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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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der Pfefferstaude und setzte sich, ohne ein Wort zu sprechen, nieder. Das Bündniß war durch jene einfache Ceremonie geschlossen und wurde durch das Verschenken einiger Kleinigkeiten nur noch bekräftigt.
    Taï-One geleitete die Engländer in das Innere des Landes. So lange die Wanderung währte, sahen sich die Ankömmlinge von dichten Schaaren der Eingebornen umringt, die ihnen Stoffe und Strohmatten im Austausch gegen Nägel anboten. Oft trieben die Wilden ihre Freigebigkeit sogar so weit, für ihre Gaben keine Gegengeschenke annehmen zu wollen.
    Taï-One führte die neuen Freunde auch nach seiner im Grunde eines lieblichen Thales und im Schatten einiger Sandhecks gelegenen Behausung. Er ließ ihnen einen, vor ihren Augen aus dem Safte der »Eava« oder »Ava« bereiteten Liqueur vorsetzen, dessen Genuß auf allen Inseln Polynesiens eingebürgert zu sein scheint.
     

    Denkmäler der Osterinsel. [Facsimile. Alter Kupferstich.] (S. 198.)
     
    Man gewann denselben auf folgende Weise: Zuerst wurden die Wurzeln der Pflanze, einer Art Pfefferstrauch, zerkaut, dann in ein geräumiges Holzgefäß geworfen und mit Wasser übergossen. Nachdem die Mischung darin trinkbar geworden, füllten sie die Eingebornen in große, grüne, kelchförmig zusammengebogene Blätter, deren jedes über eine halbe Pinte faßte. Cook kostete nur allein von dem Getränk. Die wenig appetitliche Art seiner Zubereitung hatte den Durst seiner Begleiter schon gelöscht; die Eingebornen besaßen eine solche Zurückhaltung dagegen nicht, und bald war die Butte bis auf den Grund geleert.
    Die Engländer besuchten hierauf einige Anpflanzungen oder durch verschlungene Rosenhecken abgesonderte Gärten, welche mittelst hölzerner, in Haspen hängender Thüren in Verbindung standen. Die blühende Landcultur und der hochentwickelte Eigenthumsbegriff bewiesen eine weit höhere Civilisation als die Tahitis.
    Trotz des ihm zu Theil gewordenen wohlwollenden Empfanges mußte Cook diese Insel doch bald verlassen, da er sich um keinen Preis weder Schweine, noch Geflügel verschaffen konnte, um nach der Insel Amsterdam, dem Tonga-Tabu der Urbewohner, zu segeln, wo er hoffen durfte, alle nöthigen Lebensmittel zu erhalten.
     

    Mann und Frau der Osterinsel. [Facsimile. Alter Kupferstich.] (S. 199.)
     
    Bald ankerten die Schiffe auf der Rhede von Van-Diemen bei achtzehn Faden Wasser und einer Kabellänge von dem die ganze Küste umschließenden Klippengürtel. Die sehr zutraulichen Eingebornen brachten Stoffe, Strohgeflechte, Werkzeuge, Waffen, Zieraten und bald auch Schweine und Geflügel herbei. Oedidi kaufte ihnen eifrig rothe Federn ab, die seiner Versicherung nach auf Tahiti in hohem Preise standen.
    Mit einem Eingebornen, Namens Attago, der sich ihm von der ersten Stunde ab angeschlossen hatte, ging Cook einmal an das Land. Bei diesem Spaziergange bemerkte er einen, den Moraïs ähnlichen Tempel, der hier mit der Allgemeinbenennung Faïtoka bezeichnet wurde. Errichtet auf einem, den Erdboden um sechzehn bis achtzehn Fuß überragenden, von Menschenhand aufgeworfenen Hügel, hatte das Gebäude die Form eines länglichen Viereckes, zu dem man mittelst zweier steinerner Treppen gelangte. So wie die Wohnungen der Eingebornen war es auf Pfählen mit Sparren erbaut und mit Palmenblättern bedeckt. Zwei roh gearbeitete, zwei Fuß lange Holzbilder standen in den Ecken.
    »Da ich weder die Eingebornen noch ihre Götter beleidigen wollte, wagte ich nicht, diese zu berühren, fragte Attago aber, ob das ›Eatuas‹ oder Götter seien. Ich weiß zwar nicht, ob er mich verstand, sofort nahm er sie aber in die Hände und drehte und wendete sie rücksichtslos um wie ein gewöhnliches Stück Holz, was mich überzeugte, daß jene keine Götzenbilder vorstellen konnten.«
    Einige Diebstähle kamen zwar mitunter vor, sie störten jedoch das gute Einvernehmen nicht, und man konnte sich mit einer hinreichenden Menge von Stärkungsmitteln versorgen.
    Vor seiner Abreise hatte der Kapitän auch noch eine Zusammenkunft mit einer ganz außerordentlich verehrten Persönlichkeit, die die Eingebornen übereinstimmend als König bezeichneten.
    »Ich fand den Mann sitzend, sagt Cook, aber mit einem so dummen und mürrischen Anstrich von erkünstelter Würde, daß ich ihn trotz aller Versicherungen doch nur für einen Schwachsinnigen hielt, den das Volk in seiner abergläubischen Anschauungsweise anbetete. Ich grüßte und sprach auf ihn, doch antwortete er weder, noch schenkte er mir auch

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