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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gerettet.«
    »Ich glaube, ich erinnere mich, sie gesehen zu haben. Danke für die Hilfe, Holly Ich bin dir etwas schuldig.«
    »Ich bin nur froh, daß du wieder gesund bist«, erwiderte das Mädchen. »Ich hatte schon Angst, der Gar hätte dich getötet.«
    »Der Gar? Hast du ihn gesehen? Geht es ihm gut?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er ist zusammen mit all den anderen Monstern über die Mauer gefallen.«
    »Verdammt«, zischte Zedd leise zwischen den Zähnen hindurch. »Dieser Gar war ein Freund von mir.«
    Die Frau zog die Augenbrauen hoch. »Ein Gar? Nun, dann tut es mir leid.«
    Zedd sah die Frau wütend an. »Was hat dieser Ring an meinem Hals zu suchen?«
    Sie breitete die Hände aus. »Tut mir leid, aber im Augenblick ist es erforderlich.«
    »Du wirst ihn entfernen.«
    Sie lächelte unverändert. »Ich verstehe, daß du besorgt bist, aber im Augenblick muß er bleiben, wo er ist.« Sie faltete die Hände vor ihrem Bauch. »Ich fürchte, man hat uns einander noch nicht vorgestellt. Wie lautet dein Name?«
    Zedds Stimme klang düster und gefährlich. »Ich bin der Erste Zauberer Zeddicus Z’ul Zorander.«
    »Ich bin Prälatin Annalina Aldurren, Prälatin der Schwestern des Lichts.« Ihr Lächeln wurde wärmer. »Du kannst mich Ann nennen. Das tun alle meine Freunde, Zedd.«
    Die Augen fest auf die Frau geheftet, sprang Zedd vom Tisch herunter. »Wir sind nicht befreundet.« Sie wich einen Schritt zurück. »Du wirst mich mit Zauberer Zorander ansprechen.«
    »Jetzt mal langsam, Freund«, warnte ihn Nathan.
    Zedd warf ihm einen erzürnten Blick zu, woraufhin der andere den Mund schloß und sich in die Brust warf.
    Sie zuckte die Achseln. »Wie du willst, Zauberer Zorander.«
    Zedd tippte an den Ring an seinem Hals. »Nimm ihn sofort ab.«
    Das Lächeln hielt sich hartnäckig auf ihrem Gesicht. »Er muß dort bleiben.«
    Zedd ging langsam auf sie zu. Nathan trat einen Schritt nach vorn, offenbar entschlossen, ihn zurückzuhalten. Ohne die Augen von der Prälatin abzuwenden, hob Zedd einen Arm und zielte mit einem dünnen Finger auf Nathan. Als stünde er in einem Sturm auf einer glatten Eisfläche, glitt der große Mann mit rudernden Armen nach hinten, bis er gegen die gegenüberliegende Wand gedrückt wurde.
    Zedd hob die andere Hand, und die Decke begann in einem bläulichen Licht zu erstrahlen. Als er die Hand herunternahm, senkte sich eine rasiermesserdünne Schicht aus Licht, gleich der Wasserfläche eines stillen Sees, über sie herab. Ann riß die Augen auf. Die Lichtfläche sank immer tiefer, bis sie auf dem Boden zur Ruhe kam, wo sie sich in eine brodelnde Schicht kochenden Lichts verwandelte. Das Licht schmolz zu Punkten greller Intensität zusammen.
    Aus diesen Punkten zuckten Blitze hervor. Knisternde Bänder weißen Feuers kletterten ringsum die Wände hinauf und füllten den Raum mit beißendem Gestank. Zedd machte eine kreisende Bewegung mit dem Finger, und die Blitze sprangen von der Wand auf seinen Halsring über. Zuckendes Licht schlug in das Metall. Der Raum erzitterte unter dem tanzenden Donner. Gesteinsstaub füllte die Luft.
    Der Tisch stieg in die Höhe und explodierte dann in einer Staubwolke, die in die wirbelnden Lichtströme gesogen wurde. Der Raum erbebte und ächzte, als sich gewaltige Steinblöcke lockerten und aus ihrem Platz in der Mauer gerüttelt wurden.
    Inmitten seines wütenden Kraftausbruchs erkannte Zedd, daß es nicht funktionieren würde. Der Halsring sog die gewaltigen Kräfte in sich hinein, ohne zu zerspringen. Eine peitschende Bewegung mit dem Arm machte Lärm und Licht ein Ende. Abrupt wurde der Raum still. Gewaltige Steinquader hingen halb aus der Wand heraus. Der gesamte Fußboden war verkohlt und schwarz, trotzdem hatte sich keiner von ihnen verbrannt.
    Dank seiner Analyse der Prälatin, des Mädchens und Nathans, die er mit Hilfe der Lichtbande vorgenommen hatte, war er jetzt bei jedem über das genaue Ausmaß seiner Kraft, seiner Stärken und Schwächen im Bilde. Sie konnte den Ring nicht gemacht haben, er war von Zauberern hergestellt worden. Aber sie konnte ihn benutzen.
    »Bist du jetzt fertig?« fragte Ann. Endlich hatte sie aufgehört zu lächeln.
    »Ich habe noch gar nicht angefangen.«
    Zedd hob die Arme. Falls nötig, würde er genügend Energie bündeln, um einen ganzen Berg dem Erdboden gleichzumachen. Nichts geschah.
    »Das reicht«, sagte sie. Ihr Lächeln kehrte ein Stück weit zurück. »Jetzt verstehe ich, wo Richard sein aufbrausendes

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