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Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition)

Titel: Die Hand am Sack: schwule erotische Geschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. R. Adam
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die der Baisse auf dem Fuß gefolgt war. Weihnachten war schließlich auch nur ein Tag wie jeder andere und ich würde ihn überstehen, wenn nicht allein zuhause, dann woanders.
    Also ging ich unter die Dusche, zog mich fein an und fuhr in die Stadt. Unterwegs begann es zu schneien. Dicke Flocken tanzten im Scheinwerferlicht meines Wagens und überzogen die verdreckte Altschneedecke mit einem neuen weißen Kleid, verwandelten die graue Stadt in ein Wintermärchen. Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Ich versuchte, mich auf die Straße zu konzentrieren und vermied es, in die vielen hell erleuchteten Fenster der Häuser rechts und links der Straße zu blicken, wo Familien und Freunde in geselliger Runde beisammensaßen. Nur einmal, als ich einen jungen Vater mit seinem Sprössling unter dem Lichtkegel einer Straßenlaterne im Schnee herumtollen sah, beide dick eingemummelt in Winterjacken, Schals und Zipfelmützen und bei AFN Carol of the bells gespielt wurde, überkam mich ein letzter Anflug von Sentimentalität. Dann hatte ich es überstanden.
    Am Weihnachtsabend in meiner Stammkneipe aufzukreuzen, soweit reichte der Mut freilich nicht, zumal mich alles an Horst und die vielen fröhlichen Abende erinnert hätte, die wir dort verbracht hatten. Zudem wären da sicher auch Fragen gestellt worden, die in der Wunde gebohrt und meinem Schmerz neue Nahrung gegeben hätten. Das musste ich mir nicht antun. Lieber wollte ich irgendwo hingehen, wo mich niemand kannte. Als der Sprecher bei AFN irgendwas von Christmas erzählte, entsann ich mich einer Disco, die wegen ihrer Nähe zu einer US-Kaserne beliebter Treffpunkt knackiger GIs war, so hatte ich es jedenfalls von Bekannten gehört.
    Die Lichtreklame brannte, also hatte der Schuppen geöffnet. Ich fand einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe und stieg ohne Zögern die Treppen des im Keller gelegenen Lokals hinab. Die Tatsache, dass der Laden brechend voll war, gab mir weiteren Auftrieb. Offenbar war ich nicht der Einzige, der das heiligste aller Feste nicht zuhause im trauten Familienkreis zu feiern gedachte. Und was für ein Volk sich da versammelt hatte. Ein Blick in die Runde machte mich frösteln. Das war ein Publikum nach meinem Geschmack! Haarige Kerls in Jeans und Leder mit kurz geschnittenen Haaren und Bärten in allen Variationen bevölkerten die Bar, die Tanzfläche, saßen um die Tische herum oder lehnten an den Wänden. Überall stramme kugelige Ärsche, die nur darauf warteten, entdeckt zu werden, hinter engen, abgewetzten Jeans Unmengen heißen Safts, der verspritzt werden wollte, muskulöse Arme, dazu geschaffen, jemanden zu erdrücken, feste Schenkel, bereit sich zu spreizen, unzählige Flächen warmer, samtweicher Haut, die sich nach Berührung sehnten und hungrige Blicke aus Augenpaaren jeglicher Couleur. Ein Jahrmarkt der Eitelkeiten, eine Fleischbörse, ein Schlaraffenland, unwirklich und doch Realität.
    Einige Augenpaare richteten sich auf mich, als ich das Lokal betrat, einige neugierig, andere interessiert, wieder andere ablehnend. Manche taxierten einen regelrecht wie auf einem Viehmarkt. Dass keiner kam und mit geübten Griffen das Gebiss und das Gehänge prüfte, grenzte an ein Wunder. Ich war froh, kein bekanntes Gesicht zu sehen und ging gemessenen Schrittes an der Tanzfläche vorbei auf die Bar zu, um mir dort den freien Platz neben einem blonden Kerl zu angeln, den ich schon von der Türe aus erspäht und zu meinem Favoriten erkoren hatte. So etwas ging immer schnell bei mir. Ein Blick, und ich konnte sofort sagen, mit dem ja und mit dem nicht. Der Typ war groß und schlank, ungefähr in meinem Alter mit hellen kurz geschnittenen Haaren und einem blonden Bärtchen über der Lippe. Das schmale Gesicht sonnengebräunt, die Wangen glatt rasiert und das Kinn von einem süßen Grübchen gespalten, saß er allein da und blickte in die Runde, jenen gelangweilten Ausdruck in den Augen, den Sologäste in Schwulenbars immer zur Schau tragen. Nur keine Empfindungen zeigen, ja nicht zugeben, dass man sich einsam fühlte und auf der Suche war. Dabei brannte jeder auf ein Abenteuer und hoffte nichts sehnlicher, als seinem Märchenprinzen zu begegnen.
    Als ich auf den Hocker neben ihn glitt, wandte er den Kopf und öffnete die Lippen einen Spalt, sodass seine weißen Zähne im Halbdunkel aufblitzten. Sein Blick ging einem durch Mark und Bein, was mir ein erwartungsvolles Kribbeln im Bauch verursachte. Diesen Fisch würde ich an Land ziehen, das war so

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