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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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Verstorbenen gesagt und gesprochen wurde, und wehe, wenn es nicht seinen Tugenden oder Schwächen entsprach und auf Lobhudelei oder Verleumdung hinauslief. Dafür hatten sie ein besonderes Talent und waren über den Lebenswandel des Verblichenen stets aller-bestens informiert. Auch wenn man felsenfest davon überzeugt war, daß der Verstorbene ein untadeliges Leben geführt habe, war man nicht sicher; nur allzu oft erfuhren die trauernden Hinterbliebenen Dinge über ihn, daß ihnen die Spucke wegblieb.)
    Die Apotheken hatten einen Riesenumsatz im Verkauf von Aspirin, Beruhigungsmitteln und Ohropax zu verzeichnen.
    Wie kaum anders zu erwarten, herrschte nirgends eine solche Hochkonjunktur wie in den Schnapsbrennereien.
    Seit altersher dient der Alkohol dem Menschen in bevorzugtem Maße dazu, den unbequemen Dingen des alltäglichen Lebens auszuweichen. Und jetzt hatte das alltägliche Leben plötzlich kleine, grüne Unbequemlichkeiten aufzuweisen, die tausendmal schlimmer waren als alle vorher gekannten. Jetzt hatte der Mensch einen wirklichen Grund zur Flucht in den Rausch.
    Getrunken wurde naturgemäß hauptsächlich zu Hause.
    Die Kneipen waren noch offen und waren nachmittags voll und abends überfüllt. In den meisten waren die Spiegel hinter der Theke zertrümmert, da man mit Gläsern, Flaschen, Aschenbechern oder irgend etwas Beliebigem nach Martiern geworfen hatte, und die Spiegel wurden nicht ersetzt, weil sie sonst wieder auf dieselbe Art zertrümmert worden wären.
    Aber die Lokale schenkten noch aus und waren überlaufen. Selbstverständlich waren auch Martier in Mengen vorhanden, obwohl sie nicht tranken. Die Wirte und die Gäste hatten eine Teillösung gefunden – genau soviel Lärm zu machen. Plattenspieler liefen in voller Lautstärke, und in den meisten Kneipen gab es mindestens zwei. Radios erhöhten den Lärm noch. Wer sich unterhalten wollte, mußte seinem Nachbar ins Ohr brüllen.
    Wer still vor sich hin trank (und mehr und mehr Leute nahmen ihre Zuflucht zum stillen Suff), war vor Martiern in einer Kneipe am verhältnismäßig sichersten. Unter Umständen waren ein Dutzend von ihnen anwesend, aber wenn man mit einem Glas in der Hand dicht an der Theke stand und die Augen schloß, konnte man sie weder sehen noch hören. Und wenn man dann nach einer Weile die Augen aufmachte und sie erblickte, war es gleichgültig, weil man sie dann doch nicht mehr richtig wahrnahm.
    Ja, die Kneipen hatten ihr gutes Auskommen.

 
8
     
    Nehmen wir „Die Gelbe Laterne“ auf Pine Avenue in Long Beach. Ein Lokal wie jedes andere, aber Luke Devereaux befindet sich darin, und es ist Zeit, daß wir zu Luke zurückkehren, da eine große Überraschung seiner harrt.
    Er steht dicht an der Theke, ein Glas in der Hand. Und seine Augen sind geschlossen, so daß wir ihn betrachten können, ohne ihn zu stören.
    Er hat sich nicht sehr verändert, seit wir ihn vor sieben Wochen das letzte Mal gesehen haben, nur daß er etwas magerer geworden ist. Er ist immer noch reinlich gekleidet und sauber rasiert. Sein Anzug müßte vielleicht einmal aufgebügelt werden, und die Falten in seinem Hemdkragen verraten, daß er seine Wäsche jetzt selber wäscht. Aber es ist ein Sporthemd, und es sieht nicht schlecht aus.
    Gestehen wir es uns ein: er hat Glück gehabt, bis heute; Glück insofern, als er mit seinen ursprünglichen sechsundfünfzig Dollars und gelegentlichen Meinen Nebenverdiensten sieben Wochen ausgekommen ist, ohne die Fürsorge in Anspruch nehmen zu müssen. Bis jetzt.
    Morgen würde er dazu gezwungen sein.
    Er besaß im ganzen noch sechs Dollars. Seit jener Nacht, da er sich mit Gresham betrunken und Margie angerufen hatte, war kein einziger Schluck über seine Lippen gekommen. Er hatte wie ein Mönch gelebt und bei jeder sich bietenden Gelegenheit wie ein Biber geschuftet.
    Für sieben Wochen hatte ihn sein Stolz in Gang gehalten. (Derselbe Stolz hatte ihn, nebenbei bemerkt, auch davon abgehalten, Margie noch einmal, anzurufen, wie er in seinem Rausch versprochen hatte. Er hätte es gern getan, aber Margie hatte eine Stellung, und er wollte nicht eher vor sie hintreten, ehe er selbst eine hätte.)
    Heute abend jedoch, nach zehntägigen vergeblichen Bemühungen (vor elf Tagen hatte er drei Dollars als Helfer bei einem Umzug verdient), und nachdem er sich ein paar trockene Schrippen und ein Paar Würstchen zum Mitnehmen gekauft, hatte er seine schrumpfende Barschaft überzählt und festgestellt, daß sein gesamtes Vermögen

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