Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die grünen Teufel vom Mars

Die grünen Teufel vom Mars

Titel: Die grünen Teufel vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fredric Brown
Vom Netzwerk:
gab es nicht. Und er hatte seinen eigenen Wagen verkauft, bevor er Hollywood verlassen hatte.
    Damals hatte er nur zweihundertfünfzig Dollars dafür bekommen, obwohl er ein paar Monate früher – als es noch so etwas wie Vergnügungsfahrten gab – fünfhundert dafür hätte erhalten können. Das bedeutete jedoch, daß er jetzt für billiges Geld zu einem Wagen kommen konnte; für weniger als hundert Dollars würde er etwas Brauchbares finden, um den Weg dorthin zurückzulegen und von Zeit zu Zeit nach Indio einkaufen zu fahren – falls das, was er im Sinn hatte, solange dauern sollte.
    „Irgendetwas nicht in Ordnung, Luke?“
    „Keine Spur“, erwiderte er und fand den Augenblick geeignet, seine Flucht vorzubereiten. „Mir ist nur ein bißchen dumm im Kopf. Hab wenig geschlafen letzte Nacht.“
    „Vielleicht solltest du jetzt nach oben gehen und dich noch für ein Weilchen hinlegen.“
    Luke tat, als zögere er. „Später vielleicht, wenn ich wirklich müde sein werde. Im Augenblick fühle ich mich nur benommen, aber ich bezweifle, daß ich schlafen könnte.“
    „Wie du willst. Hättest du Lust auf irgendetwas Besonderes?“
    „Wie wär’s mit ein paar Partien Federball? Danach wäre ich vielleicht so müde, daß ich ein paar Stunden schlafen könnte.“
    Zum Federballspielen war es zwar ein bißchen windig, aber sie spielten trotzdem für eine halbe Stunde – bis halb neun – und dann gähnte Luke und behauptete, wirklich müde zu sein. „Am besten, du kommst gleich mit hinauf“, schlug er vor, „und holst dir aus dem Zimmer, was du brauchst, damit du nicht noch einmal kommen mußt, falls ich bis Mittag durchschlafen sollte.“
    „Geh nur; ich brauche nichts, und ich verspreche, dich bis um zwölf nicht zu stören.“
    Er küßte sie flüchtig und wünschte, daß es ein längerer Kuß hätte sein können, da er sie unter Umständen für eine ganze Weile nicht wiedersehen würde, und ging dann auf sein Zimmer hinauf.
    Er setzte sich zuerst an die Schreibmaschine und schrieb einen Zettel an sie, auf dem er ihr mitteilte, daß er sie liebe, daß er jedoch etwas Wichtiges vorhätte und daß sie sich keine Sorgen um ihn machen sollte, da er bald wieder zurück sein würde.
    Dann griff er nach Margies Portemonnaie und steckte sich soviel Geld ein, daß er, falls sich die Möglichkeit ergäbe, mit einem Taxi bis in die Stadt fahren konnte. Dadurch würde er Zeit sparen, aber selbst wenn er den Weg bis zur Bank zu Fuß zurücklegen müßte, würde er bis um elf dort sein, und das genügte vollauf.
    Dann schaute er zum Fenster hinaus, um zu sehen, ob er Margie draußen irgendwo entdecken könnte; sie war jedoch nirgends zu erblicken, auch durch das Fenster am Ende des Korridors nicht. Doch als er langsam hinunterging, vernahm er ihre Stimme durch die offene Tür zu Dr. Snyders Büro … „nicht ernsthaft in Sorge“, hörte er sie sagen, „aber ein bißchen seltsam kam er mir allerdings vor. Ich glaube jedoch nicht, daß er…“
    Er trat ins Freie und schlenderte auf eine Baumgruppe zu, die den Zaun vor neugierigen Blicken verbarg.
    Das einzige, was er jetzt noch zu befürchten hatte, war, daß ihn jemand von der Straße her über den Zaun klettern sah und die Polizei oder das Sanatorium anrief.
    Aber niemand bemerkte ihn.

 
18
     
    Es war am fünften August des Jahres 1969. In New York City war es kurz vor ein Uhr mittags. Andere Zeitenzonen, andere Zeiten, überall in der Welt. Es ging auf den großen, mit Spannung erwarteten Augenblick zu.
    Yato Ishurti, der Generalsekretär der Vereinten Nationen, saß allein in einem kleinen Studio in Radio City. Bereit und erwartungsvoll.
    Hoffnungsvoll und angsterfüllt.
    Das Kehlkopfmikrophon befand sich an Ort und Stelle. Seine Ohren waren verstopft, um zu verhindern, daß er über das Gehör abgelenkt werde, sobald er einmal angefangen hatte zu sprechen. Und im Augenblick, da der Mann hinter dem Kontrollraumfenster ihm zu verstehen geben würde, daß die Sendung lief, würde er auch die Augen schließen, um keinerlei visuellen Störungen unterworfen zu sein.
    Da er wußte, daß das Mikrophon noch nicht eingeschaltet war, räusperte er sich und beobachtete das kleine Glasfenster und den Mann dahinter.
    Er war im Begriff, zu der größten Hörerschaft zu sprechen, die jemals der Stimme eines einzelnen Menschen gelauscht hatte. Bis auf einige Wilde und Kinder, die noch zu klein waren, um zu sprechen oder zu begreifen, würden fast sämtliche menschlichen Wesen

Weitere Kostenlose Bücher