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Die heißen Kuesse der Revolution

Die heißen Kuesse der Revolution

Titel: Die heißen Kuesse der Revolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Doch Dominic konnte nicht erkennen, was genau sie angesichts seiner Worte dachte. Es gab einmal eine Zeit, wo er sie sofort durchschauen konnte. „Ich weiß, es gibt Vereinbarungen. Ich weiß, ich habe mein Wort gegeben. Aber eine Heirat ist mir völlig unmöglich geworden.“
    „Ich verstehe.“ Sehr sanft fügte sie hinzu: „Du gehst wieder zurück, nicht wahr? Du wirst wieder zu Jean-Jacques Carre werden.“
    Seine Zunge begann, eine Lüge zu formulieren. Aber er kannte sie so lange, dass er ihr sein Geheimnis anvertraute. „Ich werde einen anderen Namen annehmen.“
    Sie atmete schwer. „Ich will mit dir gehen.“
    „Unter keinen Umständen!“ Er war fassungslos. Er hatte angenommen, sie würde ihn vielleicht anflehen, die Verlobung nicht zu lösen, aber mit diesem Wunsch hatte er nicht gerechnet. „Warum willst du zurück nach Frankreich? Es geht dir gar nicht um unsere Verlobung, oder?“
    Sie stand auf. Ihre dunklen Augen blitzten. „Nein, darum geht es nicht. Auch ich habe eine Geschichte zu erzählen, Dominic. Ich habe bei dieser Massenaufruhr schwere Verletzungen erlitten, doch gebrochene Knochen heilen in wenigen Monaten, nicht erst in anderthalb Jahren.“
    Dominic sah sie nachdenklich an. Er hatte sich schon gefragt, warum sie erst so spät nach England zurückgekehrt war.
    „Ein freundlicher Ladenbesitzer hat mich vor der wütenden Menge gerettet“, sagte Nadine. Sie war ganz blass geworden. „Er war Zeuge des Aufruhrs gewesen und fand mich bewusstlos auf dem Boden liegend, als die Menge sich zerstreute. Er dachte erst, ich sei tot, aber da ich noch lebte, nahm er mich auf. Seine Frau und seine Tochter haben mich gepflegt, bis ich wieder gesund war. Es sind ganz wunderbare, gute, einfache Menschen, die jetzt ständig in der Angst leben müssen, dass ihr Verrat irgendwann ans Licht kommen kann.“
    Er erhob sich und ergriff ihre Hand. Sie kämpfte offensichtlich gegen schreckliche Seelenqualen an. „Stehst du noch mit ihnen in Kontakt?“
    „Nein, das würde sie nur in Gefahr bringen.“
    „Was hat dich so lange davon abgehalten, nach Hause zu kommen?“
    Sie befreite sich aus seinem Griff und ging langsam auf und ab. „Ich stieß auf eine Mutter, die sich mit ihrer Tochter in irgendeinem Loch versteckte und um ihr Leben fürchtete.“ Vor dem Fenster bleib sie stehen und starrte nach draußen. „Die Familie war adelig. Das war ihr Verbrechen. Daheim in Marseille hatte man den Mann aus dem Bett gerissen und mit Knüppeln zu Tode geprügelt. Die Frauen hatten es mitansehen müssen. Beide waren wiederholt vergewaltigt und dann wie Abfall liegen gelassen worden. Sie flohen nach Paris, in der Hoffnung, dort Verwandte zu finden. Aber sie fanden niemanden mehr. Die Jakobiner haben die ganze Familie ausgelöscht. Ich habe sie monatelang in einem leeren Keller versteckt und versucht, einen Weg zu finden, um sie nach Le Havre und schließlich nach England bringen zu können. Irgendwann hatte ich endlich einen geeigneten Kontakt hergestellt. Ein Gendarm, der in Wahrheit ein heimlicher Royalist ist. Er könnte immer noch bei der Polizei sein und heimlich Menschen wie Marianne und Jeanine helfen. Aber vielleicht ist man ihm auch auf die Schliche gekommen, und er ist tot.“ Sie wandte sich um und sah ihn an.
    „Auch du hättest entdeckt werden können“, sagte er leise.
    „Das stimmt. Nachdem ich diesen Kontakt nun hatte und Marianne und Jeanine in Sicherheit waren, merkte ich, dass ich noch anderen Leuten helfen wollte. Ich habe geholfen, über ein Dutzend Männer, Frauen und manchmal auch Kinder aus Frankreich hinauszuschmuggeln.“
    „Das war unglaublich mutig von dir, Nadine. Und sehr gefährlich. Es ist ein Segen, dass du wieder in Sicherheit bist.“
    „Ich bedauere nichts.“
    „Aber ich werde nicht zulassen, dass du nach Frankreich zurückkehrst. Du kannst uns auch hier in England helfen. Wenn du zurückgehst, wirst du ganz sicher irgendwann entdeckt. Dann droht dir die Guillotine.“
    Sie zitterte. „Ich habe auch tatsächlich Angst davor. Ich habe in ständiger Angst gelebt, und ich bilde mir nichts mehr ein. In Wahrheit bin ich nicht nur hierhergekommen, weil ich meinen Vater und meine Schwestern vermisst habe. Ein hoher Polizeibeamter zeigte plötzlich Interesse an mir. Ich befürchtete, dass er die Wahrheit herausgefunden haben könnte und dass ich in Paris nicht mehr sicher war.“
    „Dann bin ich sehr froh, dass du noch rechtzeitig herausgekommen bist.“ Nun konnte er ihre

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