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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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dem angeblichen Verlassen eines Bootes in den südlichen Ländern, dessen Mannschaft nur durch die unvermuthete, zufällige Rückkehr der »Fortune« gerettet wurde. Aber auch diese Sache scheint böswillig entstellt worden zu sein, denn man kennt einen Brief eines dabei zurückgelassenen Officiers, des späteren Vice-Admirals de Rosily, in dem dieser darum ersucht, wieder unter Kerguelen’s Commando dienen zu dürfen.
    Als Quelle für die Darstellung dieser beiden Reisen diente uns in der Hauptsache Kerguelen’s eigene, während der Gefangenschaft verfaßte Vertheidigungsschrift, welche, in Folge eines von der Regierung sehr bald erlassenen Verbotes derselben, jetzt nur sehr selten vorkommt.
    Wir haben nun noch diejenigen Expeditionen zu erwähnen, welche, ohne Vermehrung der bisherigen Entdeckungen, doch deshalb hochwichtig geworden sind, weil sie sowohl zur Berichtigung der Karten und zu den Fortschritten in der Schifffahrtskunde und Geographie wesentlich beitrugen, als auch vorzüglich ein lang gesuchtes Problem, die Bestimmung der geographischen Länge auf offener See, seiner Lösung entgegenführten.
    Zur Lagenbestimmung eines gegebenen Punktes bedarf es der Kenntniß der Breite, das ist des nördlichen oder südlichen Abstandes vom Aequator, und der Länge, das ist seiner östlichen oder westlichen Entfernung von einem bekannten Meridiane.
    Um die Position eines Schiffes zu bestimmen, besaß man jener Zeit nur das Log, das, in’s Meer geworfen, die Strecke maß, welche jenes in einer halben Minute zurückgelegt hatte; darnach schätzte man auch die jedesmalige Schnelligkeit der Fahrt ab; das Log bleibt aber keineswegs ganz unbeweglich und die Schnelligkeit eines Schiffes nicht immer dieselbe. Schon hierin liegen also zwei sehr in’s Gewicht fallende Fehlerquellen.
    Der gesegelte Kurs wurde nach der Boussole oder dem Compaß bestimmt. Nun weiß aber Jedermann, daß der Compaß wechselnden Abweichungen unterworfen ist und ein Schiff nicht immer die von ihm angegebene Richtung wirklich steuert; es ist aber niemals leicht, den Werth dieser Abweichung richtig abzuschätzen.
    Nach Erkennung dieser Mängel handelte es sich also darum, eine verläßlichere Methode zu finden.
    Mit Hadley’s Octanten gelang es wohl, die Breite bis auf die Minute, das heißt bis auf eine Drittelmeile, genau zu messen; man durfte aber noch gar nicht daran denken, die Länge mit ähnlicher Zuverlässigkeit bestimmen zu wollen.
    Das wäre leicht gewesen, wenn es gelang, die verschiedenen Erscheinungen der Magnetnadel-Abweichung auf einfache, unveränderliche Gesetze zurückzuführen. Dazu fehlte jedoch jede Unterlage. Man wußte zwar, daß in den indischen Meeren, zwischen Bourbon, Madagaskar und Rodriguez, eine Abweichung von vier Graden in der Richtung der Magnetnadel ungefähr einen Längenunterschied von fünf Graden entsprach; dagegen war auch bekannt, daß die Declination der Magnetnadel an ein und demselben Orte Veränderungen unterlag, deren Ursachen man nicht zu ergründen vermochte.
    »Eine Declination von zwölf Graden, von Norden nach Westen, entsprach vor zwanzig Jahren, schrieb Verdun de la Crenne im Jahre 1778, unter einer gewissen Breite einer Länge von 61° westlich von Paris; es ist leicht möglich, daß die Declination sich seit diesen zwanzig Jahren um zwei Grad verändert hat, was einen Irrthum von zweiundeinhalb Grad oder nahezu fünfzig Seemeilen in der Länge ergäbe, den man auf Grund dieser Abweichung herausrechnen würde.«
    Wenn man die Zeit auf dem Schiffe kennt, das heißt die richtige Stunde für den Meridian, auf dem sich das Schiff im Moment der Beobachtung befindet, und man kennt gleichzeitig ebenso die Tagesstunde des Hafens, von dem man abfuhr oder die eines bekannten Meridians, so ergiebt der Unterschied der Stunden auch diejenige der beiden betreffenden Meridiane, da jede Stunde Unterschied fünfzehn Längengraden entspricht. Das Problem der genauen Längenbestimmung fällt zuletzt also damit zusammen, wissen zu können, welche Zeit es über einem gegebenen Meridiane in jedem Augenblicke ist.
    Hierzu erschien es als nöthig, eine Taschen-oder Wanduhr zu besitzen, welche bei jedem Zustande des Meeres und jedem Wechsel der Temperatur einen vollkommenen isochronischen Gang behielt.
    Nach dieser Seite hin waren schon vielerlei Versuche angestellt worden. Im 16. Jahrhundert hatten Besson, im 17. Huyghens und später Sully, Harrison, Dutertre, Gallonde, Rivas, Le Roy und Ferdinand Berthoud die Lösung

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