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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. H. T. Osenger
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klingt ziemlich hohl“, kommentierte sie. Sie betrachtete die vielen Speisen und Getränke, die sie auf den Boden gestellt hatte, und schien über etwas nachzudenken. Lars und Mike beobachteten, wie sie die Schranktür einen Augenblick schloss, aber sofort wieder aufriss.
    „Ha!“, rief sie. Auch die Jungen und Hans hatten das leichte Klappen gehört, das aus dem Schrank gekommen sein musste. „Hans, komm sofort her! Schnell!“
    Überrascht wuchtete sich der Angesprochene aus dem Sessel hoch. „Was ist denn los? Und was war das für ein Geräusch?“
    Auch Lars und Mike begaben sich zu dem Schrank, auf dessen Rückwand Andrea mit einer irgendwie triumphierenden Gebärde zeigte. „Die Rückwand lässt sich entfernen. Das heißt, dass irgendwelche Heinzelmännchen diese Art Schränke von hinten wieder auffüllen. Wir werden jetzt diese Rückwand öffnen, und wenn wir sie einreißen müssen. Vielleicht liegt dort auch der Weg in unsere Halle verborgen.“
    Sofort holte Hans das dolchartige Messer aus dem Rucksack und versuchte, mit der Klinge das hölzerne Brett zu lösen. „Sitzt bombenfest“, knurrte er. „Bist du sicher, dass dieses Ding aufgehen muss?“
    „Aber klar!“, sagte Andrea mit fester Überzeugung. „Du hast doch gerade das Klappgeräusch gehört! Als ich die Schranktür aufriss hat jemand die Rückwand blitzschnell geschlossen. Ich habe eben noch die Bewegung gesehen. Da wollte einer vermutlich nachfüllen, dabei aber nicht gesehen werden.“
    „Ich glaube, ich entferne zunächst einmal die Einlegeböden“, sagte Hans. Das funktionierte auch reibungslos. Andrea nahm die Bretter entgegen und stapelte sie. Dann versuchte Hans erneut sein Glück an der Rückwand. Keuchend drückte er sich immer weiter in den Schrank, setzte seine ganze Kraft ein, um die hintere Wand zu entfernen. Und plötzlich, ohne Vorankündigung, gab sie mit einem Krachen ein Stück nach.
    „Alarm, wir sind entdeckt!“, hörten sie eine Stimme rufen.
    Hans drückte das Holz etwas weiter weg. Vorsichtig spähte er an dem Brett vorbei. Dicht hinter ihm drängten sich Andrea, Lars und Mike.
    „Was ist denn los?“, fragte Mike neugierig. „Was gibt´s denn zu sehen?“
    „Schon in Ordnung, schon in Ordnung“, hörten sie nun eine zweite ihnen fremde Stimme. „Die Chefin hat mich schon darauf vorbereitet. Sie hat das vorausgesehen. Mach deine Arbeit weiter.“
    Und dann spürte Hans, wie sich jemand an der anderen Seite des Holzstückes zu schaffen machte, das dann plötzlich zur Seite gezogen wurde. Und dann sah er in das leicht verdrossene Gesicht eines schlanken Mannes mit halblangen Haaren, der eine Kopfbedeckung in Form eines dunkelroten Schiffchens trug. Seine Kleidung war aus dem gleichen Stoff gemacht. Auf der Brust prangten in Gold die Buchstaben HLS.
    Der Mann ließ Hans aus dem Schrank treten. „Kommt herüber. Hallgard hat mich bereits informiert. Ich habe mich schon gefragt, wie lange ihr brauchen würdet, bis ihr die Lieferwege findet.“
    Verwirrt trat Hans auf einen mit groben Steinen gepflasterten Boden. Andrea und die beiden Jungen folgten ihm. Staunend betrachteten sie eine weitere Überraschung, die die Hallen der Unendlichkeit zu bieten hatte: Sie standen in einer Art Kreuzgang, der sich in einem mittelalterlichen Kloster oder einer großen Kirche hätte befinden können. Er war gewiss fünf Meter breit. Auf der gegenüberliegenden Seite waren Säulen, die die Überdachung trugen. Dann folgte ein Garten, der mit Obstbäumen bestanden war. In strahlendem Sonnenlicht pflückten Männer und Frauen Obst. Ihre Kleidung entsprach in Form und Farbe der des Mannes, der Hans herein gelassen hatte und immer noch die Rückwand des Schrankes besah.
    „Na ja, das muss einer der Handwerker instand setzen. Die Riegel und Scharniere sind halb heraus gebrochen“, brummte der Mann mit den langen Haaren. „Halt mal fest, ich muss einen Auftrag schreiben!“ Damit drückte er das Brett Hans in die Hände, der es annahm und festhielt. Er griff in eine längliche Tasche, die in Oberschenkelhöhe an seiner Hose angebracht war, holte daraus einen Block und einen Stift hervor und begann zu schreiben. Neugierig sah Hans auf das Papier. Oben standen wieder die Großbuchstaben HLS. Und gleich dahinter: Hallgards Liefer-Service. Und darunter: Reparaturauftrag. Der Mann sah noch einmal auf die Holzplatte, die Hans hielt. Hans folgte seinem Blick. „Bibliothek im einsamen Leuchtturm“, stand dort. Das schrieb der Mann ab.

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