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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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habe nicht gesagt, daß wir dergleichen wollen. Ich sagte, wir wollen dir die Treue schwören, hier, in der Welt des Lebendigen. In Anbetracht der Lage glaube ich nicht, daß beides unvereinbar ist.«
    »Nicht unvereinbar! Seid Ihr jetzt auch noch verrückt geworden?«
    Ihre Augen bekamen etwas Unheilverkündendes. »Möchtest du sterben? Willst du, daß Kahlan stirbt?«
    Richard bemühte sich, Ruhe in seine Gedanken zu bringen. »Nein.«
    »Dann sei still und hör zu. Wir haben etwas, das du willst. Du hast etwas, das wir wollen. Jeder von uns hat seine Bedingungen. Du, zum Beispiel, willst Kahlan, aber du willst sie lebend und wohlauf. Ist das korrekt?«
    Richard zahlte ihr den unheilvollen Blick mit gleicher Münze heim. »Das wißt Ihr doch. Aber wie kommt Ihr darauf, ich würde einen Pakt mit Euch schließen? Ihr habt versucht, Prälatin Anna umzubringen.«
    »Nicht nur versucht, es ist mir auch gelungen.«
    Richard schloß die Augen und stöhnte gequält auf. »Ihr gebt zu, sie umgebracht zu haben, und dann erwartet Ihr, ich würde darauf vertrauen…«
    »Meine Geduld neigt sich dem Ende zu, junger Mann, und deiner zukünftigen Braut läuft die Zeit davon. Wenn du sie nicht fortschaffst, bevor Jagang hier eintrifft, dann, das versichere ich dir, besteht keine Hoffnung, daß du sie je wiedersiehst. Du hast keine Zeit, nach ihr zu suchen.«
    Richard schluckte. »Also gut. Ich höre.«
    »Du hast das Schloß am Tor des Hüters in diese Welt wieder angebracht und damit unsere Pläne durchkreuzt. Dadurch hast du zudem die Macht des Hüters in dieser Welt verringert und das Gleichgewicht zwischen ihm und dem Schöpfer wiederhergestellt. In diesem von dir geschaffenen Gleichgewicht macht Jagang nun seinen entscheidenden Zug, um die Welt an sich zu reißen.
    Er hat sich auch unserer bemächtigt. Er kann uns jederzeit heimsuchen, wann immer es ihm beliebt. Wir sind seine Gefangenen, ganz gleich, wo wir sind. Er hat uns vor Augen geführt, was für ein unangenehmer Verfolger er sein kann. Für uns gibt es nur eine einzige Möglichkeit, ihm zu entkommen.«
    »Ihr meint die Bande zu mir.«
    »Ja. Wenn wir also Jagangs Anweisungen folgen, werden wir auch weiterhin in seiner Gunst stehen – sozusagen. Das ist zwar … unerfreulich, aber wir werden leben. Wir wollen leben.
    Wenn wir dir Treue schwören, können wir den Zugriff, den Jagang auf uns hat, brechen und entkommen.«
    »Das heißt, Ihr wollt ihn töten«, merkte Richard an.
    Ulicia schüttelte den Kopf. »Wir wollen sein Gesicht nie wieder sehen. Was er tut, ist uns egal, wir wollen nur aus seiner Gewalt befreit werden.
    Ich will dir reinen Wein einschenken. Wir werden wieder unserem Herrscher, dem Hüter, dienen. Haben wir Erfolg damit, werden wir belohnt werden. Ich weiß nicht, ob wir Erfolg haben werden, das jedoch ist das Risiko, das du eingehen mußt.«
    »Was soll das heißen, das ist das Risiko, das ich eingehen muß? Wenn Ihr mir über die Bande verpflichtet seid, dann müßt Ihr auch für meine Ziele arbeiten: gegen den Hüter kämpfen und gegen die Imperiale Ordnung kämpfen.«
    Ulicias Lippen verzogen sich zu einem schlauen Lächeln. »Nein, mein Junge. Ich habe mir das sehr sorgfältig überlegt. Hier ist mein Angebot: Wir schwören dir Treue, du fragst uns, wo Kahlan ist, und wir verraten es dir. Im Gegenzug darfst du uns keine weiteren Fragen stellen und mußt uns erlauben, augenblicklich von hier aufzubrechen. Du wirst uns nicht wiedersehen, und wir werden dich nicht wiedersehen.«
    »Aber wenn Ihr für den Hüter arbeitet, dann geht es gegen mich und verletzt die Bande. Es wird nicht funktionieren.«
    »Du betrachtest es mit deinen Augen. Der Schutz, den deine Bande liefern, entsteht durch die Überzeugung der Person, die in die Pflicht genommen wurde – indem sie tut, was sie ihrer Treue für angemessen hält.
    Du willst die Welt erobern. Du glaubst, dies geschähe zum Wohl der Menschen in der Welt. Haben alle Menschen, die du auf deine Seite hast ziehen wollen, dir geglaubt, sind sie dir alle treugeblieben? Oder haben manche deine wohlmeinenden Angebote anders gesehen, als einen Mißbrauch, und sind aus Angst vor dir geflohen?«
    Richard mußte an die Menschen denken, die aus Aydindril geflohen waren. »Nun ja, in gewisser Weise kann ich das wohl verstehen, aber…«
    »Wir betrachten Treue nicht so moralisch wie du, wir legen sie nach unseren eigenen Begriffen aus. Unserem Empfinden als Schwestern der Finsternis nach brechen wir die Treue zu

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