Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON
man die Tür zum Schlafzimmer ab, die auf den Eingangsbereich hinausführte.
Alex eilte zur Tür und öffnete sie. Vor sich sah er nicht den Etagenkellner, sondern einen großen, freundlich aussehenden Mann mittleren Alters, der einen Tweedmantel trug.
»Mr. McAuliff?«
»Ja?«
»Mein Name ist Hammond. Ich würde gern mit Ihnen sprechen, Sir.«
»Wie bitte? Sicher ... Gewiß.« Alex warf einen Blick in den Korridor, während er dem Mann bedeutete, vor ihm hineinzugehen. »Ich habe Eis bestellt. Ich dachte, Sie wären der Etagenkellner. «
»Könnte ich dann vielleicht — Verzeihung — in Ihr Badezimmer gehen, Sir? Es wäre mir lieber, wenn ich nicht gesehen werde.«
»Wie bitte? Arbeiten Sie für Warfield?«
»Nein, Mr. McAuliff. Für den britischen Geheimdienst.«
3 .
»Das war wohl eine etwas jämmerliche Vorstellung, Mr. McAuliff. Haben Sie was dagegen, wenn ich noch mal beginne? « Hammond betrat das kombinierte Wohn-/Schlafzimmer.
Alex ließ Eiswürfel in ein Glas fallen. »Nicht nötig. Es ist das erste Mal, daß jemand an die Tür meines Hotelzimmers klopft, sagt, er sei vom britischen Geheimdienst und darum bittet, das Badezimmer benutzen zu können. Ich finde das sehr originell. Was zu trinken?«
»Danke. Ohne Eis, bitte, aber mit etwas Soda.«
McAuliff schenkte Hammond das Gewünschte ein und reichte ihm das Glas dann. »Ziehen Sie doch Ihren Mantel aus, und setzen Sie sich.«
»Sehr freundlich von Ihnen. Danke.« Der Brite schlüpfte aus seinem Tweedmantel und legte ihn ordentlich über die Rückenlehne eines Stuhls.
»Sie haben mich neugierig gemacht, Mr. Hammond.« McAuliff saß am Fenster, gegenüber von Hammond. »Der Hotelangestellte an der Rezeption hat mich gefragt, ob ich nach oben gehe. Das war Ihretwegen, nicht wahr?«
»Ja, aber er weiß von nichts. Er glaubt, der Hoteldirektor wolle Sie auf diskrete Weise aufsuchen. Das wird häufig so gemacht. In der Regel, wenn es um finanzielle Angelegenheiten geht.«
»Herzlichen Dank.«
»Wir korrigieren diesen Eindruck wieder, wenn es Sie stört.«
»Das tut es nicht.«
»Ich war im Keller. Als man mich benachrichtigt hat, bin ich über den Lastenaufzug heraufgekommen.«
»Ziemlich umständlich ...«
»Aber notwendig«, unterbrach Hammond ihn. »Sie werden seit einigen Tagen beobachtet. Ich wollte Sie nicht beunruhigen. «
McAuliff, der gerade einen Schluck aus seinem Glas trinken wollte, hielt inne. »Sie beunruhigen mich sehr . Ich nehme an, daß ich nicht von Ihren Leuten beobachtet werde?«
»Nun, man könnte es so ausdrücken, daß wir — aus einiger Entfernung — sowohl die Verfolger als auch den Verfolgten im Auge haben.« Hammond trank einen Schluck von seinem Whisky und lächelte.
»Ich glaube nicht, daß mir dieses Spiel gefällt«, sagte McAuliff leise.
»Uns geht es genauso. Darf ich Ihnen noch etwas mehr zu meiner Person sagen?«
»Ich bitte darum.«
Hammond zog ein schwarzes Lederetui mit einem Ausweis
aus der Tasche seines Jacketts, stand auf und ging zu McAuliff hinüber. Er hielt ihm das flache Etui hin und klappte es auf.
»Unter dem Siegel steht eine Telefonnummer. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie dort anrufen würden, um sich zu vergewissern, Mr. McAuliff.«
»Das ist nicht notwendig, Mr. Hammond. Sie haben ja nichts von mir verlangt.«
»Vielleicht tue ich das noch.«
»Wenn Sie es tun, werde ich anrufen.«
»Ich verstehe. Also gut.« Hammond setzte sich wieder auf seinen Stuhl. »Wie Sie aus meinem Ausweis ersehen können, arbeite ich für den militärischen Nachrichtendienst. Dort steht allerdings nicht, daß ich für das Außenministerium und die Finanzverwaltung zuständig bin. Ich bin Finanzexperte.«
»Beim Geheimdienst?« Alex erhob sich und ging zu dem Eisbehälter und dem Whisky hinüber. Er deutete darauf, aber Hammond schüttelte den Kopf. »Das ist ungewöhnlich, oder? Bei einer Bank oder einem Maklerbüro — ja, aber doch nicht im Spionagegeschäft.«
»Der weitaus größte Teil unserer Arbeit hat mit der Finanzwelt zu tun, Mr. McAuliff. Wobei natürlich der Zusammenhang manchmal mehr, manchmal weniger augenfällig ist.«
»Ich nehme alles zurück.« Alex goß sich einen Drink ein und stellte fest, daß er nur deshalb keine Antwort von Hammond bekam, weil dieser wartete, bis er wieder zu seinem Stuhl zurückgegangen war. »Wenn ich darüber nachdenke, wird mir klar, was Sie meinen«, sagte er und setzte sich.
»Vor einigen Minuten haben Sie mich gefragt, ob ich für Dunstone
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