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Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Die Günstlinge der Unterwelt - 5

Titel: Die Günstlinge der Unterwelt - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Reaktion auf seine Unfähigkeit, das Geschehene zu ändern. Gratch legte ihr zärtlich eine Klaue auf den Rücken, und Cara eine Hand auf seine.
    »Ich wollte nicht, daß eine von Euch stirbt. Bei den Seelen, das habe ich nicht gewollt.«
    Raina drückte seine Schulter. »Das wissen wir, Lord Rahl. Das ist der Grund, weshalb wir Euch beschützen müssen.«
    Richard beugte sich über Hally und legte sie behutsam auf dem Boden ab. Er wollte nicht, daß die anderen die entsetzliche Wunde sahen, die sie erlitten hatte. Sein suchender Blick entdeckte ganz in der Nähe ein Mriswithcape. Doch wandte er sich an einen Soldaten in der Nähe.
    »Gib mir deinen Umhang.«
    Der Mann riß sich den Umhang runter, als stünde er in Flammen. Richard schloß Hally die Augen, dann deckte er sie mit dem Umhang zu, während er gegen den Drang ankämpfte, sich zu übergeben.
    »Wir werden ihr ein angemessenes d’Haranisches Begräbnis bereiten, Lord Rahl.« General Reibisch, der neben ihm stand, deutete auf den Tisch. »Zusammen mit Edwards.«
    Richard schloß die Augen und sprach ein Gebet an die Guten Seelen, damit sie über Hallys Seele wachten. Dann erhob er sich.
    »Nach der Andacht.«
    Der General kniff ein Auge zu. »Lord Rahl?«
    »Sie hat für mich gekämpft. Sie ist bei dem Versuch gestorben, mich zu beschützen. Bevor sie zur Ruhe gebettet wird, soll ihre Seele sehen, daß das nicht umsonst war. Hally und Euer Mann werden heute nachmittag nach der Andacht zur Ruhe gebettet.«
    Cara beugte sich zu ihm und raunte, »Lord Rahl, vollständige Andachten werden in D’Hara abgehalten, aber doch nicht an der Front. An der Front ist nur eine Meditation üblich.«
    General Reibisch nickte kleinlaut. Richard ließ den Blick durch den Raum schweifen. Sämtliche Augen waren auf ihn gerichtet. Die Wand hinter den Gesichtern war mit Mriswithblut bespritzt. Richard blickte den General fest entschlossen an.
    »Was Ihr in der Vergangenheit getan habt, interessiert mich nicht. Heute wird es eine vollständige Andacht geben, hier in Aydindril. Morgen könnt Ihr von mir aus wieder tun, was Ihr gewohnt seid. Heute werden alle D’Haraner in und um die Stadt eine vollständige Andacht abhalten.«
    Der General strich sich nervös durch den Bart. »Lord Rahl, in diesem Gebiet gibt es eine große Anzahl von Soldaten. Sie alle müssen benachrichtigt werden und –«
    »Ausflüchte interessieren mich nicht, General Reibisch. Wir haben einen schweren Weg vor uns. Wenn Ihr dieser Aufgabe nicht gewachsen seid, dann erwartet bitte nicht, daß ich darauf vertraue, daß Ihr andere bewältigen könnt.«
    General Reibisch warf rasch einen Blick über die Schulter zu den Offizieren, so als wollte er sagen, er sei im Begriff, sein Wort zu geben und sie ebenfalls darauf festzulegen. Er wandte sich wieder zu Richard und schlug sich mit der Faust aufs Herz. »Bei meinem Wort als Soldat im Dienste D’Haras, dem Stahl gegen den Stahl, es wird geschehen, wie Lord Rahl befiehlt. Heute nachmittag werden alle D’Haraner die Ehre haben, eine vollständige Andacht für den neuen Herrscher Rahl abzuhalten.«
    Der General sah kurz zu dem Mriswith unter der Ecke des Tisches. »Ich habe noch nie gehört, daß ein Herrscher Rahl Stahl gegen Stahl an der Seite seiner Männer kämpft. Es war, als hätten die Seelen selbst Eure Hand geführt.« Er räusperte sich. »Wenn Ihr gestattet, Lord Rahl, darf ich Euch fragen, welcher schwere Weg vor uns liegt?«
    Richard betrachtete das narbenübersäte Gesicht des Mannes. »Ich bin ein Kriegszauberer. Ich kämpfe mit allem, was ich habe – mit Magie und mit Stahl.«
    »Und meine Frage, Lord Rahl?«
    »Ich habe Eure Frage soeben beantwortet, General Reibisch.«
    Ein gezwungenes Lächeln verzog die Mundwinkel des Generals.
    Ohne daß Richard es wollte, fiel sein Blick auf Hally. Der Umhang konnte die Wunde nicht vollständig verdecken. Kahlan hätte gegen einen Mriswith noch viel weniger eine Chance. Er glaubte abermals, sich übergeben zu müssen.
    »Ihr sollt wissen, daß sie so gestorben ist, wie sie es wollte, Lord Rahl«, sprach ihm Cara leise ihr Beileid aus. »Als Mord-Sith.«
    Er versuchte sich das Lächeln vorzustellen, das er nur wenige Stunden gekannt hatte. Es gelang ihm nicht. In seinen Gedanken erschien immer wieder nur die entsetzliche Wunde, die er gerade ein paar Sekunden lang betrachtet hatte.
    Richard ballte seine Fäuste, um die Übelkeit zu vertreiben, und sah die drei verbliebenen Mord-Sith zornig funkelnd an. »Bei

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