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Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
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übrigens schon dabei?“
    „Nein.“
    „Gut. Bernie war in dieser Hinsicht durchaus anständig; er sagte, er hätte dir den Auftrag dazu und einen Vorschuß darauf gegeben, und wenn du wirklich schon etwas geschrieben hättest, würde er dir ein Abfindungshonorar zahlen – damit wäre der Fall für ihn erledigt, und du könntest das Manuskript zerreißen und wegwerfen. Er will es nicht haben, und du sollst aufhören daran zu arbeiten.“
    „Nicht weiter schwer, da ich noch nicht einmal eine Idee dazu habe. Ich glaube, ich hatte einmal eine, damals in deiner Hütte draußen, in der Nacht, als die Martier kamen. Aber sie ist mir wieder entfallen.“
    „Was hast du jetzt für Pläne, Luke?“
    „Morgen werde ich – “, Luke hielt plötzlich inne. Mit einem Scheck für über vierhundert Dollars in der Tasche würde er morgen doch keine Unterstützung beantragen. Bei den augenblicklichen niedrigen Preisen konnte er monatelang von soviel Geld leben. Und sogar Margie anrufen. Wenn er Lust hätte. Hatte er welche?
    „Ich weiß nicht“, sagte er, und es war gleichzeitig die Antwort auf Carters Frage und seine eigene.
    „Aber ich weiß“, sagte Carter. „Ich weiß, was du machen wirst, wenn du noch ein bißchen Verstand hast. Du glaubst, du wärst als Schriftsteller ausgebrannt, weil du keine Zukunftsromane mehr schreiben kannst. Aber das stimmt nicht. Du kannst nur keine Zukunftsromane schreiben, weil kein Mensch mehr welche lesen will. Die Zeit dafür ist vorüber. Aber nicht für Wildwestromane. Du hast schon einmal einen geschrieben – oder waren es mehrere?“
    „Einen Roman. Ein paar Kurzgeschichten und Novellen. Aber ich hab nun einmal etwas gegen Wildwestromane.“
    „Schachtest du gern Gräben aus?“
    „Kann ich nicht behaupten.“
    „Schau dir mal das an.“ Carter Benson nahm etwas aus seiner Brieftasche und reichte es Luke hin.
    Es sah aus wie ein zweiter Scheck. Es war ein zweiter Scheck. Luke konnte kaum entziffern, was darauf stand. Eintausend Dollars, zahlbar an Luke Devereaux, unterzeichnet von W. B. Moran, Kassierer des Bernstein-Verlages.
    Carter nahm Luke den Scheck wieder aus der Hand. „Bis jetzt gehört er dir noch nicht, mein Junge. Bernie hat ihn mir geschickt, ich soll ihn dir aber erst aushändigen, wenn du dich bereit erklärt hast, einen Wildwestroman zu schreiben. Er läßt dir sagen, daß du mindestens fünftausend damit verdienen kannst, wenn er nicht schlechter wird als ,Hölle in Eldorado’.“
    „Gib her“, sagte Luke. Er nahm den Scheck an sich und betrachtete ihn verzückt.
    Sein Selbstvertrauen kehrte zurück. Einfälle strömten ihm zu, er konnte es kaum erwarten, sich an die Schreibmaschine zu setzen. Abenddämmerung über der einsamen Prärie, ein reitender Cowboy …
    „So gefällst du mir schon besser“, sagte Carter. „Was machen wir jetzt? Einen darauf trinken?“
    „Klar – halt – Moment mal. Ich möchte lieber doch nicht. Und wenn schon, dann ein andermal. Nimm’s mir nicht übel.“
    „Wie du willst.“
    „Ich bin gerade in Stimmung, verstehst du, und möchte den Roman sofort anfangen. Und nach vier Gläsern gerade noch nüchtern genug dazu.“
    „Verstehe vollkommen und freue mich.“ Carter stellte sein Glas auf ein Fensterbrett in seiner Nähe und zog ein Notizbuch und einen Bleistift heraus. „Gib mir auf alle Fälle deine Adresse und deine Telefonnummer.“
    Luke nannte sie ihm und reichte ihm die Hand. „Nochmals vielen Dank. Du brauchst nicht erst an Bernie zu schreiben, Carter. Ich werde mich morgen selber an ihn wenden und ihm mitteilen, daß ich den Wildwestroman bereits angefangen habe.“
    „Recht so. Und hör mal zu, Margie ist in Sorge um dich. Ich hab es herausgehört, als ich mit ihr telefonierte. Und versprechen müssen, ihr deine Adresse zukommen zu lassen, falls ich dich fände. Ist dir das recht?“
    „Selbstverständlich, aber es ist gar nicht nötig. Ich rufe sie morgen selber an.“ Er drückte Carter noch einmal die Hand und ging eilig davon.
    Er war so froh erregt, daß er erst auf der Treppe zu seinem Zimmer merkte, daß er noch einen halben Whiskysoda in der Hand hielt und auf dem ganzen Wege nicht einen einzigen Tropfen verschüttet hatte, so rasch er auch ausgeschritten war.
    Er mußte über sich selber lachen und blieb auf dem Treppenabsatz stehen, um ihn auszutrinken.
    Auf seinem Zimmer legte er Jackett und Binder ab und krempelte die Hemdsärmel hoch. Stellte die Schreibmaschine auf den Tisch, versah sich mit

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