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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gewesen. Zauberer hatten ihre Lebenskraft dafür gegeben, die Banne der Türme zu entfachen, früher jedoch hatte er sie nie als wirkliche Menschen betrachtet. Es machte einen schaudern, wenn man las, welche Seelenqualen jener Mann erlitten hatte, dessen Gebeine Tausende von Jahren in besagtem Raum in der Burg gelegen hatten. Die Worte aus dem Tagebuch schienen seine Gebeine wieder zum Leben zu erwecken.
    Richard dachte über das Dritte Gesetz nach und fragte sich, was es bedeutete. Damals, beim Ersten und Zweiten, hatten ihm erst Zedd und dann Nathan geholfen, hatten sie ihm erklärt und ihn soweit gebracht, bis er verstand, wie die Gesetze im wirklichen Leben funktionierten. Dieses Mal würde er alleine dahinterkommen müssen.
    Er erinnerte sich daran, wie er unten auf den Straßen, die aus Aydindril hinausführten, mit einigen Menschen gesprochen hatte, die aus der Stadt flohen. Er hatte wissen wollen, warum sie die Stadt verließen, und verängstigte Menschen hatten ihm erzählt, was sie glaubten: daß er ein Ungeheuer war, welches sie zu seinem krankhaften Vergnügen hinmetzeln würde.
    Auf sein Drängen erzählten sie Gerüchte, als seien es Tatsachen, die sie mit eigenen Augen gesehen hatten, Gerüchte, denen zufolge Lord Rahl Kinder in seinem Palast als Sklaven halte, zahllose junge Frauen zu sich ins Bett nehme, die nach diesem Erlebnis abgestumpft und nackt durch die Straßen wanderten. Sie behaupteten, junge Frauen zu kennen, die er geschwängert habe, und kannten sogar Leute, die die Fehlgeburten einiger dieser armen Opfer seiner Vergewaltigungen tatsächlich gesehen hatten. Angeblich seien es häßliche, mißgebildete Sonderlinge, die Brut seines gottlosen Samens. Sie spuckten ihn an für die Verbrechen, die er an hilflosen Menschen begangen hatte.
    Er fragte sie, wie sie ihm gegenüber so offen sprechen konnten, wenn er ein solches Ungeheuer war. Sie sagten, unter freien Himmel würde er ihnen kein Leid tun. Sie hätten gehört, in der Öffentlichkeit heuchele er Mitgefühl, um die Menschen zu täuschen, daher wüßten sie, daß er ihnen vor all den Menschen nichts antun würde, außerdem hätten sie schon bald ihre Frauen dem Zugriff seiner gottlosen Krallen entzogen.
    Je mehr Richard versuchte, diese erstaunlichen Vorstellungen auszuräumen, desto hartnäckiger hielten die Menschen daran fest. Sie sagten, sie hätten diese Dinge von zu vielen anderen Menschen gehört, als daß sie etwas anderes als die Wahrheit sein könnten. Es sei unmöglich, so viele Menschen zum Narren zu halten. Sie waren in ihrem Glauben und in ihrer Angst voller Leidenschaft und logischen Argumenten nicht zugänglich. Sie wollten schlicht in Ruhe gelassen werden und sich fluchtartig unter den Schutz begeben, den ihnen – Gerüchten zufolge – die Imperiale Ordnung angeboten hatte.
    Ihre Leidenschaft würde sie erst recht in den Untergang treiben. Vielleicht, fragte er sich, war dies die Art, wie die Menschen durch den Bruch des Dritten Gesetzes zu Schaden kommen konnten. Er wußte nicht, ob das Beispiel treffend genug war. Es schien mit dem Ersten Gesetz verstrickt zu sein: Die Menschen glaubten etwas, entweder weil sie wollten, daß es wahr ist, oder weil sie fürchteten, es könnte wahr sein. Offenbar konnten mehrere Gesetze miteinander verknüpft und gemeinsam gebrochen werden, ohne daß man genau bestimmen konnte, wo das eine endete und das andere begann.
    Und dann fiel Richard jener eine Tag zu Hause in Westland ein, als Mrs. Rencliff, die nicht schwimmen konnte, sich von den Männern losgerissen hatte, die versuchten, sie zurückzuhalten. Sie hatte sich geweigert, auf das Ruderboot zu warten, und war in einen durch die Flut angeschwollenen Fluß gesprungen, nachdem ihr Junge hineingefallen war. Ein paar Minuten später waren die Männer mit dem Ruderboot herbeigeeilt und hatten dem Jungen das Leben gerettet. Chad Rencliff wuchs ohne Mutter auf. Ihre Leiche wurde nie gefunden.
    Richards Haut kribbelte, als wäre sie von Eis überzogen. Das Dritte Gesetz der Magie: Leidenschaft ist stärker als Vernunft.
    Es war eine quälende lange Stunde, während der er in allen Einzelheiten auflistete, wie Leidenschaft, dort wo Vernunft geboten war, den Menschen Schaden zufügte. Er fragte sich, wie – schlimmer noch – Magie den Untergang in die Waagschale dieser Gleichung werfen konnte – was, wie er wußte, unweigerlich geschehen würde –, bis Ulic endlich mit dem General zurückkam.
    General Reibisch schlug sich die Faust

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