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Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Titel: Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. R. Adam
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vergeht, kehrt je zurück. Machen wir uns also noch ein paar schöne Stunden und denken wir daran: Weihnachten ist das Fest der Liebe. Darauf wollen wir trinken!«
    Ich war sprachlos, und auch ringsum herrschte atemlose Stille. So etwas in einer Disco hatte ich noch nie erlebt, und ehe jemand applaudieren oder sonst eine Reaktion zeigen konnte, sauste der feine Diamant des Plattenspielers auf eine rotierende schwarze Scheibe nieder. Ein leises Knacken aus den riesigen Lautsprechern, dann tönte eine liebliche Stimme aus allen Rohren, full power das versoffene Geplärre einer Jazz-Sängerin: Dasher and Dancer and Prancer and Vixen … ehe im Super-Stereo-Sound das Orchester einsetzte. Rudolph, the red-nosed Reindeer , mal nicht von Dean Martin, sondern als Mambo in einer Aufnahme von Billy May aus dem Jahr 1953. Ich kannte die Platte, hatte den Capitol-Sampler mal von einem Amerikaner geschenkt bekommen. Ein irrer Sound und ich war wie erschlagen. Ein Schauer rann mir über den Rücken, und während ich nach meinem Glas angelte, schossen mir plötzlich Tränen in die Augen. Auch bei meinem blonden Nachbarn glitzerte es bedenklich in den Augenwinkeln. Als wir uns zuprosteten, fragte er plötzlich: »Hast du eigentlich keinen Christbaum zuhause?«
    »Doch«, grinste ich, den Blick in seine Augen gebohrt.
    »Und warum sitzt du nicht darunter?«, wollte er wissen.
    Ich zog die linke Augenbraue hoch und versuchte ein Lächeln.
    »Allein?«
    Mein Instinkt sagte mir, dass jetzt der Augenblick gekommen war, einen ersten Vorstoß zu unternehmen.
    »Wenn jemand wie du auf meinem Gabentisch läge, wäre ich sicher nicht hier …«, gab ich zu bedenken, was ihm ein verschmitztes Lächeln entlockte.
    »Dein Gabentisch steht sicher im Schlafzimmer und misst zwei mal zwei Meter …«, vermutete er und nahm einen Schluck aus seinem Glas. Ich antwortete nicht, lächelte nur und presste die Lippen zusammen, als fühlte ich mich ertappt, worauf er meinte: »Na ja, mal sehen, was sich machen lässt.«
    »Wir dürfen aber nicht zu lange warten«, mahnte ich, »sonst wird’s Heiligabend!«
    Nun lachte der Blonde laut auf und fixierte mich mit einem Blick, der Neugier und Bewunderung ausdrückte.
    »Geduld, Amigo! Uns läuft nichts weg.«
    Während ich den letzten Schluck aus meinem Glas trank, blendete der Discjockey das Lied am Ende aus, wo die Krawallschachtel noch mal blökt und meldete sich wieder zu Wort: »Wir wollen aber nicht sentimental werden, und bevor jemand einschläft, schlage ich vor, eine heiße Sohle aufs Parkett zu legen nach dem Motto: Was bin ich? Hier ist die Antwort.«
    Schon nach den ersten paar Schlagzeug-Takten aus den Lautsprechern setzte ein wahrer Sturm auf die Tanzfläche ein. Natürlich hatte ich auch diese Platte zuhause in meiner Sammlung. Macho’s I’m a man , zu der Zeit fast schon ein Oldie und doch unübertroffen und nicht totzukriegen.
    Mein blonder Nachbar stieß mich plötzlich an: »Hey, kannst du tanzen?«
    Ich erschrak ein wenig und schüttelte den Kopf. »Ich hab noch nie mit einem Mann getanzt!«
    Er lächelte nur: »Ich auch nicht. Also, wird’s Zeit, dass wir’s lernen. Los, komm!«
    Ich konnte gerade noch mein Bierglas in Sicherheit bringen und sah mich im nächsten Moment auf die Tanzfläche gezerrt. Das verhältnismäßig kleine Parkett war so brechend voll, dass man bei jeder Bewegung von vorn und hinten und der Seite angerempelt wurde, doch war mir der enge Körperkontakt in dieser Umgebung nicht unangenehm. Mit all den haarigen Kerlen hautnah auf Tuchfühlung zu gehen, ihre Nähe zu spüren und ihre Wärme, ihre wohlgeformten Körper sich im Scheinwerferlicht ekstatisch recken zu sehen und die Vielzahl verführerisch-männlicher Düfte aufzusaugen, brachte mich fast um den Verstand. Eine akustische Verständigung auf irgendeine Weise war nicht möglich, dafür wurde um so mehr mit den Augen geredet. Da wanderten Blicke umher, die brannten wie Laserstrahlen, und wenn man angerempelt wurde und zwei Augenpaare sich zu einem entschuldigenden Lächeln fanden, konnte es leicht vorkommen, dass der Blick abschätzend über die ganze Gestalt des Gegenübers glitt und irgendwo hängen blieb, um sich anschließend wieder vielsagend mit dem des Herausforderers zu messen. Mir ging das alles durch Mark und Bein.
    Wer noch nicht genug Alkohol intus hatte, dem stärkte die Musik den Rücken und ließ ihn früher oder später ausflippen. Der Sound aus den vier Lautsprechern war umwerfend und unsere

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