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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Svenja Hofert
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sollte dieser auch selbst aktiv werden und zum Hörer greifen. Mindestens aber sollte er beispielsweise die »Vorstellen«-Funktion bei Xing nutzen und zum Beispiel schreiben:
    Ich möchte dir gern XY vorstellen. Er ist Java-Entwickler und auf die Bankbranche spezialisiert. Ich habe gesehen, dass ihr in eurem Unternehmen solche Experten sucht. Ich verbinde euch hiermit, damit ihr in Kontakt treten könnt.
Für wen sich diese Strategie eignet
    Sind Sie frei, um einen Job zu suchen, und nicht an einen Arbeitgeber gebunden? Kennen Sie wichtige Personen aus früheren Tätigkeiten? Sind das Menschen, die inzwischen an entscheidenden Stellen sitzen und auch Einfluss auf die Personalauswahl haben? Sind Sie fachlich versiert und verfügen über einige Jahre Berufserfahrung? Lässt sich Ihr beruflicher Wunsch prägnant auf den Punkt bringen? Sind Sie pfiffig und selbstbewusst und können Menschen dazu bringen, bestimmte Dinge für Sie zu tun? Wenn alle diese Faktoren zusammenkommen, eignet sich diese Strategie bestens für Sie. Sie ist unabhängig von Berufen, beruflichen Vorbildungen oder Branchen.
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Meine Erfahrung
    Unsere komplette Marketingabteilung war aufgelöst worden, 50 Leute betroffen. Alle bewarben sich mehr oder weniger zeitgleich bei den wichtigen Unternehmen der Stadt. Mir war klar, dass ich da durch das Raster fallen würde, ich hatte auch von Kollegen gehört, dass die Absagen postwendend kamen. Ich hatte mich dafür entschieden, überKontakte zu gehen. So war ein ehemaliger Chef inzwischen in der Schweiz tätig, ein anderer in Berlin, und auch in Süddeutschland saß jemand in leitender Position, mit dem ich immer gut klargekommen war. Ich habe die einfach alle angerufen. Meine Idee war, dass jeder meinen Lebenslauf bekommt und an möglichst viele relevante Personen aus dem eigenen Umfeld verteilt. Nach dem Gespräch habe ich mein Profil als PDF per E-Mail rausgeschickt.
    Wenige Wochen später bekam ich die Einladung aus der Fachabteilung eines großen Konzerns. Dort hatte ich mich schon mal konventionell beworben und damals eine Absage erhalten. Dieser Konzern arbeitet normalerweise mit einem externen Dienstleister zusammen, der das gesamte Auswahlverfahren abwickelt. Ich bin einfach locker über diese Hürde gehüpft, weil mein Ex-Chef dem Chef des Marketingleiters der Kosmetikdivision meinen Lebenslauf gegeben hat. Den Job habe ich zwar nicht angenommen – irgendwie stimmte die Chemie mit meiner potenziellen Chefin nicht –, dafür aber einen anderen. Auch das ist über einen weitergeleiteten Lebenslauf zustande gekommen.
    Markus, 37 Jahre
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Welche Risiken diese Strategie birgt
    Haben Sie einen Job? Dann besteht die Gefahr, dass Ihr Arbeitgeber von der Jobsuche erfährt und Sie schasst, unter Druck setzt oder benachteiligt. Man sollte das aber nicht überschätzen: Sie werden mit Ihrer Jobsuche ja nicht zum Stadtgespräch, und die Aufmerksamkeit, die Sie sich selbst schenken, billigen andere Ihnen nicht in dem gleichen Maße zu. Selbst wenn Sie im unmittelbaren Umfeld Ihrer Arbeitsstelle suchen, muss sich das nicht herumsprechen – es sei denn, Ihr Drang zur Veränderung birgt Klatschpotenzial. Aber selbst wenn etwas durchsickert: Sich nach Alternativen umzusehen ist Ihr gutes Recht und kann Sie sogarnoch interessanter machen. Es bedeutet ja nicht unbedingt, dass Sie sich auch verändern werden.
Wie Sie den Ball ins Rollen bringen
    Erstellen Sie eine Liste mit den Namen der für Sie wichtigen Personen. Wer sitzt in Unternehmen und ist in der Lage, nicht nur Ihren Lebenslauf weiterzureichen, sondern auch ein paar warme Worte über Sie zu sagen? Wer verfügt über ein großes Netzwerk und kennt seinerseits viele weitere Entscheider? Geben Sie diesen Personen – selbstverständlich nach einem persönlichen Gespräch – einen Lebenslauf in die Hand. Arbeiten Sie darin klar und deutlich Ihre Vorteile und Ihr berufliches Ziel heraus. Überzeugen Sie Ihre Kontaktpersonen, die Vita an weitere Personen aus dem eigenen Kreis weiterzureichen – auch dem sollte ein persönliches Gespräch vorausgehen.
    Eingangs hatte ich von 1   000 Kontakten gesprochen. Aber auch im kleineren Rahmen kann diese Strategie wunderbar funktionieren, vor allem wenn der Kreis der Interessenten eingeschränkt ist und Sie sich nur an bestimmte Unternehmen richten wollen. Beispiel: Sie haben etwa fünf bestimmte Unternehmen im Kopf und sprechen gezielt Freunde und Bekannte an, die ihrerseits über Kontakte verfügen, welche

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