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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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immer grinste.
    „Was zum Teufel?“ fragte er und formte die Worte so übertrieben deutlich, daß Carter sie ihm von den Lippen ablesen konnte.
    Carter zeigte auf die Bar, hielt zwei Finger hoch und bedeutete ihm, mit hinauszukommen.
    Es war keine Aufforderung zu einer Schlägerei wie in alten Zeiten. Es hatte eine neue Bedeutung gewonnen und war auf den ohrenbetäubenden Lärm zurückzuführen, der nach dem Kommen der Martier in Lokalen herrschte. Wenn zwei Leute für eine Weile miteinander sprechen wollten, ohne zu brüllen oder Lippensprache zu benützen, traten sie ins Freie, entweder auf den Hof oder auf die Straße, nahmen ihre Getränke mit und liefen dort auf und ab. Wenn ihnen kein Martier nachfolgte oder herbeikwimmte, konnten sie sich ungestört unterhalten. Wenn ein Martier sie behelligte, konnten sie in den ohrenbetäubenden Lärm zurückkehren und hatten nichts verloren dabei. Die Büfettiers hatten Verständnis dafür und nichts dagegen, daß die Gäste mit ihren Gläsern hinausgingen; außerdem waren Büfettiers meistens viel zu beschäftigt, um darauf zu achten.
    Rasch steckte Luke den Scheck in die Tasche, nahm die beiden Gläser, die Carter durch das Erheben von zwei Fingern bestellt hatte, und bahnte sich so unauffällig wie möglich einen Weg zur Hintertür hinaus, die auf einen schwach erleuchteten Durchgang führte. Und da ihm das Glück so plötzlich in den Schoß gefallen war, blieb es ihm auch treu; kein Martier folgte ihnen.
    „Tausend Dank, Carter. Und nimm’s mir nicht übel, daß ich dich vorhin abzuwimmeln versucht habe – Ich war gerade dabei – aber lassen wir das. Wofür ist denn der Scheck eigentlich?“
    „Je ein Buch mit dem Titel ,Hölle in Eldorado’ gelesen?“
    „Gelesen? Ich hab es schließlich geschrieben. Aber das war vor zwölf oder fünfzehn Jahren, und es war eine blöde Wildwest-Geschichte.“
    „Genau das. Nur daß sie nicht blöd war; ziemlich gut sogar.“
    „Aber das Ding ist doch so tot wie nur irgendetwas. Du willst doch nicht etwa behaupten, daß Bernstein es neu auflegen will?“
    „Bernstein nicht. Aber ein anderer Verlag bringt eine neue Taschenbuchserie heraus. Wildwest-Romane gehen plötzlich wieder, sie suchen händeringend danach. Und haben einen ganz ordentlichen Vorschuß für die Rechte bezahlt.“
    Luke runzelte die Stirn. „Was soll das heißen, Carter? Einem geschenkten Gaul schaut man zwar nicht ins Sprichwort, aber seit wann sind vierhundert Dollars ein ordentlicher Vorschuß für eine Taschenbuchausgabe? Für mich ist es im Augenblick natürlich ein Vermögen, aber –“
    „Nicht so voreilig, Junge“, sagte Carter. „Dein Anteil an dem Vorschuß betrug dreitausend Dollars, und das ist verdammt viel für eine Taschenbuch – Neuausgabe. Aber du hast von Bernstein über zweieinhalbtausend Vorschuß bekommen, und die hat er einbehalten. Der Scheck, den du hast, ist also gefundenes Geld für dich, und du schuldest keinem Menschen mehr etwas.“
    Luke stieß einen leisen Pfiff aus. Das war natürlich etwas anderes.
    Carter sagte: „Bernstein – Bernie selber – hat mich in der vorigen Woche angerufen. Du müßtest verzogen sein, die Post an dich käme zurück, und er wüßte nicht, wie er dich erreichen könnte. Ich habe ihm erklärt, er solle den Scheck ruhig an mich schicken, ich würde dich schon irgendwo aufstöbern. Und er sagte – “
    „Und wie hast du mich ausfindig gemacht?“
    „Ich habe von Margie erfahren, daß du in Long Beach wärst – du hast sie wohl vor Wochen einmal angerufen, dich dann aber nicht mehr gemeldet und ihr auch nicht gesagt, wo du wohnst. Und so treibe ich mich schon des längeren abends hier draußen herum und mache die Runde durch die Kneipen. Ich wußte, daß ich dir früher oder später über den Weg laufen würde.“
    „Das reinste Wunder“, sagte Luke. „Ich bin heute zum erstenmal eingekehrt, seit ich Margie angerufen habe. Und das letztemal – ich meine, es wäre für Gott weiß wie lange das letztemal gewesen, wenn du mich nicht gefunden hättest. Und jetzt kannst du weiter reden und mir erzählen, was Bernie noch gesagt hat.“
    „Er sagte, du sollst dir den geplanten Zukunftsroman aus dem Kopf schlagen. Zukunftsromane sind erledigt. Die Leute wollen im Augenblick nichts davon wissen. Die Martier genügen ihnen. Aber noch lesen sie, und zwar mit Vorliebe Kriminalromane und Wildwestgeschichten. Falls du den Zukunftsroman schon angefangen hättest, soll ich dir ausrichten – bist du

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