolgserlebnis.
Wie gute Resultate wir erreichen, hängt davon ab, wieviel Mühe wir uns geben. Wir bekommen nicht mehr, als wir investieren. Trotzdem sollte man lieber zu klein als zu groß anfangen. Viele Menschen stürzen sich voller Begeisterung in ein Training und geben es nach einiger Zeit wieder auf. Meist haben sie sich zuviel vorgenommen, es wurde ihnen zu anstrengend, und deshalb haben sie wieder aufgehört. Als Faustregel gilt: Versuche immer nur die Hälfte deines nächsten Ziels zu erreichen, oder laß dir dafür doppelt so viel Zeit, wie du für notwendig hältst. Bei diesem Tempo fühlen dein Basis-Selbst und dein Körper sich wohl und sind bereit für den nächsten Schritt.
Der Schlüssel zum Erfolg ist bei jedem Trainingsprogramm der gleiche: Wir sollten immer nur das tun, was wir als relativ angenehm, bequem und leicht durchführbar empfinden – was bei uns wirklich funktioniert —, denn uns nützt nur das, was wir auch wirklich tun.
Sei konzentriert
Arnold Schwarzenegger hat einmal gesagt: «Wenn ich mich bei
einer Kraftübung ganz auf die Muskeln konzentriere, die dabei beansprucht werden, erreiche ich mein Ziel rascher, als wenn ich die Übung einfach nur mechanisch ohne besondere Aufmerksamkeit mache. » Dieser Satz aus der direkten Erfahrung eines geschulten Beobachters paßt zu dem, was wir über unser Basis-Selbst wissen. Ganz gleich, ob wir einen Bereich unseres Körpers entspannen, dehnen oder kräftigen, wir sollten uns dabei auf das angestrebte Gefühl (Entspannung, Beweglichkeit oder Kraft) konzentrieren, dann wird das Basis-Selbst uns unterstützen und die Veränderung auf diese Weise beschleunigen.
Meide Extreme
Man kann alles, auch Bewegung und Sport, bis zum Extrem treiben. Jede Entscheidung, jede Handlung hat ihre Vor – und Nachteile. Manche haben
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