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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Zweifel«, sagte der Psychologe.
    »Ich ebenfalls! Ich auch!« riefen jetzt die anderen.
    »Nein«, sagte der Eichlan kurz. »Zwei reichen aus. Außerdem würde Boskone unnötig geschwächt. Sie wissen selbst, mit welchen Mitteln sich andere Eich Sitz und Stimme an diesem Tisch erkämpfen wollen. Außer mir kommt jedoch niemand für die Expedition in Frage. Ich habe oft genug bewiesen, daß ich meinen Titel Erster von Boskone zu Recht trage, und Eichamp ist ein brillanter Kenner sämtlicher existierender intelligenter Lebensformen. Wir sind daher am besten geeignet, ohne die Arbeit dieses Kreises unnötig zu gefährden.«
    Daß man die Eich nicht als Feiglinge bezeichnen konnte, ist in diesen Seiten vielleicht schon deutlich geworden. Sie waren zwar Tyrannen, wie es im Universum noch keine gegeben hatte, doch ihr Denken war absolut logisch. Derjenige Eich, der für eine Aufgabe am besten geeignet war, führte sie durch, ohne Fragen zu stellen und ohne sich den Konsequenzen zu entziehen – führte sie durch mit der gefühllosen Präzision einer Maschine.
    Das Schiff der beiden Boskonier raste durch die Ausläufer der Zweiten Galaxis in die sternenlose Leere hinaus und erreichte nach langem Flug die irdische Galaxis, wo es sich bald dem bei allen Raumfahrern gefürchteten arisischen Sonnensystem näherte.
    Die Eich wagten sich jedoch nicht an den Planeten heran, sondern brachten ihr Schiff in einer Entfernung zum Stillstand, die sich gerade noch mit einiger Treffsicherheit von einem Torpedo überbrücken ließ. Aber sie entgingen der Aufmerksamkeit der Arisier nicht, und als Eichlan – von den sieben übrigen Boskoniern gespannt beobachtet – einen Tentakel ausstreckte, um seine Raketen abzufeuern, drang ein nadelscharfer Gedanke in sein Gehirn.
    »Halt!« befahl der Arisier, und der Erste von Boskone erstarrte. Auch Eichamp vermochte keinen Muskel mehr zu rühren. Die sieben Eich starrten verblüfft auf ihre Schirme. Ihre Instrumente, die auf Gedankenimpulse ansprachen, zeigten normale Werte, und doch wußten sie, daß ihre Artgenossen mit einem unvorstellbaren Phänomen konfrontiert wurden. Unternehmen konnten sie nichts. Sie konnten nur zuschauen und abwarten.
    »Ah – Lan und Amp von Eich!« fuhr der Arisier fort. »Die Weisen haben wieder einmal recht gehabt! Ich gestehe beschämt, daß meine Vision des kosmischen Seins falsch gewesen ist, obwohl mir zahlreiche Fakten zur Verfügung gestanden haben.
    Ich werde Ihnen gestatten, auf Ihren Heimatplaneten zurückzukehren. Die Warnung, die wir an Helmuth gerichtet haben, ist Ihnen natürlich bekannt – wenn ich danach handeln würde, wäre Ihr Leben jetzt verwirkt, da Sie widerrechtlich in die arisische Sphäre eingedrungen sind. Aber unnötige Gewaltanwendung ist ein Zeichen der Unreife. Sie dürfen daher umkehren. Ich betone jedoch, daß es Ihnen und Ihren Artgenossen ein für allemal verboten ist, sich Arisia wieder zu nähern.«
    Der Arisier hatte bisher nur einen winzigen Bruchteil seiner Geisteskräfte eingesetzt; und so waren auch nur die Körper der beiden Eindringlinge gelähmt. Ihre Gehirnfunktionen blieben unbeeinflußt.
    »Sie haben es hier nicht mit Helmuth zu tun«, sagte Eichamp hochmütig, »und auch nicht mit anderen schwächlichen Sauerstoffatmern. Wir sind Vertreter der Eich!« Und mit gewaltiger Willensanstrengung zwang er seine Muskeln zum Gehorsam und bewegte sich langsam an die Kontrollen.
    Augenblicklich drang der Arisier mit voller Gewalt in den Geist des Psychologen ein, der schmerzerfüllt aufbrüllte und langsam an den Kommunikator trat, auf dessen Schirm die sieben Eich des boskonischen Rates zu sehen waren.
    »Schalten Sie auf Planetenfrequenz, damit mich jeder einzelne Eich hören kann«, sagte der Arisier mit Eichamps Stimme. Nach kurzer Pause fuhr er fort:
    »Ich bin Eukonidor von Arisia und spreche zu Ihnen durch diese Fleischmasse, die einmal Ihr Psychologe Eichamp gewesen ist, der Achte Ihres Hohen Rates Boskone. Ich hatte zuerst die Absicht, das Leben der beiden Wesen zu schonen, doch ich muß jetzt erkennen, daß ein solcher Akt sinnlos gewesen wäre. Sie und alle Eich sind der Vernunft nicht mehr zugänglich. Sie alle hätten meine Geste völlig mißverstanden, hätten sie wahrscheinlich sogar als ein Zeichen der Schwäche ausgelegt. Einige von Ihnen hätten immer wieder einen Vorstoß gewagt, bis auch sie an der Reihe gewesen wären, so daß nur eine unmißverständliche Demonstration der Stärke von solchen sinnlosen

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