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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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ebenso wie der Tributärstaaten Korea, Tonking, Cochinchina und Tibet, eine weitläufige Schilderung der Bevölkerung und der Naturgeschichte Chinas. Dann geht der Verfasser zur Beschreibung der Regierungsform, der Religion, der Sitten, Literatur, der Wissenschaften und Kunst der Chinesen über.
    In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts sandte die englische Regierung zur Anknüpfung von Handelsbeziehungen mit China Georges von Macartney als außerordentlichen Gesandten dahin.
    Dieser Diplomat hatte schon Europa und Rußland bereist, und als Gouverneur der englischen Antillen, als solcher von Madras und als Generalgouverneur von Indien, durch den langjährigen Umgang mit Menschen unter den verschiedensten Breiten und Klimaten, gründliche Erfahrungen über die Motive ihrer Handlungen gesammelt. Der Bericht über seine Reise enthält auch eine Menge Thatsachen und Beobachtungen, welche bei den Europäern eine genauere Vorstellung von den Chinesen erweckte.
    Der Leser interessirt sich stets mehr für persönliche Abenteuer und Wahrnehmungen als für eine anonyme Arbeit. Zwar ist das Ich stets widerwärtig, sagt das Sprichwort; doch trifft das nicht in Bezug auf Reisebeschreibungen, und Der, welcher von sich sagen kann: »Ich war dabei, als das und das geschah!« wird stets ein williges Ohr und warme Theilnahme finden.
    Ein Geschwader von drei Schiffen, bestehend aus der »Lion«, der »Hindostan« und der »Chacal«, segelte am 26. December 1792 mit Macartney und seinem Gefolge ab. Nach mehrfachem Aufenthalte in Rio de Janeiro, an den Inseln St. Paul und Amsterdam, wo man Seekalb-Jäger traf, ferner in Batavia und Bantam und auf der Insel Java bei Pulo-Condor gingen die Schiffe bei Turon (Han-San) in Cochinchina in einer geräumigen Bai, von der man nur eine sehr unzulängliche Karte besaß, vor Anker. Das Eintreffen der englischen Schiffe erregte anfangs einige Unruhe unter den Cochinchinesen; als sie aber die Gründe erfuhren, welche das Geschwader bestimmt hatten, hier einzulaufen, sendeten sie einen hohen Würdenträger mit Geschenken an Macartney ab, der bald darauf von dem Gouverneur zur Tafel nebst darauf folgender dramatischer Vorstellung eingeladen wurde. Neben einer Beschreibung dieser Festlichkeiten besitzt man noch einige Beobachtungen die doch in zu kurzer Zeit gemacht wurden, als daß man die darin enthaltenen Schilderungen der Sitten und der verschiedenen Racen der Cochinchinesen für zuverlässig ansehen könnte.
    Die Schiffe gingen auf’s Neue unter Segel, sobald die Kranken ihre Gesundheit wieder erlangt und man sich die nöthigen Provisionen verschafft hatte. Nach kurzem Aufenthalt an den Diebesinseln begab sich das Geschwader nach der Straße von Formosa, wo es von einem schweren Sturme überfallen wurde, und lief in den Hafen von Chusan (Chu-Sang) ein. Man benutzte diese Rast zur Berichtigung der Karte des Archipels und zu einem Besuche der Stadt Ting-Haï, wo die Engländer ebensoviel Neugier erregten, als sie beim Anblick so vieler unbekannter Dinge selbst empfanden.
    Die Häuser, die Märkte, die Kleidung der Chinesen, die Kleinheit der Füße ihrer Frauen, lauter suchen, die wir jetzt lange kennen, erweckten in hohem Grade das Interesse der Fremden. Wir verweilen jedoch bei dieser Gelegenheit nur ein wenig bei der Cultur der Zwergbäume der Chinesen.
    »Diese Art verkrüppelter Vegetation, sagt Macartney, scheint von den Liebhabern in China sehr geschätzt zu sein, denn man findet solche Exemplare in jedem einigermaßen anständigen Hause. Die Gärtner verwenden alle Mühe darauf, derartige Zwerggewächse zu erzeugen, und überhaupt ist diese Kunst in China zuerst erfunden worden. Abgesehen von dem Verdienste, damit eine natürliche Schwierigkeit zu besiegen, gewährt dieselbe die Möglichkeit, Pflanzen, deren Größe das sonst nicht erlauben würde, im gewöhnlichen Zimmer zu ziehen.
    Die in China gebräuchliche Methode zur Erzielung von Zwergbäumen nun ist folgende: Wenn man einen Baum ausgewählt hat, aus dem man einen Zwerg ziehen will, so bedeckt man seinen Stamm möglichst nahe der Stelle, wo er sich in Zweige spaltet, mit einer gewissen Menge Thon oder Düngererde, die mit einem Stück Hanf oder Baumwollengewebe festgehalten und zur Erhaltung von Feuchtigkeit darin häufig begossen wird. Diese Düngererde bleibt an derselben Stelle oft ein ganzes Jahr über liegen, während welcher Zeit der damit bedeckte Baum zarte, wurzelähnliche Fasern treibt. Darauf wird derjenige Theil des

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