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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Langle’s und mehrerer seiner Begleiter. – Botany-Bai. – Ausbleiben aller Nachrichten von der Expedition. – d’Entrecasteaux wird zur Aufsuchung Lapérouse’s entsendet. – Falsche Nachrichten. – Der Kanal d’Entrecasteaux’. – Die Küste von Neu-Caledonien. – Das Land der Arsaciden. – Die Eingebornen von Buka. – Aufenthalt im Carteret-Hafen. – Die Admiralitäts-Inseln. – Aufenthalt im Amboine. – Das Leuwin-Land. – Nuht’s Land. – Aufenthalt in Tasmanien. – Festlichkeiten auf den Inseln der Freunde. – Einzelheiten von dem Besuche Lapérouse’s in Tonga-Tabu. – Aufenthalt in Balade. – Spuren von der Fahrt Lapérouse’s nach Neu-Caledonien. – Vanikoro. – Trauriges Ende der Expedition.
     
    Die Reise Cook’s war kaum nach dem Tode des großen Seefahrers bekannt geworden, als sich die französische Regierung bemühte, die Muße zu benutzen, welche der eben geschlossene Friede ihrer Flotte gewährte. Unter den Officieren erhob sich ein endloser Wettstreit; alle schienen neidisch auf die Erfolge zu sein, die ihre alten Rivalen, die Engländer, auf einem anderen Schauplatz errungen hatten. Die Frage, wem man das Commando einer so wichtigen Expedition anvertrauen solle, machte nur deshalb Schwierigkeiten, weil zu viele Personen vorhanden waren, deren Verdienste sie zur Anwartschaft auf ein solches Ehrenamt berechtigten.
    Die Wahl des Ministeriums fiel auf Jean François Golpau de Lapérouse, der sich durch hervorragende militärische Dienste schnell zum Grade eines Schiffskapitäns emporgeschwungen hatte. Während des letzten Krieges war er beauftragt gewesen, die englischen Niederlassungen an der Hudsons-Bai zu zerstören, und entledigte sich damals dieser Mission mit gleichviel militärischem wie seemännischem Geschick, während er die Gebote der Menschlichkeit mit den Anforderungen der Nothwendigkeit glücklich zu vereinigen wußte. Als zweiter Officier ward ihm de Langle beigegeben, der ihm schon bei dem Zuge nach der Hudsons-Bai getreu und wirksam zur Seite gestanden hatte.
    Auf den beiden Fregatten »Astrolabe« und »Boussole« wurde ein zahlreiches Officierscorps mit eingeschifft. Auf der letzteren befanden sich Lapérouse selbst, ferner Clonard, als Führer des Schiffes, der Ingenieur Monneron, der Geograph Bernizet, der Chirurg Rollin, der Astronom Lepaute-Dagelet von der Akademie der Wissenschaften, der Physiker Lamanon, die Zeichner Duché de Vanzy und Prevost der Jüngere, der Botaniker Collignon und der Uhrmacher Guerg. Auf der »Astrolabe« fuhren, außer dem Commandanten de Langle, der Lieutenant de Monti, der während der Expedition zum Schiffskapitän avancirte, und der berühmte Monge, der sich zum Heil für die Wissenschaft am 29. August 1785 in Teneriffa wieder ausschiffte.
    Die Akademie der Wissenschaften und die Gesellschaft der Medicin in Paris hatten dem Marine-Ministerium Schriftstücke überreicht, in welchen sie die Aufmerksamkeit der Reisenden nach gewissen Punkten hinzulenken suchten. Fleurieu, jener Zeit Director der Häfen und Seearsenale, endlich, hatte eigenhändig die für die Fahrt bestimmten Karten entworfen und mit einem ganzen Bande gelehrter Anmerkungen, sowie mit Auszügen der Resultate aller Reisen seit der Zeit des Columbus begleitet.
    Die beiden Fahrzeuge führten eine reichliche Menge Tauschobjecte mit sich, dabei ungeheuere Vorräthe an Lebensmitteln und Effecten aller Art, sowie zwei gedeckte Boote von je zwanzig Tonnen Gehalt, zwei Biscaya’sche Schaluppen, außer Masten und Segel und Takellage zum Ersatz u.s.w.
    Am 1. August 1785 gingen die beiden Fregatten unter Segel und dreizehn Tage später bei Madeira vor Anker. Die Franzosen fanden hier seitens des englischen Statthalters eine höchst zuvorkommende und freundliche Aufnahme, welche sie ungemein erfreute. Am 19. lag Lapérouse vor Teneriffa.
    »Die verschiedenen Beobachtungen von Fleurieu, Verdun und Borda über die Inseln Madeira, Salvages und Teneriffa, sagt er, lassen nach keiner Seite hin zu wünschen übrig. Die von uns angestellten beziehen sich deshalb nur auf die Berichtigung unserer Instrumente…«
    Dieser abgerissene Satz beweist, daß Lapérouse der Mann war, den Arbeiten seiner Vorgänger alle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, eine Annahme, die wir später noch öfters bestätigt finden werden.
    Während die Astronomen die Zeit damit ausfüllten, den Gang der astronomischen Uhren zu beobachten, unternahmen die Naturforscher in Begleitung mehrerer Officiere

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