Die Henkerstochter und der schwarze M�nch
hier Recht und Gesetz, heutzutage aber glücklicherweise durch die Polizei. Nur ein wenig weiter befindet sich das Landratsamt. An diesem Platz stand früher das herzogliche Pflegschloss, wo der Schreiber Johann Lechner mit Jakob Kuisl die Jagd auf die Räuber plante.
Gehen Sie nun am mittelalterlichen Maxtor vorbei und betreten Sie zum Abschluss das wirkliche empfehlenswerte Schongauer Stadtmuseum, das in einer ehemaligen Spitalkirche untergebracht ist. Suchen Sie das Richtschwert, das Gemälde des Vaters von Johann Lechner und den Kuisl-Schrank, der meinen Vorfahren als Apotheke diente.
Fertig?
Dann haben Sie sich jetzt ein Abendessen verdient, und am nächsten Tag machen wir uns auf zur …
Peitinger Schlossruine
Peiting ist das Dorf auf der anderen Seite des Lechs. Seien Sie nicht enttäuscht, von der ehemaligen Welfenburg oben auf dem Schlossberg sind nur noch ein paar Trümmer übrig.
Trotzdem lohnt der kurze Spaziergang hinauf auf den Hügel, wo man bis hinüber zum Hohen Peißenberg sehen kann. Eine hüfthohe Wiese bedeckt das Fundament der einst herrschaftlichen Burganlage, im Wald kann man noch die Eichen der früheren Schlossallee erkennen.
1155 besuchte Kaiser Barbarossa höchstselbst den Welfenherzog hier auf seiner Festung. Später ging die Burg in den Besitz der Staufer und dann der Wittelsbacher über. Ein Erdbeben ließ die Gemäuer 1348 teilweise einstürzen, nach und nach verlor die Festung schließlich an Bedeutung. 1632 wurde sie im Dreißigjährigen Krieg geschleift, so dass bei Simons und Benediktas Ankunft im Winter 1 660 wohl tatsächlich nur noch eine Ruine dort stand. Wie sie ausgesehen hat, das bleibt Ihrer und meiner Phantasie überlassen.
Halten Sie sich gut fest, denn jetzt geht es gleich hinter Peiting hinunter in die Ammerschlucht. Dort warten die …
Schleyerfälle
Als ich die Schleyerfälle das erste Mal suchte, musste ich umkehren, weil ich merkte, dass ich an einer völlig falschen Stelle losgegangen war. Beim zweiten Mal bog ich vor statt hinter der Ammerbrücke ab und stapfte auf der verkehrten Seite des Flusses immer tiefer ins Dickicht, bis ich plötzlich am Rande einer steilen Schlucht stand. Dreißig Meter unter mir toste die Ammer. Ein Schritt weiter, und dieses Buch wäre nie geschrieben worden ... Verschwitzt und unterzuckert wollte ich nicht glauben, dass ich mich verirrt hatte, und stiefelte planlos weiter ,bis ich schließlich auf einer idyllischen Blumenwiese landete. Leider habe ich Heuschnupfen. Weit und breit gab es keinen Wasserfall, dafür aber ein paar hilfsbereite Radfahrer ,die mir zwar nicht den Weg zu den Schleyerfällen, aber wenigstens zurück zu meinem Ausgangspunkt weisen konnten.
Die Schleyerfälle wurden im Laufe meiner Recherche zu einer Obsession. Als ich sie schließlich fand, war ich ein bisschen enttäuscht. Vermutlich hatte ich nach all diesen Strapazen mindestens die Niagarafälle erwartet. Doch die Schleyerfälle sind eher klein, über moosbewachsene Kalkfelsen fließt das Wasser in einem feinen Schleier, so dass sich silberne Vorhänge aus reiner Gischt bilden. Wer Glück hat und außerhalb der Saison kommt, ist hier ganz allein; dann fühlt man sich ein wenig wie in einem Gemälde von Caspar David Friedrich.
Die ganze Gegend ist zudem durchwachsen von Höhlen, in denen sich ganze Legionen von Banditen verstecken könnten, und damit genau der richtige Ort für ein verräuchertes Räubernest wie in meinem Roman.
Für alle, die sich nicht wie ich heillos verirren wollen, hier nun die Wegbeschreibung für die schönste Route: Von Bad Saulgrub kommend, steigen Sie zur Ammer hinunter. Nach der Brücke geht es wieder hoch, am Kraftwerk vorbei und dann scharf rechts. Nach gut zwanzig Minuten schlängelt sich der Weg wieder hinunter ins Flusstal, bis Sie schließlich vor den Schleyerfällen stehen. Legen Sie dort eine kleine Gedenkminute für mich ein und folgen Sie mir dann weiter ins …
Kloster Wessobrunn
Wessobrunn liegt ein wenig abseits der übrigen Rätselorte. Am besten sollten Sie daher das Auto nehmen oder Sie machen daraus eine eigene Radtour, entweder von Schongau oder vom Ammersee aus. Wer sich wie ich mit dem Rad von Dießen her nähert, muss allerdings zunächst eine lange Steigung bewältigen. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich wäre zu Fuß schneller gewesen. Aber ich bin kein einziges Mal abgestiegen – machen Sie mir das erst einmal nach!
Umso schöner ist dann die Rast an den drei Quellen
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