Die grünen Teufel vom Mars
Euch auch nur – unsere Radiosendungen müssen Euch sicher gelangweilt haben – und Ihr wünscht unsere Gesellschaft auf Euerem Planeten einfach nicht.“
Er sagte: „Wenn einer von diesen beiden Gründen der wahre ist, was ich fest glaube, so wußtet Ihr, daß die bloße Aufforderung, uns anständig zu benehmen und den Mars in Ruhe zu lassen, Euch eher unsere Gegnerschaft eintragen, als Euren Zwecken dienen würde.
Ihr wolltet uns die Augen darüber öffnen, damit wir Eure Wünsche freiwillig respektieren.
Es ist von äußerster Wichtigkeit für uns, welche von diesen beiden Grundabsichten Eure wahre ist.
Welche es auch immer sein mag, ich werde Euch beweisen, daß Ihr sie erreicht habt.“
Er sagte: „Was ich jetzt sagen werde, sage ich im Namen aller Völker dieser Erde.“
Er sagte: „Wir geloben, daß wir uns nicht mehr untereinander bekämpfen werden.
Wir geloben, daß wir nie und nimmer ein Weltraumschiff auf Euren Planeten schicken werden – es sei denn, Ihr fordert uns eines Tages dazu auf, und ich glaube, selbst dann würde es großer Überredungskünste bedürfen.“
Er erklärte feierlich: „Und jetzt den Beweis. Völker der Erde, seid Ihr mit mir einig in diesen beiden Gelöbnissen? Wenn ja, so beweist es jetzt, bejaht es, so laut Ihr könnt! Aber wartet bis die Übersetzer mir nachgekommen sind, wartet bitte, bis ich das Zeichen gebe und sage … Jetzt!“
„Yes!“
„Si!“
„Oui!“
„Dah!“
„Hay!“
„Ja!“
„Sim!“
„Jes!“
„Nam!“
„Shi!“
„Lah!“
Und Tausende von anderen Wörtern, die alle dasselbe bedeuteten, gleichzeitig aus Kehle und Herz jedes einzelnen Menschen, der zugehört hatte. Nicht ein einziges no oder njet. Etwas Derartiges hatte man noch nie vernommen. Im Vergleich dazu wäre eine H-Bombe wie das Fallen einer Stecknadel gewesen, verglichen damit hätte ein Ausbruch des Krakatao wie ein Geflüster geklungen.
Es konnte nicht der geringste Zweifel darüber bestehen, daß jeder Martier auf Erden es gehört haben mußte. Wäre eine Atmosphäre zwischen den Planeten vorhanden gewesen, um die Schallwellen weiterzutragen, so würden es selbst die Martier auf dem Mars gehört haben.
Durch Ohrenstöpsel und die Wände einer schalldichten Kabine hörte es auch Yato Ishurti. Und spürte, wie das ganze Gebäude darunter erzitterte.
Schweigen war jetzt das einzig Gegebene. Er öffnete die Augen und nickte dem Mann im Kontrollraum zu, damit er abschalten sollte. Seufzte tief auf, nachdem er mitangesehen hatte, wie ein Hebel herumgeworfen wurde, und entfernte die Stöpsel aus seinen Ohren.
Erhob sich, innerlich völlig ausgebrannt, ging langsam in das kleine Vorzimmer zwischen Studio und Flur und verweilte dort einen Augenblick, um seine Fassung wiederzugewinnen.
Drehte sich zufällig um und erblickte sich selber in einem Wandspiegel.
Sah den Martier, der mit übergeschlagenen Beinen auf seinem Kopfe hockte, fing seinen Blick und sein Grinsen im Spiegel auf, hörte, wie er etwas verletzend Unanständiges zu ihm sagte.
Und wußte, daß seine Bemühungen gescheitert waren und daß ihm jetzt nur noch ein Ausweg verblieb.
Nahm den zeremoniellen Dolch aus der Tasche und zog ihn aus der Scheide.
Ließ sich in der traditionellen Haltung auf dem Fußboden nieder. Richtete ein kurzes Wort an seine Vorfahren, vollzog das kurze vorausgehende Ritual und trat dann mit dem Dolch – als Generalsekretär der Vereinten Nationen zurück.
19
Am Tage von Ishurtis Ansprache hatte die Effektenbörse mittags geschlossen.
Sie schloß ihre Pforten am darauffolgenden Tage, dem 6. August, wiederum, aber aus einem anderen Grunde; sie schloß auf unbefristete Zeit auf Grund einer Notverordnung des Präsidenten. Staatspapiere waren an jenem Morgen nur noch zu einem Bruchteil ihres Wertes vom Vortage gehandelt worden und fielen rasch, da sich keine Käufer fanden. Die Notverordnung untersagte den weiteren An- und Verkauf von Aktien, solange einige noch das Papier wert waren, auf dem sie gedruckt waren.
In einer noch viel weittragenderen Notmaßnahme verkündete die Regierung an jenem Nachmittag eine neunzigprozentige Herabsetzung der bewaffneten Streitkräfte. In einer Pressekonferenz gab der Präsident zu, daß es eine Verzweiflungsmaßnahme wäre: daß die Arbeitslosigkeit dadurch ansteigen würde, daß jedoch nichts anderes übrigbliebe, da die Regierung praktisch pleite und es billiger sei, Unterstützung statt Wehrsold zu zahlen. Und sämtliche anderen
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