Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
Vom Netzwerk:
lassen. So ersparen wir dem Tischler unnötige Arbeit.“
    Hans und Andrea sahen gespannt durch den auf beiden Seiten offenen Schrank. Dann sagte Hans mit Frohlocken in der Stimme: „Leute, ich glaube, wir haben es geschafft! Ich werfe gerade einen Blick in meine Bibliothek! In meine Halle! Stellt euch das vor!“
    Nach einem kurzen Abschiedsgruß zwängten sich die Gefährten durch den Schrank in die Halle, die Hans und Andrea bestens vertraut war, denn es handelte sich um ihre Bibliothek. Sie wollten schon gerade die Schranktür schließen, da hörten sie von der anderen Seite eine Glocke schlagen. Sie musste riesige Ausmaße haben, so dumpf und durchdringend war ihr Klang. Sie sahen Humbert in seine Tasche greifen und eine Taschenuhr an einem Kettchen daraus hervor holen. Er ließ den Deckel aufschnappen, und darauf wurde das DONG – DONG der Glocke noch lauter. Sollte sie sich etwa in der Taschenuhr befinden?
    Die Schläge nahmen kein Ende, es mussten schon mehr als Zwölf sein. Humbert klappte die Uhr wieder zu und ließ sie in der Tasche verschwinden. Dann rief er laut: „Es ist dreiundfünfzig Uhr und hundertfünfzig Minuten. Macht eure Pause, Leute!“ Und vor ihren Augen begann die Gestalt Humberts instabil zu werden. Seine Konturen verschwammen, lösten sich in einer Rauchsäule auf, die in der Luft verwirbelte. Soweit die Gefährten Humberts Mitarbeiter sehen konnten, verschwanden diese auf die gleiche Weise. Die Glockenschläge verwehten und wurden immer leiser, dann waren sie weg.
    Hans schloss den Schrank und machte ein dummes Gesicht. Die Mienen der anderen waren nicht viel intelligenter. „Ich wusste nicht, dass diese Schränke von Wesen gefüllt werden, die von unserem Standpunkt aus so etwas wie Gespenster sind. Dienstbare Geister, sozusagen! Na ja, irgendwie muss dieser Ausdruck ja entstanden sein.“
    Lars schluckte trocken und war ein wenig blass um die Nase. „Wenn ich bedenke, dass ich etwas gegessen und getrunken habe, was von einem Gespenst hingestellt wurde, vergeht mir im Nachhinein der Appetit.“
    Einen Augenblick schwiegen alle. Es war Andrea, die die anderen ins Hier und Jetzt zurückrief. „Na, hört mal! In den Hallen der Unendlichkeit haben wir doch schon viele Dinge erlebt, die die Menschen der Erde für unmöglich halten. Also was schockiert euch so sehr?“
    Hans musste lächeln. „Wohl wahr! Wir sollten froh sein, dass wir bald wieder zu Hause sind. Seht euch um! Das ist unsere eigene Halle. Der Rückweg in die Heimat steht bevor.“
    Lars und Mike nahmen sich nur einen kurzen Augenblick Zeit, die atemberaubende Aussicht auf die Bergwelt zu bestaunen. Dann gab es Spannenderes. Hans und Andrea setzten das Tor zusammen. Nun würde sich zeigen, ob es sich gelohnt hatte, die Mühen und Strapazen, die Abenteuer und Gefahren zu bestehen. Lars und Mike sahen zu, wie die anderen beiden fieberhaft arbeiteten. Dabei traten die Jungen vor Aufregung und Nervosität von einem Bein auf das andere. Wann war denn endlich das Tor fertig? Dauerte es diesmal wirklich viel länger oder kam es ihnen nur so vor?
    Und dann endlich, es schien endlos gedauert zu haben, setzten Andrea und Hans den Rahmen in das Gestell. Nach den wirbelnden Bildern und den vielen Geräuschen manifestierte sich schließlich im Holz des Rahmens ein Wohnzimmer.
    Hans geriet völlig aus dem Häuschen. „Das ist es! Das ist mein Wohnzimmer!“
    „Du wolltest wohl sagen: ,Unser Wohnzimmer´!“, spöttelte Andrea. „Ich werde als erstes nachsehen, ob du auch gründlich genug sauber gemacht hast, solange ich weg war.“
    Hans grinste seine Frau an und gab ihr einen leichten Klaps auf die Kehrseite. „Wehe dir, du fängst tatsächlich an zu meckern!“
    Andrea schlug Hans auf den Hintern. „Was ist denn dann? Ich dachte, du bist froh, dass ich wieder da bin?“
    Und dann kehrten sie auf die Erde zurück. War es nun wirklich die ihre? Hans und Andrea sahen sich im Haus um. „Das ist tatsächlich mein richtiges Zuhause“, rief Hans erfreut. „Keine Spur von den auf dem Teppich abgeklebten Umrissen des toten Hans Lubronski.“
    „Wovon redest du?“, fragte Andrea irritiert.
    „Kein Grund zur Aufregung“, meinte Hans. „Erkläre ich dir später.“
    Lars und Mike sahen sich nur kurz in dem Wohnzimmer um, das hell und freundlich eingerichtet war. Dann liefen sie zur Haustür und rissen sie auf. Ob jetzt wirklich wieder …
    Und da war es! Zum Greifen nah! Schlicherum. Und es sah so aus, wie es immer ausgesehen

Weitere Kostenlose Bücher