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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Hilfe.«
    Simona wischte sich die Tränen fort. »Ich bin bereit. Danke, Prälatin.«
    An der Tür, dessen Riegel durch ein feingesponnenes Netz gehalten wurde, vereinten Verna und Simona ihr Han.
    Das Netz war von drei Schwestern errichtet worden, und obwohl Verna genügend Kraft besaß, wäre es immer noch ein hartes Stück Arbeit gewesen, es aufzulösen. Dank Simonas zusätzlicher Hilfe glitt das Netz mühelos ab.
    Die beiden Posten draußen vor der Tür machten ein überraschtes Gesicht, als sie die verdreckten Gefangenen erblickten. Sie senkten die Lanzen.
    Verna erkannte einen der Posten wieder. »Walsh, du kennst mich. Jetzt nimm die Lanze hoch.«
    »Ich weiß, daß man Euch als Schwester der Finsternis überführt hat.«
    »Aber das wirst du doch nicht glauben, oder?«
    Die Spitze kam ihrem Gesicht bedrohlich nahe. »Wie kommt Ihr darauf?«
    »Wenn es wahr wäre, hätte ich dich einfach getötet, um zu fliehen.«
    Er schwieg einen Augenblick und dachte nach. »Sprecht weiter.«
    »Wir befinden uns im Krieg. Der Kaiser möchte die Welt in seine Gewalt bringen. Dazu benutzt er die wahren Schwestern der Finsternis, Leoma zum Beispiel, und die neue Prälatin, Ulicia. Du kennst sie, und du kennst mich. Wem glaubst du?«
    »Nun … ich bin nicht sicher.«
    »Dann laß es mich so ausdrücken, daß es klar wird. Erinnerst du dich an Richard?«
    »Natürlich. Er ist ein Freund.«
    »Richard befindet sich im Krieg mit der Imperialen Ordnung. Es ist an der Zeit, und du mußt dich für eine Seite entscheiden und dafür, wem du treu sein willst, hier und jetzt. Richard oder der Imperialen Ordnung.«
    Er rang mit sich selbst, die Lippen aufeinandergepreßt. Schließlich senkte sich das untere Ende seiner Lanze mit einem dumpfen Schlag zu Boden. »Richard.«
    Die Blicke des anderen Postens wanderten zwischen Walsh und Verna hin und her. Plötzlich stieß er seine Lanze nach vorn und schrie: »Die Imperiale Ordnung!«
    Verna hatte ihr Han bereits fest im Griff. Bevor die Klinge sie erreichte, wurde der Mann mit solcher Wucht zurückgeworfen, daß sein Schädel bei dem Aufprall an der Wand zerplatzte. Er stürzte tot zu Boden.
    »Ich denke, ich habe mich wohl richtig entschieden«, meinte Walsh.
    »Das hast du allerdings. Wir müssen die wahren Schwestern des Lichts und die treuen jungen Zauberer holen und augenblicklich von hier verschwinden. Wir haben keinen Augenblick zu verlieren.«
    »Gehen wir«, meinte Walsh und wies mit seiner Lanze den Weg.
    Draußen in der warmen Nachtluft saß eine dürre Gestalt auf einer nahen Bank. Als sie sie erkannte, sprang sie auf.
    »Prälatin!« flüsterte sie unter Freudentränen.
    Verna drückte Millie so fest an sich, daß die alte Frau bat, befreit zu werden. »Oh, Prälatin, verzeiht die häßlichen Dinge, die ich gesagt habe. Ich habe kein einziges Wort davon wirklich gemeint, das schwöre ich.«
    Verna, den Tränen nahe, drückte die Frau noch einmal, dann küßte sie sie ein dutzendmal auf die Stirn. »Oh, Millie, ich danke dir. Du bist des Schöpfers bestes Werk. Ich werde nie vergessen, was du für mich und für die Schwestern des Lichts getan hast. Wir müssen fliehen, Millie. Der Kaiser wird den Palast übernehmen. Wirst du uns begleiten, bitte, damit du in Sicherheit bist?«
    Millie zuckte mit den Achseln. »Ich? Eine alte Frau? Auf der Flucht vor mörderischen Schwestern der Finsternis und Ungeheuern der Magie?«
    »Ja. Bitte?«
    Millie betrachtete lächelnd den Mond. »Das klingt nach mehr Spaß, als Fußböden zu schrubben und Nachttöpfe auszuleeren.«
    »Also gut, hört alle mal her. Wir…«
    Ein großer Schatten trat hinter eine Ecke des Gebäudes hervor. Alles versank in Schweigen, als die Gestalt näher kam.
    »Tja, Verna, sieht so aus, als hättet Ihr einen Ausweg gefunden. Damit hatte ich gerechnet.« Sie trat nah heran, so daß man sie sehen konnte. Es war Schwester Philippa, Vernas andere Beraterin, und sie küßte ihren Ringfinger. Dann weitete sich ihr schmaler Mund zu einem Lächeln. »Dem Schöpfer sei Dank. Willkommen daheim, Prälatin.«
    »Philippa, wir müssen die Schwestern heute nacht fortschaffen, bevor Jagang eintrifft, sonst wird man uns gefangennehmen und mißbrauchen.«
    »Was sollen wir tun, Prälatin?« fragte Schwester Philippa.
    »Hört jetzt alle mal aufmerksam her. Wir müssen uns beeilen, und wir müssen mehr als vorsichtig sein. Wenn man uns erwischt, werden wir alle Halsringe tragen.«
    Richard war von seiner Flucht aus dem Hagenwald außer

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