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Die Grabstein-Clique

Die Grabstein-Clique

Titel: Die Grabstein-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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klopfte, öffnete die Tür. Nur wenige Menschen konnten sich dies erlauben.
    Im Spiegel sah Archer die kleine Gestalt des Regisseurs. Der Mann trug das blonde Haar zu einer Bürste geschnitten. Im rechten Ohrläppchen funkelte ein Diamant. Auf seinem zu breiten Mund lag ein Lächeln. Er schloß die Tür.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Archer.
    »Ich weiß.« Der Mann holte sich einen zweiten Stuhl und ließ sich darauf nieder.
    Skip Archer sagte nichts. Er spürte aber einen plötzlichen Haß auf diesen Mann, der wie eine gewaltige Woge in die Höhe gestiegen war und ihn regelrecht überschwemmte. Skip konnte an nichts anderes mehr denken, als daran, den Regisseur zur Hölle zu schicken. »Willst du mir zuschauen, Ernest?«
    »Warum nicht?«
    »Das habe ich nicht so gern.«
    »Stell dich nicht so an, Skip. Es passiert schon nichts. Ich gucke dir ja nichts weg.«
    »Das hat damit nichts zu tun.« Er stand auf und ging dorthin, wo in Hüfthöhe das kleine Wandbecken aus der Wand hervorschaute. Wie immer ärgerte er sich darüber, daß es viel zu klein war. Er drehte das Wasser auf, bückte sich, wusch das Gesicht erst ohne Seife ab und danach mit.
    In dieser Zeit plapperte der Regisseur von seinem Stück und auch von den weiteren Plänen.
    Skip konnte darüber nur grinsen. Er wußte, daß es für Ernest keine Zukunft mehr gab.
    Er richtete sich auf, trocknete sein Gesicht ab und dachte daran, daß ihm jetzt eine Dusche gutgetan hätte. Dies allerdings hätte eine Verzögerung bedeutet, und sie wiederum konnte er sich nicht leisten, denn der Druck wurde stärker.
    Er warf das Handtuch über den Rand des Waschbekkens und drehte sich um.
    Ernest grinste ihn an. »Dauert es noch lange?« fragte er.
    »Ist doch meine Sache, oder?«
    Der Regisseur hob beide Hände. »Sorry, du Mimose. Ich wußte nicht, daß du so empfindlich bist.«
    Archer erwiderte nichts. Seine normale Kleidung hing an einem Wandhaken.
    Er zog die Bühnenkluft aus und streifte die andere Kleidung gelassen über. Das Hemd, die Hose, seine Jacke, beobachtet wurde er dabei von Ernest.
    »Jetzt können wir aber gehen, nicht?«
    Skip Archer gab keine Antwort. Er schaute Ernest nur an. Zwischen den beiden Männern tanzten plötzlich die Schatten wie ein wilder Wirbel, aber nurvon Archer wurden sie aufgenommen.
    Die Schatten, die Fratze, er dachte auch an das Foto, das ihm zugeschickt worden war, und in seinem Hirn hörte er eine kalte klingende Stimme.
    ›Tu es!‹
    »Ja«, hauchte er, »das werde ich.«
    »Was hast du gesagt?«
    »Schon gut.«
    »Können wir jetzt?«
    Skip ging einen Schritt auf den Kollegen zu. Der hatte nur in das Gesicht des Schauspielers geschaut und auch die Veränderung darin gesehen, die ihm angst machte.
    Richtige, heiße Furcht, die in ihm hochdrängte und das normale Denken überschwemmte.
    Da stimmte etwas nicht. Das war nicht der Skip Archer, den er seit einigen Jahren kannte. Das war ein anderer, obwohl er noch aussah wie Skip. Von ihm hatte etwas Besitz ergriffen, über das er nicht nachdenken wollte.
    Vielleicht etwas Teuflisches…
    Ernest stand auf. »Schon gut, Skip«, sagte er hektisch. »Schon gut. Falls ich dich beleidigt haben sollte, nimm es nicht so tragisch. Das habe ich nicht gewollt.«
    Er drehte sich um und wollte zur Tür, aber Archer griff blitzschnell zu. Seine Finger waren wie Stahlklammern, die ihn festhielten und herumrissen.
    Er prallte gegen Skip.
    »Verdammt, was…?«
    Archer schlug zu. Er tat es wie ein Boxer beim Kampf, zog diesen gewaltigen Heumacher von unten her hoch, so daß die Faust am Kinn des Mannes explodierte.
    Ernest war nur ein Leichtgewicht. Er wurde gegen die Tür geschleudert, und dann brach er zusammen. Sein Kopf schien nur noch aus Schmerzen zu bestehen. Wo sich einmal sein Kinn befunden hatte, war nichts mehr. Nur das taube Gefühl, als hätte man es ihm abgehackt. Archer ging methodisch vor. Er war dabei raffiniert und eiskalt. Mit sicheren Bewegungen hob erden Stuhl an, auf dem der Regisseur gesessen hatte.
    Das kleine Möbelstück hatte Metallbeine.
    Archer grinste böse.
    Ernest wollte sich wieder auf die Beine quälen. Er hatte sich schon gedreht und schaute zufällig in Skips Richtung.
    Er sah ihn, er sah den Stuhl, den Archer angehoben hatte, und er wußte, was ihm bevorstand.
    Der Treffer am Kinn hatte auch seinen Sprechmechanimus gelähmt, und Skip Archer schlug zu.
    Er tat es so lange, bis er sicher war, daß sich Ernest nicht mehr rührte. Dann schleifte er den Toten

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