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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Jakobinerin. Wir wissen beide, dass Sie das Bett mit ihm teilen. Für Sie sollte es nicht allzu schwierig sein, seinen Schreibtisch zu durchsuchen, um das zu finden, was wir dringend brauchen. Und falls Sie es dort nicht finden sollten, bin ich sicher, dass Sie es auch direkt aus ihm herausschmeicheln können.“
    Julianne stockte der Atem. „Ich werde den Earl ganz gewiss nicht ausspionieren!“
    „Dann wird Tom Treyton hängen, und ich werde dafür sorgen, dass er der Erste von den Dreihundert ist, der baumelt.“ Sein bleicher Blick bohrte sich in ihre Augen.
    Sie schrie auf. Ihre Gedanken rasten. Sie würde für Sebastian Warlock arbeiten, um Dominic nicht ausspionieren zu müssen. Sie würde ihrem Onkel alles erzählen. Dann würde er Tom schützen.
    „Sie werden niemandem von unserer kleinen Unterhaltung erzählen, Miss Greystone“, sagte Marcel, „nicht Ihrem Liebhaber, nicht Ihren Brüdern und nicht Ihrem Onkel. Ich kann Ihnen sehr große Schwierigkeiten bereiten, Miss Greystone, und Ihrem Freund Tom Treyton natürlich auch.“
    Sie starrte ihn an. Wenn Sie nur herausfinden konnte, wer er wirklich war, dann könnten Sebastian Warlock oder Lucas oder Dominic ihn festnehmen.
    „Betrachten Sie es doch einmal so, Miss Greystone. Dank Ihnen beobachten wir den Earl of Bedford bereits Tag und Nacht. Was macht da eine kleine Schnüffelei schon aus?“
    „Sie Schuft“, sagte sie.
    „Sie unterstützen eine große Sache, die Ihnen sehr wichtig ist, und Sie verhindern, dass Ihr Freund gehängt wird. Nun? Habe ich Sie davon überzeugt, La République einen Dienst zu erweisen?“
    Sie nickte und hoffte inständige, er würde nicht merken, dass sie log.
    Er kniff die Augen zusammen. „Die Zeit arbeitet nicht für uns. Ich werde in zwei Tagen wieder Kontakt mit Ihnen aufnehmen. Sorgen Sie dafür, dass Sie dann etwas für mich haben.“
    Sie rührte sich nicht. „Und wenn ich die Information bereits früher besorgen kann? Wie erreiche ich Sie?“
    Er lächelte sie kalt an. „Gar nicht.“
    Julianne atmete tief ein. Sie war besiegt. Wie sollte sie diesen Kerl den Behörden ausliefern, wenn sie nicht wusste, wer er war und wo man ihn aufspüren konnte? „Wenn Tom etwas zustößt, werde ich Ihnen nicht helfen.“
    „Oh, Sie werden genau das tun, was ich Ihnen sage. Denken Sie nur an Ihre hilflose Mutter und Ihre Schwester, die völlig schutzlos auf Greystone leben.“
    Julianne erstarrte.
    „Ist Ihre Mutter nicht krank? Und Ihre teure Schwester, wie hieß sie noch gleich, Amelia? Sie ist älter als Sie, nicht wahr? Es erstaunt mich sehr, dass zwei Frauen ganz allein an einem so abgelegenen Ort leben. Es gibt keinen einzigen Nachbarn, der Ihnen helfen könnte, wenn es mal brennt oder wenn Gesetzlose Sie überfallen, ausrauben oder gar entführen. Es ist mir unbegreiflich, wie man in solchen gefährlichen Zeiten zwei Frauen sich selbst überlassen kann.“
    „Sie bedrohen meine Schwester und meine Mutter?“, schnaufte Julianne fassungslos.
    „Genau das. Wenn Sie nicht tun, was ich von Ihnen verlange, werden eine oder beide die Konsequenzen tragen müssen. Falls Sie dafür einen Beweis verlangen, schicke ich meine Männer gerne los, um an Ihrer Mutter ein Exempel zu statuieren. Nur damit Sie wissen, wie ernst ich es meine.“
    Julianne schrie auf. „Tun Sie ihnen nichts. Ich verschaffe Ihnen, was Sie wollen.“
    „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag, Miss Greystone.“ Er verbeugte sich und schritt von dannen.
    Julianne sah ihm starr vor Entsetzen nach.

15. KAPITEL
    J ulianne saß fröstelnd in ihrem Schlafgemach und starrte in den dunklen, leeren Kamin. Seit ihrer Rückkehr aus dem Park waren einige Stunden vergangen. Sie hatte sie wie im Trance durchlebt. Es gab einen französischen Agenten in Großbritannien, der von ihr verlangte, Dominic auszuspionieren. Dabei ging es nicht allein um Toms Schicksal. Wenn sie nicht tat, was dieser Marcel verlangte, würde er ihrer Mutter oder Amelia etwas antun.
    Das war noch viel schlimmer als die Erpressung durch Sebastian Warlock. Sie hatte keine Vorstellung, was sie tun sollte. Ihr erster Impuls war gewesen, einen Brief an Amelia zu schreiben, um sie zu warnen, aber inzwischen war sie sicher, dass man sie überwachte. Schließlich beobachtete Marcel auch Dominic. Es hatte keinen Zweck. Man würde ihren Brief abfangen. Julianne aber wollte diesen Marcel nicht verärgern.
    Sie wagte es auch nicht, sich hilfesuchend an Warlock, Lucas, Jack oder selbst an Dominic zu

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