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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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dieses Problems versucht oder arbeiteten noch an derselben.
    Ueberzeugt von der Wichtigkeit eines solchen vollkommenen Instrumentes, hatten die englische und die französische Regierung hohe Belohnungen dafür ausgesetzt und auch die Akademie der Wissenschaften eröffnete ein förmliches Preisausschreiben. Im Jahre 1765 lieferte Le Roy zwei Uhren zur Prüfung ein, während der im Auftrage des Königs arbeitende Berthoud noch von der Bewerbung zurückstehen mußte. Le Roy’s Uhren bestanden tadellos alle Proben, die man auf dem Lande mit ihnen anstellte. Jetzt galt es zu prüfen, ob sie sich auf dem Meere ebenso gut bewähren würden.
    Zu diesem Zwecke ließ der Marquis von Courtanvaux die leichte Fregatte »l’Aurore« auf seine Kosten ausrüsten. Le Roy meinte aber selbst, daß eine Seereise, die mit Einschluß des Aufenthaltes in Calais, Dunkirchen, Rotterdam, Amsterdam und Boulogne vom 25. Mai bis 29. August gedauert hatte, viel zu kurz sei, und wünschte deshalb eine zweite Probe. Nun brachte man seine Uhren auf die Fregatte »l’Enjouée«, welche von Havre abfuhr, bei Saint-Pierre, nahe Neufundland, dann bei Sale in Afrika, ferner in Cadix vor Anker ging und nach vier und einem halben Monat dauernder Seefahrt nach Brest zurückkehrte. Diese Prüfung vollzog sich also, bei wechselndem Zustande des Meeres, in sehr verschiedenen Breiten. Wenn Le Roy’s Uhrenconstruction sich hierbei bewährte, so verdiente sie den Preis. Dieser wurde derselben auch zu Theil.
    Die Akademie wußte indeß, daß sich noch andere Künstler mit den nämlichen Versuchen beschäftigten und aus mancherlei Gründen bei der Preisbewerbung noch nicht hatten auftreten können. Sie schrieb für dieselbe Aufgabe also im Jahre 1771 noch einmal einen Preis aus und verdoppelte diesen gar im Jahre 1773.
    F. Berthoud glaubte nun alle wünschenswerthe Vollkommenheit erreicht zu haben, doch fehlte seiner Uhr noch die Erprobung auf einer weiten Reise.
    In den letzten Monaten des Jahres 1768 wurde in Rochefort eine Fregatte von 18 Kanonen, die »Isis«, in Dienst gestellt, deren Führung Chevalier d’Eveux de Fleurieu, später bekannt unter dem Namen Claret de Fleurieu, übernahm. Damals noch Schiffsfähnrich, war derselbe trotz seiner dreißig Jahre doch schon ein hervorragender Gelehrter. Wir hatten schon Gelegenheit, seinen Namen zu erwähnen, und werden ihm später noch wiederholt begegnen. Damals hatte der für die Mechanik eingenommene Fleurieu sich an Berthoud’s Arbeiten betheiligt; um jeden Verdacht einer Voreingenommenheit seinerseits abzulenken, übertrug er die Beobachtung der ihm anvertrauten Uhr gleichzeitig mehreren begleitenden Officieren.
    Nach der Abfahrt im November 1768 ankerte die »Isis« nach und nach in Cadix, bei den Canarien, in Gorée, an den Inseln des Grünen Vorgebirges, bei Martinique, St. Domingo, Neufundland, den Canarien und Cadix, und kehrte am 31. October 1769 nach der Insel Aix zurück.
    In kalten, heißen und gemäßigten Klimaten waren die Uhren jeder Temperatur ausgesetzt gewesen und hatten auch die stärkste Wellenbewegung während der rauhen Jahreszeit ausgehalten. In Folge dieser mit Ehren bestandenen Probe erhielt Berthoud ein Patent und die Stelle eines Inspectors der See-Uhren.
    Die erwähnte Probefahrt lieferte aber auch noch andere, uns näher berührende Resultate. Fleurieu hatte viele astronomische Beobachtungen und hydrographische Aufnahmen ausgeführt, die ihn berechtigten, auf Grund eigener Erkenntniß die gebräuchlichen Karten jener Zeit zu be-, aber auch zu verurtheilen.
    »Ich habe mich lange gesträubt, schreibt er in seinem Reiseberichte, die Karten des Depots einer eingehenden Kritik zu unterziehen, und wollte mich darauf beschränken, auf die neuen Messungen hinzuweisen, nach denen jene verbessert werden könnten; ihre Fehler sind aber so zahlreich und gefährlich, daß es ein Vergehen gegen alle Seefahrer wäre, wenn ich ihnen diese wichtigen Mittheilungen vorenthielte…«
    Weiter kritisirt er mit gutem Grunde die Karten eines seinerzeit sehr angesehenen Geographen.
    »Ich lasse mich nicht darauf ein, sagt er, hier auf alle in Bellin’s Karten gefundenen Fehler hinzuweisen, denn diese sind unzählig. Zum Beweise der Nothwendigkeit der von mir unternommenen Arbeit begnüge ich mich, nur die hervorzuheben, welche von allgemeinem Interesse sind, ob man z.B. die Lage gewisser Orte auf seinen Karten vergleicht mit der, die sie haben sollten, ›wenn Bellin die zu verschiedenen Zeiten

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