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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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nachfolgte – sondern damit, daß Millionen innerhalb kürzester Frist stellungslos geworden waren. Fast alle, die in der Vergnügungsindustrie tätig waren; nicht nur die Schauspieler, sondern auch Bühnenarbeiter, Billettabnehmer und Putzfrauen. Alle, die auf irgendeine Weise mit professionellen Sportveranstaltungen zu tun hatten. Alle in der Filmindustrie Beschäftigten. Alle, die beim Funk und beim Fernsehen gearbeitet hatten, außer einigen Technikern, die ihre Stellungen behielten, um die Übertragungen aufrecht zu erhalten und bereits aufgenommene Sendungen abzuspielen. Und einigen, sehr wenigen, Ansagern und Kommentatoren.
    Jedes Orchester, jede Tanzkapelle. Schatten der Unterwelt!
    Niemand hatte auch nur geahnt, wieviele Millionen sich ihren Lebensunterhalt auf irgendeine Weise, direkt oder indirekt, bei Sportveranstaltungen und in der Vergnügungsindustrie verdient hatten. Nicht bis zu dem Augenblick, da sie ihre Stellungen verloren.
    Und der Sturz der Vergnügungsindustrie-Aktien hatte einen allgemeinen Börsenkrach zur Folge gehabt.
    Und es war schlimmer und schlimmer geworden. Die Automobilproduktion lag 87 Prozent unter der Produktion des Vorjahrmonats. Selbst die Leute, die noch in Stellungen waren und Geld verdienten, kauften keine neuen Wagen. Man blieb zu Hause. Wohin sollte man auch gehen? Gewiß, manch einer mußte zur Arbeit und zurück fahren, aber für diesen Zweck genügte der alte Wagen. Wer wäre hirnverbrannt genug gewesen, sich in einer derartigen Krise einen neuen anzuschaffen, noch dazu wo der Markt für gebrauchte Wagen mit fast fabrikneuen Modellen vollgestopft war, die manche Leute rasch hatten veräußern müssen. Verwunderlich war weniger, daß die Automobilproduktion um 87 Prozent gesunken war, sondern daß überhaupt noch neue Wagen hergestellt wurden.
    Und da man einen Wagen nur dann fuhr, wenn eine zwingende Notwendigkeit bestand – Vergnügungsfahrten waren kein Vergnügen mehr – so wurden auch die Ölfelder und die Raffinerien schwer betroffen. Mehr als die Hälfte aller Tankstellen hatte geschlossen.
    Stahl und Kautschuk waren betroffen. Mehr Arbeitslosigkeit.
    Weniger Bautätigkeit, weil die Leute weniger Geld hatten und keine Neubauten aufführen ließen.
    Und die Gefängnisse! Überfüllt, obgleich es so gut wie keine organisierten Verbrechen mehr gab. Aber sie waren bereits überfüllt gewesen, ehe die Verbrecher entdeckten, daß ihr Handwerk sinnlos geworden war. Und was sollte man jetzt mit den Tausenden anfangen, die täglich verhaftet wurden, weil sie aus Verzweiflung oder irgendeinem anderen Grunde Gewalttätigkeiten begangen hatten?
    Was sollte mit den bewaffneten Streitkräften geschehen, wo keine Möglichkeit mehr für einen Krieg bestand – sie auflösen? Und die Anzahl der Stellungslosen um mehrere Millionen erhöhen? An eben diesem Nachmittag hatte er einen Erlaß unterzeichnet, durch den jedem Soldaten oder Matrosen sofortige Entlassung gewährt wurde, wenn der Betreffende nachweisen konnte, daß er entweder eine Stellung in Aussicht hatte oder über genügend Mittel verfügte, die eine Gewähr dafür boten, daß er nicht der öffentlichen Fürsorge zur Last falle. Aber nur ein ganz geringer Bruchteil würde imstande sein, diesen Nachweis zu erbringen.
    Die Staatsschuld – der Haushaltsplan – die Notstandsprogramme – das Heer – der Haushaltsplan – die Staatsschuld –
    Präsident Wendell vergrub den Kopf in seinen auf dem Schreibtisch ruhenden Händen und fühlte sich sehr alt und sehr nichtig.
    Aus einer Ecke des Zimmers kam das spöttische Echo eines Aufstöhnens. „He, Mack“, sagte eine Stimme. „Machst du schon wieder Überstunden? Brauchst du vielleicht Hilfe?“
    Und ein Auflachen. Ein widerwärtiges Lachen.

 
7
     
    Nicht alle Geschäfte gingen schlecht.
    Psychiater beispielsweise hatten nicht über Zulauf zu klagen. Sie wurden verrückt, indem sie versuchten, andere Leute vor dem Verrücktwerden zu bewahren.
    Oder nehmen wir die Leichenbestatter. Da die Sterblichkeitsziffer infolge von Selbstmorden, Gewalttätigkeiten und Schlaganfällen sprunghaft emporschnellte, hatten sie in ihrem Gewerbe nicht über Krisenerscheinungen zu klagen. Sie machten glänzende Geschäfte, trotz der anwachsenden Tendenz zu möglichst schlichten Beerdigungen oder Einäscherungen ohne alle Feierlichkeiten. (Es fiel Martiern nur allzu leicht, eine Trauerfeierlichkeit in eine Posse zu verwandeln, besonders da sie scharf darauf achteten, was am Sarge eines

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