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Die großen Vier

Die großen Vier

Titel: Die großen Vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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eines Tages über die Welt hereinbrechen, begegnen könnte. Alles habe ich sicher in einem Safe deponiert. Im Falle meines Ablebens, Mr Crowther, ermächtige ich Sie, diese Papiere an sich zu nehmen, und stelle Ihnen anheim, zu verfahren, wie Sie es für richtig halten. Und nun, meine Herren, wünsche ich Ihnen einen guten Tag!»
    Desjardeaux verbeugte sich nur förmlich, während Crowther aufsprang und seine Hand ausstreckte.
    «Sie haben mich bekehrt, Monsieur Poirot. So fantastisch auch alles klingen mag, ich bin völlig von der Wahrheit dessen, was Sie uns erklärt haben, überzeugt.»
    Ingles verabschiedete sich gleichzeitig mit uns.
    «Ich bin keinesfalls von der Unterredung enttäuscht», bemerkte Poirot, als wir die Straße erreichten. «Ich erwartete gar nicht, Monsieur Desjardeaux überzeugen zu können, aber jedenfalls bin ich beruhigt, dass, im Falle mir etwas zustoßen sollte, ich mein Wissen nicht mit ins Grab zu nehmen brauche. Einen habe ich auf jeden Fall bekehrt. Pas si mal.»
    «Ich bin ebenfalls auf Ihrer Seite, wie Sie wissen», sagte Mr Ingles. «Übrigens werde ich nach China abreisen, sobald ich abkommen kann.»
    «Ist das ratsam?»
    «Nein», sagte Ingles trocken, «aber es ist notwendig, man muss tun, was man kann.»
    «Sie sind ein sehr tapferer Mann!», rief Poirot bewegt. «Wenn wir uns nicht auf der Straße befänden, würde ich Sie umarmen.»
    «Ich glaube nicht, dass ich mich in China in eine größere Gefahr begebe, als Sie es hier in London tun», brummte er verlegen.
    «Das ist durchaus möglich», gab Poirot zu, «indessen hoffe ich nicht, dass man so weit gehen wird, meinen guten Hastings zu massakrieren, das würde mir zu nahe gehen.»
    Ich unterbrach diese unerquickliche Unterhaltung mit der Bemerkung, dass ich selbst auch nicht die Absicht hätte, mich ohne weiteres massakrieren zu lassen, und kurz darauf verabschiedete sich Mr Ingles von uns.
    Einige Zeit gingen wir schweigend nebeneinander her, bis Poirot plötzlich eine völlig unerwartete Bemerkung fallen ließ.
    «Ich trage mich allen Ernstes mit der Absicht, meinen Bruder in die Geschichte einzuweihen.»
    «Deinen Bruder?», rief ich erstaunt aus. «Ich habe bisher nicht gewusst, dass du noch einen Bruder hast.»
    «Das konntest du auch nicht wissen, lieber Hastings, aber du weißt doch sicher, dass alle gefeierten Detektive Brüder haben, die sogar noch berühmter als sie selbst sein können, und wenn auch nur bezüglich ihrer angeborenen Faulheit.»
    Zuweilen zeigte sich Poirot von einer Seite, die es nahezu unmöglich machte, zu erkennen, ob er im Scherz oder im Ernst sprach.
    «Wie heißt denn dein Bruder?», fragte ich, diese Neuigkeit aufgreifend.
    «Achille Poirot», antwortete er in tiefstem Ernst. «Er lebt in der Nähe von Spa in Belgien.»
    «Was tut er dort?», forschte ich voller Neugier, eine weitere Frage zurückhaltend, die sich auf den Charakter und die Vorliebe der verstorbenen Madame Poirot bezog, ihren Söhnen Namen aus der griechischen Mythologie zu geben.
    «Er tut gar nichts. Er hat einen geradezu ungewöhnlichen Hang zum Nichtstun, jedoch sind seine Fähigkeiten keineswegs geringer einzuschätzen als die meinen – was schon allerhand sagen will.»
    «Sieht er dir ähnlich?»
    «Ziemlich, jedoch ist er lange nicht so gut aussehend und trägt auch keinen Schnurrbart.»
    «Ist er älter oder jünger als du?»
    «Wir sind zufällig an ein und demselben Tage geboren.»
    «Also Zwillinge!», rief ich aus.
    «Genau das, Hastings. Du kommst mit unfehlbarer Sicherheit zu den richtigen Feststellungen, aber nun sind wir wieder daheim angelangt. Lass uns gleich an die Arbeit gehen und versuchen, etwas Licht in das uns im Moment interessierende Problem des Halsbandes der Herzogin zu bringen.»
    Jedoch das herzogliche Halsband musste sich noch eine Weile gedulden, denn ein Ereignis von weit größerer Bedeutung nahm uns in Anspruch.
    Unsere Haushälterin, Mrs Pearson, teilte uns sogleich mit, dass eine Krankenschwester auf uns warte und Monsieur Poirot zu sprechen wünsche. Wir fanden sie beim Fenster im großen Lehnstuhl sitzend, eine sympathische Frau in mittleren Jahren in dunkelblauer Tracht. Zuerst verhielt sie sich sehr zurückhaltend, doch nachdem Poirot ihr gut zugeredet hatte, kam sie mit der Sprache heraus.
    «Sehen Sie, Monsieur Poirot, mir ist noch nie etwas Derartiges vorgekommen. Ich war von der Schwesternschaft in Lask geschickt worden, um einen Krankheitsfall in Hertfordshire zu übernehmen. Es

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