Die groeßten Faelschungen der Geschichte
Ägypten besucht hätten, so gäbe das zu einigen abenteuerlichen Spekulationen Anlass. Die Pyramiden und die Königskammern besäßen dann vielleicht astronomische Funktionen, und die zahlreichen Darstellungen der Sterne bei den Ägyptern wären kein Zufall. Götter wären in diesem Fall Außerirdische, da der primitive Mensch schon immer außergewöhnliche Fähigkeiten als göttlich betrachtete.
Das sagenhafte Alter Thots, der zu einem nicht geringen Ausmaß für den Quantensprung des Wissens in Ägypten verantwortlich gemacht werden kann, wäre keine plumpe Erfindung, sondern ergäbe einen Sinn: Vielleicht war er der Führer der Außerirdischen und ein Führer der Menschheit. Die Pharaonen wären in diesem Fall selbst Außerirdische, oder Außerirdische hätten sich menschlicher Körper bedient, um der Kultur einen Schub nach vorn zu geben. Die Ausrichtung der Pyramiden auf das Sirius-System verriete die Herkunft der „Göttlichen“ und die Koordinaten ihrer Heimatplaneten im Weltraum. Der „verborgene Raum“ und das Jenseits, auf die in so vielen religiösen Schriften Bezug genommen wird, deuteten auf die Sterne. Die Mumifizierung wäre eine (abergläubische) Erinnerung daran, Raumfahrer gewissermaßen zu konservieren und für eine lange Raumfahrt fit zu halten. Die Wiederauferstehung der Toten, die bei den Ägyptern so breiten Raum einnimmt, würde auf ein neues Leben jenseits der Erde hinweisen. Der Begriff Jetru Neter , der von den Ägyptologen gern mit göttliche Meilen übersetzt wird, aber eigentlich Lichtentfernung heißt, würde auf Lichtjahre verweisen. Pyramiden und einbalsamierte Körper wären aber vielleicht auch nur eine geheime Methode, einen Leib zu verlassen, zu den Sternen zu gehen – und eines Tages wieder zurückzukehren, um den gleichen Leib wieder zu beleben.
Pyramiden wären in diesem Fall Orientierungspunkte für Raumschiffe, denn sie sind weithin sichtbar. Die Hieroglyphen, die heiligen, eingemeißelten Buchstaben, von den Ägyptern selbst als Medu Neter bezeichnet, was „die Zeichen der Götter“ bedeutet, wären mithin vielleicht ein Versuch der Außerirdischen, den primitiven Menschlingen eine vernünftige Schrift-Sprache beizubringen. Die unvorstellbare Macht der Pharaonen, die Hunderttausende von Sklaven bewegen konnten und deren Autorität nie in Frage gestellt wurde, ergäbe plötzlich einen Sinn. Auch die erstaunliche Stabilität des Regierungssystems wäre verständlich. Seltsame Zeichnungen an den Wänden ägyptischer Tempel, die bis heute nicht entziffert sind und scheinbar Helme und Atemgeräte darstellen, erhielten unversehens eine andere Interpretation – von den Darstellungen vieler Flügelwesen ganz abgesehen, die vielleicht das Fliegen symbolisieren. Auf einmal täte sich eine gänzlich neue Welt auf, und einfach alles wäre möglich. 3
UNGEHEUERLICHE PERSPEKTIVEN
Historiker sind heute gezwungen, solche fantastischen Spekulationen weit von sich zu weisen. Jeder wird sofort aus dem Kreis der seriösen Forscher ausgeschlossen und fristet ein Außenseiterdasein, der an solche Theorien glaubt. Astrophysikern dagegen ist es eher erlaubt, über außerirdische Intelligenzen nachzudenken.
Aber es sollte auch Historikern gestattet sein, in diesen Dimensionen zu spekulieren. Die hehre Wissenschaft irrte in der Vergangenheit mehr als einmal, und nur wenn sich ein Denker über bestehende Theorien erhob, die brav und artig in der Schule oder der Universität gelehrt wurden, und neue Gesichtspunkte und Betrachtungsweisen zuließ, wurde ein Fortschritt erzielt. Die Geschichte der Wissenschaft ist eine Geschichte der Irrungen und Wirrungen, die Geschichte der Genies ist eine Geschichte der revolutionären Ideen.
Wenn das größte Geheimnis des alten Ägyptens darin besteht, dass Außerirdische dem Menschen zu einem Quantensprung des Wissens verholfen haben, so wäre das nur in einer Hinsicht fatal: Es würde bestehende Theologien über den Haufen werfen und einigen Machtstrukturen einen empfindlichen Schlag versetzen. Auf der anderen Seite würde dieses Denken vielleicht ein paar neue, brauchbare Antworten liefern und unseren Horizont öffnen. Es würde zahlreiche Phänomene erklären, und schließlich ist eine Theorie nur so gut, wie sie Phänomene erklärt. Je mehr Phänomene sich durch eine Theorie verstehen lassen, desto mehr taugt sie.
Wurde also das alte Ägypten von außerirdischen Intelligenzen heimgesucht?
Wir wissen es nicht. Aber wenn dem so wäre, so würde
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