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Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON

Titel: Die Halidon-Verfolgung - Ludlum, R: Halidon-Verfolgung - THE CRY OF THE HALIDON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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um Großbritannien ging. Englischer Egoismus, wenn Sie so wollen. Dunstone ist ein wichtiger Faktor in der britischen Handelsbilanz. Wir würden ihn nur äußerst ungern verlieren.«

    »Und deshalb schmieden Sie jetzt ein Komplott ...«
    »Einen Moment, Mr. McAuliff«, unterbrach ihn der Agent, ohne die Stimme zu heben. »Die Spitzen der britischen Regierung denken sich kein Komplott aus. Wenn Dunstone das wäre, was es zu sein vorgibt, würden die Verantwortlichen in der Downing Street offen für unsere Interessen kämpfen. Ich fürchte jedoch, dies ist nicht der Fall. Dunstones Einfluß reicht bis in überaus sensible Bereiche in London, Bonn, Paris und Rom — und mit absoluter Sicherheit auch in Washington. Aber darauf werde ich später noch einmal zurückkommen. Im Augenblick möchte ich mich gern auf Jamaika konzentrieren. Sie haben von >Vergünstigungen<, >Steuervorteilen<, >Entgegenkommen< und >Anreizen< gesprochen. Ich nenne es >Übernahme<.«
    »Worte.«
    » Gesetze , Mr. McAuliff. Geltendes Recht, erlassen von Premierminister und Kabinett und Parlament. Denken Sie einen Augenblick darüber nach. Eine funktionsfähige Regierung in einem strategisch günstig gelegenen, unabhängigen Staat, die von einem riesigen Wirtschaftsmonopol mit weltweiten Verbindungen kontrolliert wird ... Das ist kein haarsträubender Unsinn. Wir stehen kurz davor.«
    Alex dachte darüber nach — länger als nur einen Augenblick. Hammonds >Erläuterungen<, die dieser so ruhig und gelassen vorgetragen hatte, jagten ihm durch den Kopf.
    Ohne zu enthüllen, auf welche Weise der MI5 — der britische Inlandsgeheimdienst — dies herausgefunden hatte, erklärte der Agent anschließend Dunstones Modus operandi. Von Schweizer Banken aus waren riesige Summen nach Kingston in die King Street überwiesen worden, jenen eng umrissenen Bezirk, in dem die großen internationalen Banken ihren Sitz hatten. Aber der Geldregen fiel nicht auf britische, amerikanische oder kanadische Banken — die gingen leer aus, während die weniger sicheren jamaikanischen Banken fassungslos einen in ihrer Firmengeschichte noch nie dagewesenen Zufluß harter Währung registrierten.
    Nur wenige wußten, daß die riesigen neuen Reichtümer in Jamaika ausschließlich von Dunstone stammten. Der Beweis
dafür war, daß innerhalb eines achtstündigen Geschäftstages ununterbrochen Gelder über eintausend Konten hin- und herflossen. Überrascht fuhren einige Köpfe herum — allerdings nur wenige Köpfe. Einigen ausgewählten Männern in hochrangigen Positionen wurde unwiderlegbar demonstriert, daß eine neue Macht in Kingston herrschte. Eine Macht, die so einflußreich war, daß sie der Wall Street und Whitehall gefährlich werden konnte.
    »Wenn Sie soviel wissen, warum greifen Sie dann nicht ein? Halten Sie sie auf.«
    »Das ist unmöglich«, antwortete Hammond. »Alle Transaktionen waren gedeckt, man kann niemandem etwas vorwerfen. Warfield ist der führende Kopf von Dunstone. Er arbeitet nach der Devise, daß eine in sich geschlossene Organisation nur dann effizient ist, wenn ihre verschiedenen Arme wenig oder nichts voneinander wissen.«
    »Mit anderen Worten, Sie können nichts beweisen und ...« «
    »Wir können nichts aufdecken, das wir nicht beweisen können«, unterbrach Hammond ihn. »Das ist richtig.«
    »Sie könnten ihnen drohen. Ich meine, Sie könnten mit dem, was Sie jetzt wissen, einen Riesenskandal anzetteln ... Aber dieses Risiko können Sie nicht eingehen, nicht wahr? Es hat was mit diesen >sensiblen< Bereichen in Bonn, Washington, Paris und so weiter zu tun. Habe ich recht?«
    »Sie haben recht, Mr. McAuliff.«
    »Diese Bereiche müssen verdammt sensibel sein.«
    »Wir glauben, daß wir es mit einem internationalen Querschnitt aus einflußreichen Männern zu tun haben.«
    »Innerhalb der Regierungen?«
    »Und mit der Großindustrie verbündet.«
    »Zum Beispiel?«
    Hammond sah Alex an. Es war klar, was er jetzt sagen würde. »Sie verstehen, daß das, was ich jetzt sagen werde, lediglich eine Vermutung ist.«
    »Natürlich. Außerdem habe ich ein sehr schlechtes Gedächtnis. «
    »Also gut.« Der Brite stand auf und ging um seinen Stuhl herum. Er sprach nicht lauter, war aber dennoch gut zu verstehen.
»Zu Ihrem Land ... Es wäre durchaus denkbar, daß der Vizepräsident der Vereinigten Staaten oder jemand in seiner nächsten Umgebung involviert ist. Mit Sicherheit wissen wir, daß einige namentlich nicht bekannte Senatsabgeordnete und Minister

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