Die Guerilla-Bewerbung
Glücklicherweise wird das durch das Internet mit seinen sozialen Medien enorm erleichtert.
Dann läuft es auch besser mit den Headhuntern, funktioniert es leichter bei der Terminvereinbarung oder auch bei dem Versuch, sich in eine Elfe zu verwandeln.
Netzwerkstrategie und Elfenstrategie
Wenn Sie sich als Elfe sichtbar machen wollen, ist ein Netzwerk hilfreich. Daraus ziehen Sie die Kontakte und Unterstützer, die Ihnen Ansprechpartner nennen. Netzwerke sind zudem optimale Plattformen für Elfen, die sich dort ins Licht der Öffentlichkeit und damit in den wahrnehmbaren Bereich begeben können.
Headhunter-Strategie und Expertenstrategie
Headhunter werben am liebsten Experten ab, in der Regel Manager und Fachkräfte. Deshalb passen die Headhunter- und die Expertenstrategie optimal zusammen. Sie profilieren sich als Experte und erhöhen damit die Chance, abgeworben zu werden. Beide Strategien fallen auch in unterschiedliche Phasen der Karriereentwicklung. Während die Expertenstrategie mehr der Karriereplanung dient, ist die Headhunter-Strategie eine Möglichkeit zur ganz konkreten Jobfindung.
Nie auf nur ein Pferd setzen
»Ich möchte mich wirklich nur auf Headhunter konzentrieren«, betonte eine Kandidatin aus dem Bereich Marketing. Zu anderen Strategien war sie nicht zu bewegen. Auch auf Stelleninserate bewarb sie sich nicht. Die Taktik ging kurzfristig auf, es gab zwar Gespräche – doch letztendlich wurde nichts aus dem Jobversprechen.
Gegen die Netzwerkstrategie wehrte sie sich mit Haut und Haaren. »Ich kann doch nicht wildfremde Menschen ansprechen oder alte Kontakte aufnehmen, was sollen die denn denken!« Als deutlich wurde, dass der Weg über die Headhunter nichts brachte, rang sich die Jobsucherin zur Power-Mail-Strategie durch. Nach mehr als einem Jahr hatte sie dann tatsächlich eine Position nach ihrem Geschmack. Das hätte auch sehr viel schneller gehen können, wenn sie die richtigen Strategien parallel eingesetzt und verfolgt hätte.
Also: Sie sollten sich nicht nur auf eine Methode verlassen. Wählen Sie Strategien, die Ihnen sympathisch sind und Ihrem Charakter entsprechen, und überlegen Sie, wie Sie diese aktiv umsetzen können. Verfallen Sie aber auch nicht ins andere Extrem, indem Sie sich verzetteln. Bei der Festlegung hilft Ihnen das Anlegen einer Übersicht, etwa in Tabellenform. Diese kann so aussehen, dass Sie zunächstin den Zeilen Ihre (maximalen) Strategien festlegen und auch, mit welcher Priorität (von 1 bis 3) Sie diese verfolgen. 1 bedeutet, dass Sie sich sofort daranmachen wollen, die Strategie umzusetzen, 2, dass Sie es sich bald vornehmen, und 3 schiebt die Umsetzung auf die längere (aber nie lange) Bank. Setzen Sie sich selbst immer auch Termine, bis wann Sie was geschafft haben wollen. Diese Termine können Sie in einer Spalte »Die nächsten Schritte zur Umsetzung« notieren. Unterscheiden Sie kurzfristig und langfristig wirkende Strategien – sorgen Sie für einen optimalen Mix.
Nie auf nur ein Pferd setzen bedeutet auch: auf allen Ebenen suchen und Ausschau halten. Sie sollten also auch den offenen Stellenmarkt weiter beobachten. Möglich, dass Sie dort eine Anzeige entdecken, die Ihre Traumstelle schlechthin beschreibt. Möglich, dass Sie mit Ihrer Bewerbung dort erfolgreich sind. Sie sollten es auf jeden Fall probieren. Denn: Bewerben ohne Bewerbung ist kein Dogma! Entscheiden Sie, was in der individuellen Situation für Sie das Beste ist. Und es gibt nach wie vor Bewerbungssituationen, die das Einsenden klassischer Unterlagen erfordern.
Wie lange dauert es, bis …?
He, haben Sie Geduld! Je mehr Sie sich verändern, desto länger braucht es. Sehen Sie diese Veränderung als ein Projekt – und managen Sie es auch so. Es ist sehr hilfreich, sich dazu eine Tabelle anzulegen und jeden Schritt zu dokumentieren.
Sie brauchen Zeit: Erst einmal müssen Sie sich orientieren, dann recherchieren. Schließlich entwerfen Sie eine Strategie, und dann setzen Sie diese auch noch um. Sie werden Gespräche führen, Sie werden warten. Vielleicht erhalten Sie Absagen, vielleicht werden Sie vertröstet.
Vor kurzem bekam ich eine E-Mail von einem Rechtsanwalt, der auf keinen Fall mehr Anwalt sein, sondern sich auf das Schreiben verlegen wollte. Sein Projekt hat zwei Jahre gedauert. Aber all das, was wir am Anfang ausgearbeitet haben, hat er konsequent umgesetzt.
Diese Konsequenz ist nötig. Die Erfolgreichen sind stets die Hartnäckigen; die, die am Ball bleiben, etwas wirklich
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