Die Goldenen Regeln des friedvollen Kriegers
liegen, oder wenn ein unerfahrener oder ungeduldiger Lehrer ihnen einredet, sie «könnten es nicht». Viele Kinder geraten dann in einen Teufelskreis der Trägheit – sie schauen lieber fern, beschäftigen sich mit Videospielen oder lesen, statt sich zu bewegen. Hat man sich erst einmal eine solche sitzende Lebensweise angewöhnt, kombiniert mit einer falschen Ernährung, die
einem die Vitalität raubt und die unnatürlich energielos macht, hat man einfach keine Lust mehr, aufzustehen und einen Dauerlauf zu machen.
Wer sich jedoch regelmäßig Bewegung verschafft, kennt das Geheimnis: Körperliche Aktivität kann das Energiefeld erweitern und gibt oft mehr Kraft als ein Mittagsschlaf oder eine Ruhepause. Bewegung regt die Bildung von Endorphinen an – das sind die natürlichen Schmerzstiller und Beruhigungsmittel des Körpers. Und sie schärft die Instinkte, denn je feiner unser Körper gestimmt ist, um so genauer überlegen wir uns, was für Nahrung wir ihm einflößen sollen.
Man muß nicht unbedingt Wettkämpfe in Leichtathletik gewinnen oder sich ein intensives Fitneßprogramm auferlegen, um die Vorteile eines körperlichen Trainings genießen zu können. Es gibt für jeden Körper, jedes Alter und jede Kondition Trainingsmöglichkeiten. Selbst für kranke oder anderweitig in ihren Fähigkeiten eingeschränkte Menschen gibt es eine Vielzahl langsamer, konzentrierter, mit Atemübungen kombinierter Bewegungstrainings.
Neue Horizonte für die Fitneß
Früher assoziierte man mit den Begriffen «Fitneß» und «Vitalität» brutale Gewalt, Körpergröße oder Muskeln. Doch in den letzten Jahren sind unsere Vorstellungen von Fitneß anspruchsvoller und verinnerlichter geworden. Jetzt ist nicht mehr unser rein äußerliches körperliches Rüstzeug, sondern die Leistungsfähigkeit unserer Herzkranzgefäße und unsere Ausdauer Meßlatte für unsere Fitneß. Und selbst diese viel sinnvolleren Maßstäbe werden vielleicht bald einer neuen Definition weichen müssen, nach der Fitneß nichts anderes bedeutet als ein elastischer, entspannter, ausgeglichener Körper, ein ruhiger, klarer, konzentrierter Geist und ungehindert fließende, ausdrucksvolle emotionale Energien. Mit anderen Worten: Vielleicht definieren wir Fitneß bald im ganzheitlichen Sinn als Freisein von inneren Blockaden .
Bewußte Bewegung
Im Gegensatz zu den meisten Spielen, Sportarten und Leichtathletikdisziplinen
ist bewußte Bewegung eine ausgewogene, ganzheitliche Bewegungsform, die der Gesundheit von Körper, Geist und Emotionen dient. Bewußte Bewegung umfaßt alle wichtigen Aspekte körperlicher Leistungsfähigkeit: Kraft, Beweglichkeit, Ausdauer und Sensibilität (dazu gehören auch Gleichgewicht, ein Gefühl für Rhythmus und das richtige Timing, Koordinationsfähigkeit und Reflexgeschwindigkeit). Durch jede sportliche Betätigung kann man ein paar dieser Fähigkeiten fördern, aber bei den meisten Sportarten geschieht das eher zufällig, planlos und unsystematisch.
Wettbewerbsfreie Gymnastik und Turnen, moderner Aerobictanz, einige Kampfsportarten und viele Yogaformen sind heutige Beispiele für eine bewußte Bewegung. Eine Abfolge bewußter Bewegungsübungen kann man in weniger als fünf Minuten am Tag durchführen. Jeder Leser kann nach den Grundsätzen in diesem Kapitel selbst ein Programm bewußter Bewegungsübungen aufstellen, das sich gut in seinen Alltag einfügt.
Trainingsgrundsätze
Die folgenden Grundsätze sollen uns helfen, bewußte Bewegung mit größtmöglichem Genuß zu praktizieren und die größten Vorteile daraus zu ziehen, unabhängig von unseren Interessen und Bedürfnissen.
Etwas ist besser als nichts
Einer der größten Stolpersteine auf dem Weg zu einem konsequent durchgeführten Übungsprogramm ist die Alles-oder-nichts-Haltung: «Ich muß es hundertprozentig machen, sonst hat es gar keinen Zweck. » Wer in diese Alles-oder-nichts-Falle geraten ist, verzichtet dann vielleicht an Tagen, wo er sich nicht besonders fühlt oder wenig Zeit hat, ganz auf seine Bewegung. Er vergißt, daß auch ein kleines bißchen schon sehr viel bringen kann.
Wir wissen schon, daß unser Basis-Selbst nach festen Verhaltensmustern sucht und dazu neigt, diese Muster zu unterstützen, vor allem, wenn wir die Dreißigtagesschwelle überschritten haben. Wenn wir jeden Tag nur fünf Hampelmannsprünge machen
oder uns eine Minute lang im Rhythmus von Musik bewegen und wenn wir das jeden Tag tun, egal, was passiert, dann erkennt unser
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