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Die Hand im Moor (German Edition)

Die Hand im Moor (German Edition)

Titel: Die Hand im Moor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inger Lindson
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die Arbeiten vor sich gehen."
    "So", bemerkte er kurz. Ihre Worte wirkten auf ihn wie eine Ohrfeige.
    "Wir könnten morgen ans Meer fahren", schlug Christina vor, weil sie spürte, daß sie ihn gekränkt hatte.
    "Morgen habe ich keine Zeit." Er nickte ihr zu und verließ das Büro.
    Die Baronesse sprang auf. Sie wollte ihrem Verlobten nachlaufen, aber kurz vor der Tür blieb sie stehen. Was hatte es für einen Sinn? Volker war auf Dominik Bachmann eifersüchtig. Gleich was sie auch sagte, es würde daran nichts ändern. - Und hatte er nicht Grund zur Eifersucht?
    Christina blickte auf ihren Verlobungsring. In ihren Gefühlen herrschte ein einziges Chaos. Warum hatte sie nur ihren Eltern nachgegeben und sich mit Volker verlobt? Seit Dominiks Ankunft erschien es ihr fraglich, ob sie je mit Volker eine gute Ehe führen konnte. Sie würde für ihn niemals mehr empfinden können als für einen Bruder. Aber sie konnte die Verlobung auch nicht lösen. Sie hatte Angst vor dem Skandal, zudem hatten weder ihre Eltern noch Volker eine derartige Behan dlung verdient.
    Volker von Quant wollte gerade in seinen Wagen steigen, als Karin Weiß in den Wirtschaftshof fuhr. Sie parkte dicht neben ihm. "Hallo", grüßte sie zu ihm hinüber und bemühte sich, ihrer Stimme einen fröhlichen Klang zu geben. Auch wenn sie sich freute, Volker zu sehen, jedes Zusammentreffen mit ihm machte ihr von neuem klar, daß sie niemals mehr als Freunde sein kon nten.
    "Wahrscheinlich willst du zu Christina, Karin." Volker trat an das Cabriolet. "Sie ist in ihrem Büro."
    "Was hast du?" fragte sie. "Gibt es Ärger?"
    "Es ist nichts Besonderes." Er hob die Schultern. "Hast du Lust, mit mir in der Kantine eine Tasse Kaffee zu trinken? Chr istina arbeitet ohnehin noch."
    "Gerne." Sie lächelte ihm zu und stieg aus.
    "Schön, daß es dich gibt", meinte er und nahm ihren Arm. "Es..." Was sagte er da? Hastig ließ er Karins Arm los. "Weißt du, es geht um diesen Bachmann", erklärte er. "Ich wünschte, mein zukünftiger Schwiegervater hätte ihm nicht erlaubt, auf unserem Grund und Boden zu arbeiten. Bachmann und sein Team bringen nur alles durcheinander."
    "Besonders Christina?" Die junge Frau bemerkte, wie er z usammenzuckte.
    "Sie scheint völlig vernarrt in diesen Mann zu sein." Volker seufzte auf. "Für mich ist die ganze Situation alles andere als ei nfach. Es ist nicht so, daß ich Bachmann nicht dankbar wäre. Ich habe wirklich allen Grund dazu." Er hob die Schultern.
    "Es wird sich alles wieder einrenken", meinte Karin. "Verlaß dich darauf, Volker. In einigen Wochen ist der ganze Spuk vorbei und alles wird wieder so sein, wie es früher gewesen ist."
    "Bist du dir da wirklich sicher?" Volker sah sie zweifelnd an. Ihm wurde bewußt, daß es ihn nicht nur bedrückte, womöglich von Dominik Bachmann an die Wand gespielt zu werden, sondern auch Karin nicht sagen zu können, was sie ihm bedeutete.
    "Ja, da bin ich mir ganz sicher", behauptete Christinas Freu ndin, aber tief in ihrem Herzen konnte sie nicht daran glauben.  Etwas Bedrohliches lag über dem Gut und seinen Bewohnern, etwas, was sich nicht in Worte fassen ließ.
    * * *
    "Sie kommen gerade zur richtigen Zeit, Baronesse", meinte Peter Reichle, einer der Männer, die zu Dominiks Team gehörten. "Vor zwanzig Minuten haben wir den größten Teil des Skeletts freigelegt." Er geleitete Christina über eine dicke Planke, die auf Metallstangen über einen Teil des Moors führte, zur Grabungsstelle.
    Dominik Bachmann, der neben dem Skelett kniete, blickte auf. "Schön, daß Sie da sind, Baronesse von Frey", sagte er und wischte sich die Hände an einem Tuch ab. "Wundern Sie sich bitte nicht, wie schmutzig wir alle sind. Bei Arbeiten im Moor ist so etwas vorpr ogrammiert."
    "Ich habe nicht erwartet, daß Sie mir in Frack und Zylinder entgegenkommen", erwiderte Christina lachend. Sie schaute auf das Skelett hinunter. Sie wunderte sich, daß sie nicht die geringste Furcht empfand. Am liebsten wäre sie ebenfalls in die Grube g estiegen. "Sind Sie sich ganz sicher, daß die Hand zu diesem Skelett gehörte?" fragte sie.
    Der Forscher nickte. "Schauen Sie", forderte er sie auf und wies auf einige Knochen, zu denen auch Elle und Speiche des linken Unterarms gehörten. "Die Hand fehlt. Es wäre mehr als ein Zufall, wenn sie nicht mit der Hand identisch wäre, die hier vor einigen Wochen gefunden wurde."
    "Wie alt mag dieser Mann geworden sein?" Die junge Frau versuchte sich vorzustellen, wie der Tote einmal

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