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Die Grauen Herrscher

Die Grauen Herrscher

Titel: Die Grauen Herrscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Unternehmungen abschrecken kann. Die einzige Sprache, die Sie verstehen, ist die Sprache der Gewalt und der Macht, nach deren Erlangung Sie mit allen Mitteln der Korruption und des Verbrechens streben. Die Gier ist Ihr Lebensinhalt.
    Sie halten sich für hart und rücksichtslos. Auf eine ganz bestimmte Weise und an Ihren Fähigkeiten gemessen trifft das zu, obwohl Sie zu unerfahren sind, um zu erkennen, daß es Abgründe von Grausamkeit und Verderbtheit gibt, die Sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorzustellen vermögen.
    Sie lieben die Macht, Sie beten sie an. Warum? Jedem denkenden Wesen sollte es klar sein, daß eine solche Gier im Grunde sinnlos ist. Was wäre, wenn Sie eines Tages wirklich über das gesamte materielle Universum herrschen würden? Welchen Nutzen würden Sie daraus ziehen? Keinen. Was hätten Sie? Nichts. Nicht einmal die Befriedigung, etwas erreicht, etwas geschaffen zu haben; denn die Lust, von der Sie erfüllt sind, ist von Natur aus unstillbar und wurde sich in einem solchen Fall gegen Sie selbst wenden. Es gibt nur eine Macht, die gleichzeitig unendlich und begrenzt, unbefriedigend und erfüllend ist – eine Macht, die jedem die Befriedigung des Schaffens in dem Maße vermittelt, wie er sich darum bemüht hat –, und das ist die Macht des Geistes. Aufgrund Ihrer abweichenden Entwicklung und unangemessenen Einstellung glauben Sie natürlich nicht an meine Worte, aber wenn sich nur einer von Ihnen einmal richtig auf eine einzige Tatsache oder auf ein winziges Objekt wie zum Beispiel einen Kieselstein oder das Samenkorn einer Pflanze konzentrieren würde – einhundert Jahre Ihrer Zeitrechnung lang –, dann würde er zu erkennen beginnen, daß ich recht habe.
    Sie rühmen sich, daß Ihr Planet alt ist. Wir Arisier haben viele Planeten bewohnt und haben die Entwicklung vieler Welten bis zu ihrem Niedergang miterlebt, ehe wir uns von den Zufälligkeiten der Planetenbildung lösen konnten.
    Sie prahlen damit, eine alte Rasse zu sein. Im Vergleich zu uns sind Sie kaum den Kinderschuhen entwachsen. Wir Arisier stammen nicht von einem Planeten, der erst während der kürzlichen galaktischen Durchdringung entstanden ist, sondern von einer Welt, die vor einer derart langen Zeit geboren wurde, daß sich der Zeitraum nicht in begreifbaren Zahlen darstellen läßt. Unsere Rasse hatte bereits ein unvorstellbares Alter erreicht, als sich die ersten entfernten Vorfahren der Eich im Schlamm ihres Heimatplaneten zu rühren begannen.
    Ich spüre Ihre verwirrte Frage, ob denn die Patrouille hiervon weiß. Das ist nicht der Fall. Nur einige der fortgeschrittensten Intelligenzen ahnen einen Bruchteil der Wahrheit. Wenn wir uns der Galaktischen Zivilisation zu erkennen gäben, hätte das einen nicht wiedergutzumachenden Schaden zur Folge. Obwohl die Bürger der Galaktischen Zivilisation Wahrheitssucher im besten Sinne des Wortes sind, stehen sie doch kaum am Anfang ihrer Entwicklung. Die bloße Erkenntnis, daß es eine Rasse wie die Arisier gibt, würde in ihnen einen Minderwertigkeitskomplex hervorrufen, der jeden weiteren Fortschritt des Galaktischen Bundes unmöglich machen könnte. Bei Ihnen sind solche Auswirkungen nicht zu befürchten; Sie werden Ihren Intellekt vor den Ereignissen verschließen und sich einreden, daß sich so etwas überhaupt nicht ereignet hat. Wie dem auch sei – Sie werden Arisia jetzt und künftig meiden.
    Der Grund für meine Ausführlichkeit liegt darin, daß ich es ungern sehe, wenn eine Rasse ihre Energien auf unrealistische und korrupte Ziele verschwendet. Ich möchte Sie gern auf den Weg der Wahrheit führen, wenn das überhaupt möglich ist. Ich habe Ihnen diesen Weg vorgezeichnet – ob Sie ihn einschlagen wollen, liegt einzig und allein bei Ihnen. Ich fürchte jedoch, daß die meisten von Ihnen meine Botschaft in kurzsichtigem Stolz bereits verworfen haben und sich weigern werden, ihre Einstellung zu überdenken. Ich hoffe trotzdem, daß meine Worte ihre Wirkung nicht völlig verfehlt haben. Wie Sie sich auch dazu stellen wollen – eines sollten Sie immer bedenken. Arisia wird ein unerlaubtes Eindringen nicht dulden. Lassen Sie sich die Art und Weise zur Warnung dienen, wie sich diese beiden Eindringlinge jetzt selbst vernichten werden!«
    Die gewaltige Stimme schwieg. Eichlans Tentakel bewegte sich und berührte die Kontrollen. Drei riesige Torpedos verließen ihre Rohre.
    Doch anstatt auf Arisia zuzuhalten, beschrieben sie einen Bogen und rasten auf das Raumschiff

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