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Die Grabstein-Clique

Die Grabstein-Clique

Titel: Die Grabstein-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschiedenen Seiten aufeinander zu.
    Schatten, die er kannte, die ihm nicht neu waren, die ihn jetzt aber erschreckten, weil er sie in einer derartigen Intensität noch nicht erlebt hatte.
    Sie wirbelten über die Köpfe der Besucher hinweg, trafen sich dann in der Mitte des Raumes, wo sie in die Höhe stiegen und sich zu einem Gebilde formten.
    Es war eine Fratze!
    Ein schiefes geometrisches Gebilde, aus dem sich trotzdem ein Gesicht hervorschälte. Eben die Fratze. Oder das Zerrbild des Teufels?
    Dann war sie wieder weg. Einfach so, als hätte sie sich aufgelöst, ohne Reste zu hinterlassen.
    Er ging wieder zurück, verbeugte sich noch einige Male und verschwand hinter dem Vorhang.
    »Du hast es ja lange ausgehalten«, sagte ein Kollege. Skip schaute ihn nur an. Als er seinen Blick in die Augen des anderen bohrte, zuckte dieser zusammen, machte auf dem Absatz kehrt und wieselte davon.
    Archer hob die Schultern. Auch ihn hielt nichts mehr auf der Bühne. Er befand sich einfach nicht in der Stimmung, um noch einmal vor den Vorhang zu treten, da den Affen zu machen und zu grinsen. Nein, er wollte allein sein.
    Archer war ein hochgewachsener Mann mit dunklen Haaren, die er schlecht bändigen konnte und die deshalb immer wieder abstanden. Sein Gesicht war kantig, es wirkte manchmal wie geschnitzt. Er war Schauspieler und dank seines Aussehens eigentlich für die negativen Personen auf der Bühne prädestiniert. Daran hatte er sich gewöhnt, es machte ihm nichts aus, solange es eine Hauptrolle war. Den Weg zu den Garderoben legte er im Eilschritt zurück. Wie immer war die Beleuchtung mäßig, wie immer roch es nach Schminke, und wie immer war es zu warm.
    Archer hatte das Glück, eine Garderobe für sich zu haben. Da störte es ihn auch nicht, daß manche Hundehütte größer war. Früher, als er weniger bekannt war, hatte er sich solche Räume mit zwei anderen Kollegen teilen müssen, und wenn er dann noch geschminkt wurde, konnte man sich kaum drehen.
    Der Spiegel ließ den Raum größer erscheinen. Aufatmend nahm er vor der helle Fläche Platz, die von mehreren Lampen angestrahlt wurde. Er schloß für einen Moment die Augen und dachte an die Schatten, die er im Theater gesehen hatte.
    Skip wußte genau, daß sie nicht grundlos erschienen waren. Sie hatten etwas zu bedeuten, das stand für ihn fest. Nur konnte er sich noch nicht vorstellen, weshalb sie gerade ihm erschienen.
    Plötzlich dachte er an das Foto, das man ihm geschickt hatte, in einem Brief ohne Absender.
    Komisch…
    Er schminkte sich ab. Das Oberteil des Büßergewands hatte er bereits über den Kopf gestreift. Mit ruhigen Bewegungen verteilte er den grauweißen Gelee auf seiner Haut und ließ ihn etwas einziehen. Auch seinen Hals beschmierte er, lehnte sich auf dem Drehstuhl zurück und ließ das Zeug etwas einziehen.
    Dabei schaute er in den Spiegel.
    Er sah sein verschmiertes Gesicht und die dunklen Augen, die tief in den Höhlen lagen. Als er seinen Kopf mit einer Halloween-Maske verglich, konnte er ein Lächeln nicht unterdrücken. Wer ihn jetzt sah, mußte sich erschrecken.
    Dabei erschrak er.
    Plötzlich waren die gezackten Schatten wieder da. Sie huschten über die helle Spiegelfläche hinweg oder befanden sich möglicherweise in diesem Material.
    So genau konnte er das nicht erkennen. Jedenfalls waren sie da und ließen sich nicht wegdiskutieren.
    Ein Schauer rann über seinen Hals und fuhr seinen Rücken hinab. Er schüttelte sich.
    Jemand klopfte an die Tür. Das Geräusch riß ihn aus seinen Gedanken.
    »Kommen Sie gleich?« Der Inspizient hatte nach ihm gerufen.
    »Später.«
    »Wir treffen uns in der Kantine. Die eigentliche Feier findet dann bei Rudy statt.«
    »Ich weiß.«
    Der Inspizient ging. Archer hörte seine Schritte verklingen, drehte sich wieder um und schaute in den Spiegel.
    Die Schatten waren verschwunden!
    Skip blieb unbeweglich sitzen. Er überlegte, aber es war ihm nicht möglich, einen klaren Gedanken zu formulieren. Wie in Trance griff er nach einem Abschminktuch und begann damit, den Gelee aus seinem Gesicht zu wischen.
    Nichts mehr an seinen Bewegungen wies auf eine Nervosität hin. Er tat es wie immer. Ruhig und sicher. Archer fühlte auch die innere Ruhe, die ihn überkommen hatte. Er wußte jetzt sehr genau, was er zu tun hatte, und das würde einigen Menschen bestimmt Rätsel aufgeben. Lange würde er nicht zu warten brauchen, vielleicht einige Minuten, dann konnte er die Sache hinter sich bringen.
    Jemand

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