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Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts

Titel: Die großen Seefahrer des 18. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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und den Gefährten Cook’s, ohne einen davon gesehen zu haben. Auch an alle, dem Anscheine nach einflußreichsten Persönlichkeiten seiner Umgebung wurden Geschenke mit vollen Händen vertheilt. Die Frauen schickten sofort ihre Dienerinnen aus, »große Stücke ihrer schönsten, scharlach, rosenroth oder paillegelb gefärbten und mit den besten wohlriechenden Oelen imprägnirten Stoffe zu holen. Sie ordneten diese über unserer Kleidung und benahmen sich dabei mit so zuvorkommender Liebenswürdigkeit, daß wir ihnen nicht wehren konnten«.
    Am nächsten Tage stattete O-Too seinen Gegenbesuch bei dem Kapitän ab. Er betrat das Schiff nicht eher, als bis Cook sich in eine große Menge landesüblicher Gewänder hüllte, und wagte in das Zwischendeck nicht hinabzusteigen, bevor nicht sein Bruder dasselbe besichtigt hatte. Man nöthigte den König und sein Gefolge, zum Frühstück Platz zu nehmen, wobei die Eingebornen über die Bequemlichkeit der Stühle ganz entzückt erschienen. O-Too wollte kaum eine Speise kosten, welche Scheu seine Begleiter indeß keineswegs an den Tag legten. Er bewunderte sehr einen prächtigen, langhaarigen spanischen Jagdhund, welcher Forster angehörte, und bezeigte den Wunsch, ihn zu besitzen. Man schenkte ihm denselben augenblicklich und er ließ ihn durch einen Vornehmen seines Gefolges hinter seinen Stuhl führen. Nach dem Frühstücke begleitete der Commandant O-Too, dem Kapitän Furneaux noch einen Bock und eine Ziege geschenkt hatte, nach der Schaluppe. Während eines Ausfluges im Innern des Landes traf Pickersgill auch die alte Oberea wieder, die seinerzeit Wallis eine so innige Anhänglichkeit erwies. Sie schien alle ihre Würden verloren zu haben und befand sich in so ärmlichen Verhältnissen, daß sie ihren Freunden nicht einmal ein Geschenk verabreichen konnte.
    Als Cook am 1. September abreiste, bat ein junger Tahitier, Namens Poreo, darum, ihn begleiten zu dürfen. Der Befehlshaber ertheilte seine Zustimmung in der Hoffnung, daß jener ihm nützlich sein könne. Als er die Heimat am fernen Horizonte verschwinden sah, konnte sich Poreo der Thränen nicht enthalten. Die Officiere mußten ihm Trost zusprechen mit der Versicherung, daß sie jetzt seine Väter sein würden.
    Cook begab sich nun nach der, nur fünfundzwanzig Meilen entfernten Insel Huaheine, wo er am 3. des Morgens vor Anker ging. Die Insulaner schafften hier eine Menge großen Geflügels herbei, das man um so freudiger entgegennahm, als in Tahiti gerade hieran einiger Mangel herrschte. Bald wimmelte der Markt von Schweinen, Hunden und Früchten, die man vortheilhaft gegen Aexte, Nägel und Glaswaaren eintauschte.
    Ebenso wie Tahiti zeigte auch diese Insel Spuren vulkanischer Ausbrüche und der Gipfel eines Hügels die unverkennbare Form eines Kraters. Der Anblick des Landes ist, in verkleinertem Maßstabe, dem von Tahiti gleich, denn Huaheine mißt nur sieben bis acht Meilen im Umfange.
    Cook beeilte sich hier, seinen alten Freund Oree zu besuchen. Der König, ein Feind aller Förmlichkeiten, warf sich weinend dem Kapitän in die Arme und stellte ihm dann seine näheren Freunde vor, denen dieser einige Geschenke zukommen ließ. Dem Könige selbst bot er das Beste an, was er besaß, denn er betrachtete diesen Mann fast als Vater. Occe versprach, die Engländer mit allem Nothwendigen zu versorgen, und hielt auch getreulich Wort.
    Am 6. des Morgens jedoch wurden die im Tauschhandel begriffenen Matrosen von einem ganz roth übermalten, in der Kriegstracht auftretenden Eingebornen, der in jeder Hand eine Keule führte, unversehens überfallen. Cook kam eben an’s Land, stürzte sich auf den Wilden, rang mit demselben und entriß ihm glücklich seine Waffen, die er zertrümmerte.
    An demselben Tage ereignete sich auch noch ein anderer Vorfall. Sparrman hatte sich, um zu botanisiren, unkluger Weise weit in das Innere begeben. Einige Eingeborne benutzten den Augenblick, als er eine Pflanze untersuchte, ihm das Jagdmesser, seine einzige Waffe, aus dem Gürtel zu rauben, womit sie ihm einen Hieb über den Kopf versetzten, sich dann auf ihn stürzten und mm einen Theil der Kleidung stückweise vom Leibe rissen. Sparrman gelang es jedoch, sich zu erheben und in der Richtung nach dem Strande zu entfliehen. Durch Gebüsch und Wurzelwerk aber mehrfach aufgehalten, gelang es den Wilden, ihn wieder einzuholen, die ihm nun die Hände abschneiden wollten, um sich seines Hemdes zu bemächtigen, das am Vordertheil der Arme zugeknöpft

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