Die groeßten Faelschungen der Geschichte
verantwortlich, aber diese Erklärung ist schlicht und ergreifend falsch. Es gab und gibt in anderen Weltgegenden ebenfalls gewaltige Ströme mit lebensspendendem Wasser, die garantierten, dass das Korn gedieh und Nahrung im Überfluss vorhanden war – ohne dass eine solch erstaunliche Kultur geboren worden wäre.
Was also ist das wirkliche Geheimnis Ägyptens, das uns bis heute nicht loslässt?
DIE GEBURT DER WELTKULTUR
Versucht man, auch nur ansatzweise die Errungenschaften der Ägypter zu beschreiben, ist man zum Scheitern verurteilt. In dieser aufregenden Zeit und Region existieren zu viele Erfindungen, Neuerungen und Quantensprünge im Wissen.
Allein die Architektur erreichte eine Größe, die nie übertroffen wurde, sieht man von der jüngsten Zeit ab. Plötzlich wurde eine unvorstellbare Organisation auf die Beine gestellt, wie sie die Historie vorher nie gesehen hatte. Hunderttausende Sklaven bauten Pyramiden, deren Pracht und Majestät uns noch heute begeistern. Diese architektonischen Meisterleistungen erforderten ein beträchtliches Know-how, das in gewissem Sinne nicht in diese Zeit passt.
Die alten Ägypter verfügten in jener Periode zudem über sehr reiche Städte, mit Bauten und Tempeln, die uns noch immer sprachlos machen. Sie verbauten weißen Marmor, Granit, Diorit, Alabaster und andere Materialien, die bis heute unvergänglich sind. Raffinierte Säulen entstanden in reicher Zahl, aber auch Flachreliefs, Sphinxe und Statuen – allein in der Nähe des ägyptischen Dorfes Karnak gibt es 86.000 Statuen. Feinste Zeichnungen und Bildhauerarbeiten finden sich überall, Festhallen und Obelisken in überbordender Fülle. Ganze Städte wurden aus dem Boden gestampft, die Architektur der alten Ägypter ist bis heute ein Phänomen.
Wer aber organisierte das alles, wer zeichnet dafür verantwortlich? Noch heute bemühen sich unsere erfahrensten Ingenieure, den Bautechniken der alten Ägypter auf die Spur zu kommen, und durchaus nicht immer mit Erfolg. 1
Die zahlreichen Kanäle und Bewässerungsanlagen waren ebenfalls ein Wunder der Ingenieurskunst. Sie gestatteten es, den Ackerbau auf ein vollständig neues Niveau zu heben. Bereits während der frühesten Dynastien lernten die Ägypter außerdem, Kupfer und Zinn zu schmelzen und Bronze herzustellen. Die Metallurgie erreichte eine neue Sphäre. Plötzlich gab es Räder, Walzen, Hebel, Flaschenzüge, Keile, Drehbänke, Schrauben, Bohrer, Sägen und hundert Arten von Handwerkern, etwa Bauhandwerker, Glasbläser, Holzschnitzer, Lackierer, Emaillierer oder Weber. Handwebstühle entstanden und anderes technisches Gerät, das bis zur Erfindung der Dampfmaschine in unserer vielgepriesenen Neuzeit nicht übertroffen wurde.
Doch wer war für diese Explosion von Wissen verantwortlich?
Auch die Erziehung erreichte ein neues Niveau. Regierungsschulen entstanden, Papier und Tinte standen plötzlich zur Verfügung und die Schrift entwickelte sich – vielleicht die wichtigste Erfindung der Geschichte. Unversehens konnten abstrakte Ideen dargestellt werden. Künstlerakademien, Musikhochschulen und Technische Hochschulen wuchsen aus dem Boden. Eine eigene Literatur bildete sich heraus, in einer ganz erstaunlichen Vielfalt. Es gab bereits die Reisebeschreibung, den Roman, die Liebesdichtung und selbstredend die religiöse Hymne, ja sogar verschiedene literarische Revolutionen, in denen sich – nicht anders als heute – neue Schriftsteller gegen alte auflehnten.
Andere Wissenschaften machten ebenfalls Quantensprünge. Die Mathematik wurde geboren, die Astronomie und ein Kalender entstanden. Die Anatomie und die Physiologie, die Chirurgie und die Pflanzenheilkunde erblickten das Licht der Welt. Die Ägypter waren weit über ihre Grenzen hinaus für ihre Heilkunst bekannt. Es gab bereits Gynäkologen, Augenärzte, Ärzte, die nur auf Darmleiden spezialisiert waren, Schädelbruch-Chirurgen und andere Experten mehr. Allein 700 Heilmittel zählt ein einziger Papyrus auf. Die Bedeutung der Hygiene wurde entdeckt, Abführmittel und Magenspülungen existierten und vieles mehr.
Diese Wissenschaften waren laut den Überlieferungen der Priester von Thot erfunden worden, dem ägyptischen Gott der Weisheit, der angeblich 3.000 Jahre lang die Herrschaft auf Erden innehatte. Ihm schrieb man 20.000 bis 36.000 Bücher zu.
Eine besondere Größe erreichte auch die Astronomie. Jahrhundertelang wurden die Stellungen und Bewegungen der Sterne und Planeten verfolgt,
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