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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Puste, daher verlangsamte er sein Tempo zum Trab, um wieder zu Atem zu kommen. Er sah Schwestern, die über das Palastgelände schlenderten, sie jedoch sahen ihn nicht. Obwohl er sich in sein Mriswithcape gehüllt hatte, konnte er nicht den gesamten Palast durchsuchen, das würde Tage dauern. Er mußte herausfinden, wo Kahlan, Zedd und Gratch gefangengehalten wurden, damit er nach Aydindril zurück konnte. Zedd würde wissen, was zu tun war.
    Zedd würde ihm wegen seiner Dummheit wahrscheinlich heftige Vorwürfe machen, doch die hatte Richard auch verdient. Sein Magen schnürte sich zusammen, wenn er an den Ärger dachte, den er heraufbeschworen hatte. Nicht einmal, daß er seine törichte Unternehmung überlebt hatte, durfte er seiner Intelligenz zugute halten. Wie viele Leben hatte er durch sein rücksichtsloses Handeln in Gefahr gebracht?
    Kahlan war wahrscheinlich mehr als wütend auf ihn. Und wieso auch nicht?
    Mit Schaudern überlegte Richard, weshalb die Mriswiths nach Aydindril aufgebrochen waren. Wenn er an seine Freunde dort dachte, war ihm ganz scheußlich zumute. Vielleicht wollten sich die Mriswiths nur ein neues Zuhause schaffen, so wie den Hagenwald hier. Eine Stimme in seinem Innern hatte für dieses Wunschdenken nichts als Spott übrig. Er mußte dorthin zurück.
    Hör auf, über das Problem nachzudenken, tadelte er sich. Denk an die Lösung.
    Zuerst würde er seine Freunde hier rausholen, dann würde er sich um das übrige Gedanken machen.
    Verwirrend war, daß man Kahlan, Zedd und Gratch ausgerechnet im Palast festhielt, trotzdem hegte er keinen Zweifel an dem, was Merissa ihm erzählt hatte. Sie war überzeugt gewesen, ihn in ihrer Gewalt zu haben, hatte also keinen Grund gehabt zu lügen. Er konnte nicht begreifen, wieso die Schwestern der Finsternis ihren Fang an einem so riskanten Ort versteckten.
    Richard blieb stehen. Eine kleine Gruppe von Leuten überquerte im Mondschein den Rasen. Er konnte nicht erkennen, wer es war, und wollte es gerade feststellen, entschied dann aber, daß sein erster Gedanke richtig gewesen war: Ann aufzusuchen. Die Prälatin würde ihm weiterhelfen können. Abgesehen von Prälatin Annalina und Schwester Verna wußte er nicht, welchen Schwestern er trauen konnte. Er wartete, bis die Leute sich durch einen überdachten Laubengang entfernt hatten, dann machte er sich auf den Weg.
    Als er vor Monaten den Palast verlassen hatte, wußte er, daß sich unter den Magierinnen hier möglicherweise noch Schwestern der Finsternis befanden, und bestimmt waren sie es, die Kahlan versteckt hielten, nur wußte er nicht, wer diese Schwestern waren. Er konnte nach Verna suchen, wußte aber nicht, wo. Aber wo er die Prälatin finden konnte, wußte er. Dort würde er also beginnen.
    Wenn nötig, würde er den Palast der Propheten Stein für Stein niederreißen, um Kahlan und seine Freunde zu finden, doch er war es leid, ein weiteres Mal gegen das Dritte Gesetz der Magie zu verstoßen, und beschloß, es diesmal wenigstens mit Vernunft zu versuchen.
    Gütige Seelen, wo fing das eine an, wo endete das andere?
    Am äußeren Tor, das in das Gelände der Prälatin führte, stand Kevin Andellmere Wache. Richard kannte Kevin; ihm konnte man vermutlich trauen. »Vermutlich trauen« reichte jedoch nicht, also hielt Richard das Mriswithcape fest um seinen Körper gehüllt und schlich an Kevin vorbei ins Innere des Geländes. In der Ferne konnte Richard das derbe Lachen mehrerer Männer hören, die einen Weg heraufkamen, aber sie waren noch ein gutes Stück entfernt.
    Richard kannte die ehemaligen Beraterinnen der Prälatin. Eine war umgekommen, als die andere, Schwester Ulicia, die Prälatin überfallen hatte. Nach dem Überfall waren Schwester Ulicia und fünf weitere Schwestern der Finsternis an Bord eines Schiffes, der Lady Sefa , entkommen. Die Schreibtische draußen vor dem Büro der Prälatin waren zur Zeit unbesetzt.
    Weder im Korridor noch im Vorzimmer war irgend jemand, und die Tür zum Büro der Prälatin stand offen, also ließ Richard das Mriswithcape auseinanderfallen und lockerte seine Konzentration. Er wollte, daß Ann ihn erkannte.
    Das Mondlicht, das durch die Doppeltür an der hinteren Seite des dunklen Raumes fiel, zeichnete ihren Umriß deutlich genug ab, um zu erkennen, daß sie im Sessel am Schreibtisch saß. Im schwachen Licht konnte er sehen, daß sie den Kopf gesenkt hielt. Offensichtlich war sie eingenickt.
    »Prälatin«, rief er vorsichtig, um sie nicht aus dem Schlaf zu

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