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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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hatte.
    Beiläufig erwähnte die Lady Catherine, dass sie zum Diner Gäste erwarte und dass die übliche elegante Abendgarderobe angebracht sei. Julianne war fassungslos. Hatte Lady Catherine sie etwa soeben zu einer Abendgesellschaft eingeladen?
    Der Zweispänner rollte durch das beeindruckende schmiedeeiserne Tor in den Park, und Julianne beugte sich vor. „Ich würde gerne einen kleinen Spaziergang machen, Eddie.“
    Der junge Kutscher fuhr an den Rand des Wegs, auf dem mehrere andere Kutschen unterwegs waren, und stoppte die Pferde, damit Julianne aussteigen konnte. „Du brauchst nicht zu warten. Es ist ein schöner Nachmittag, ich kann zu Fuß zurückgehen.“
    „Die Dowager Countess hat mir aber befohlen, auf Sie zu warten, Miss Greystone.“
    Julianne war erstaunt, aber vielleicht tat Lady Catherine, worum ihr Sohn sie gebeten hatte. Vielleicht wollte sie Julianne wirklich eine Chance geben. Also lächelte sie dem Kutscher zu und trat auf den Fußweg neben dem Kutschpfad. Sie war schwerlich allein. Mehrere Damen, zwei Paare sowie ein einzelner Gentleman spazierten mit ihr dahin.
    Ihr war, als wäre das der schönste Tag ihres Lebens.
    Sie lächelte fröhlich, als sie mit dem Gentleman zusammenstieß. „Oh, ich bitte vielmals um Entschuldigung“, sagte sie und blickte in hellblaue Augen. Sie hatte so vor sich hingeträumt, dass sie direkt in ihn hineingelaufen war.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen, Miss Greystone?“, fragte der Fremde. Er war groß und schlaksig, hatte fast weißblondes Haar und eine krumme Nase.
    „Mir geht es gut“, sagte sie überrascht. „Kenne ich Sie, Sir?“
    Als sie sah, wie er lächelte, lief ihr ein eiskalter Schauer den Rücken hinab. „Nein, aber ich kenne Sie und ich dachte, Sie würden vielleicht gern erfahren, wie es Tom so geht.“
    Julianne sah ihn erschrocken an.
    „Nun, nun.“ Er ergriff ihren Arm, legte ihn in seinen. „Ich wollte Sie nicht erschrecken, Miss Greystone.“
    „Wer sind Sie? Ich bin sicher, wir sind uns noch nie begegnet.“ Sie wollte ihren Arm befreien, aber der Fremde ließ es nicht zu. Juliane begann, sich zu fürchten.
    „Sie können mich Marcel nennen.“
    Sie japste nach Luft. Marcel war Toms jakobinischer Kontakt in Paris. Doch dieser Mann hier sprach wie ein Engländer. Das konnte kein Zufall sein. „Was wollen Sie?“
    Er lächelte kalt. „Ich will Ihnen helfen. Und Sie wollen Tom helfen.“
    Ein Engländer im Herzen von London, der für die französische Regierung arbeitete. „Natürlich will ich Tom helfen. Wie geht es ihm? Hat man bereits Anklage gegen ihn erhoben?“
    „Er wird vermutlich bis zum Ende der Woche des Hochverrats angeklagt werden, Miss Greystone.“
    Julianne zuckte zusammen. Aber stimmte es denn auch? Ihr Onkel hatte nicht erwähnt, dass es schnell gehen würde. „Und was wollen sie von mir?“
    „Ich bin jemand, der Ihrem Freund helfen kann, wenn Sie mir helfen.“
    „Wie um alles in der Welt könnte ich Ihnen denn helfen?“, fragte sie angsterfüllt.
    Er sah sie eiskalt an. „Es gibt Pläne, die Royalisten in der Vendée mit Nachschub zu versorgen. Ich muss wissen, was das für Pläne sind.“
    „Dabei werde ich Ihnen kaum helfen können!“
    „Der Earl of Bedford hat diese Pläne in seinem Besitz, meine Liebe. Wahrscheinlich hat er sie sogar selbst ausgearbeitet. Und wir beide wissen, dass Sie am ehesten die Möglichkeit haben, daran heranzukommen.“
    Julianne sah ihn entsetzt an. Er wollte, dass sie Dominic tatsächlich ausspionierte?
    „Der Earl of Bedford wird in Kürze nach Frankreich zurückkehren“, sagte Marcel unverblümt. „Ich muss wissen, wann und wo genau der britische Konvoi vor Anker geht, um den Nachschub an die Royalisten zu übergeben. Und zwar, bevor der Earl aufbricht und diese Information mit sich nimmt.“
    Julianne sah ihn ungläubig an. Dominic wollte nach Frankreich zurückkehren? Und schon bald? Sie konnte es nicht glauben.
    „Soweit ich weiß, wird er in spätestens einer Woche abreisen. Sie müssen also schnell arbeiten. Selbstverständlich sind wir auch für alle weiteren Informationen dankbar, die Ihnen dabei in die Hände fallen und die uns helfen können, diesen Krieg für die Revolution zu gewinnen.“
    Sie würde Dominic niemals ausspionieren! Sie musste knallrot geworden sein, denn ihre Wangen glühten. „Ich habe keine Ahnung, wovon Sie reden.“
    Er lächelte wieder. „Wir wissen beide, dass er ein britischer Spion ist, Miss Greystone, und Sie sind eine aktive

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