Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht
würde.
„Mein“, flüsterte er und küsste sanft ihre Lippen.
„Dein.“ Für immer.
Maddox trug sie zum Bett und legte sie sanft hin. Dann ließ er sich neben ihr nieder und nahm sie in die Arme. Eine ganze Weile sprachen sie kein Wort, sondern genossen einfach die Nähe des anderen. Noch ein bisschen, betete sie. Gib mir noch ein bisschen.
„Ich habe dich vermisst“, gestand er schließlich.
„Ich habe dich auch vermisst. Mehr als ich sagen kann.“ Sie schlang ein Bein um seine. „Was ist passiert, während ich weg war?“
Er zeichnete einen trägen Kreis auf ihrem Rücken. „Wir mussten Aeron in den Kerker sperren. Reyes versucht, Danika zu umwerben und sie gleichzeitig zurückzuweisen. Er musste sie in seinem Zimmer einschließen, damit sie nicht wegläuft. Torin wurde verletzt, ist aber auf dem Wege der Besserung. Sabin und die anderen – die Männer, die du nach dem Bombenanschlag hier gesehen hast – sind bei uns eingezogen. Wir haben vorerst Waffenstillstand geschlossen. Uns ist zwar nicht ganz wohl dabei, aber immerhin ist es ein Waffenstillstand.“
Wow. Anscheinend war es nicht eine Sekunde langweilig gewesen. „Ich finde es nicht richtig, dass Danika eingesperrt ist.“
„Glaub mir, meine Schöne, es ist nur zu ihrem Besten.“
Sie seufzte. „Ich glaube dir ja.“
„Was …“ Er zögerte und verkrampfte leicht. „Was haben die Jäger mit dir gemacht, Ashlyn? Ich muss es wissen.“
„Nichts, ich schwöre“, versicherte sie. „Aber ich muss dir etwas sagen.“ Bitte hör nicht auf, mich zu lieben. „Ich habe sie hierher gebracht, Maddox. Ich. Es tut mir so leid. Es war nicht meine Absicht. Wirklich nicht. Sie haben mich reingelegt und …“
„Ich weiß, meine Schöne. Ich weiß.“
Sie war erleichtert und entspannte sich. Er liebte sie wahrhaftig, sonst hätte er ihr nicht so schnell eine Tat vergeben, für die er sie vor nicht allzu langer Zeit fast getötet hätte. Sie umarmte ihn innig. „Kurz bevor er gestorben ist, hat McIntosh mir erzählt, dass sie die Büchse der Pandora finden wollen, um eure Dämonen darin einzusperren.“
„Das hat man uns auch gesagt.“ Plötzlich gähnte er. Ein friedliches Lächeln hob seine Mundwinkel. „Ich schulde den Göttern Dank, dass sie dich zu mir zurückgebracht haben, aber ich bin zu müde, um mich jetzt darum zu kümmern. Ich muss mich ein wenig ausruhen. Die letzten Tage waren ziemlich anstrengend.“
„Schlaf nur. Ich will doch auch, dass du bei Kräften bleibst“ flüsterte sie heiser.
Er lächelte glücklich. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“
24. KAPITEL
E r schuldet den Göttern überhaupt nichts, sondern nur mir. Aber ich schwöre, das ist echt der letzte Gefallen, den ich dir tue. Ich sorge dafür, dass er schläft. Also verplempere keine Zeit.“
Ashlyn gefror das Blut in den Adern, als Anyas Stimme in ihren Kopf drang. Nein, noch nicht, winselte ihr Körper. Ich brauche noch mehr Zeit mit ihm.
„Es ist deine Entscheidung, chica. Aber ich bin jetzt raus.“
Und weg war sie. Das energiegeladene Summen verstummte und hinterließ eine bedrückende Leere.
Zitternd stand Ashlyn auf und schlich sich aus dem Zimmer – jedoch nicht, ohne Maddox einen letzten wehmütigen Blick zuzuwerfen. Wie gern hätte sie weiter in seinen starken Armen gelegen, aber sie wollte diese einmalige Möglichkeit nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
„Es ist am besten so“, redete sie sich gut zu. „Er wird nie wieder sterben. Nicht, wenn ich ihn retten kann.“
Fünfzehn Minuten lang streifte sie durch die Flure der Burg und klopfte an verschiedene Zimmertüren. Niemand antwortete. Nicht mal Danika. Aber die ganze Zeit über hallten vulgäre Flüche durch die Flure. Sie hörte Ketten rasseln. Aeron, ging es ihr auf, und sie erschauderte. Er machte ihr Angst.
Endlich fand sie einen der Unsterblichen. Der silberblonde Engel, der sie aus Danikas Zimmer geholt und in einem anderen versteckt hatte. Torin. Krankheit. Er lag auf einem Bett und hatte ein rotes Handtuch um den Hals. Er war blass und hatte ein wenig abgenommen, und die Falten um Augen und Mund waren vor Schmerzen gespannt. Aber er atmete.
Sie weckte ihn nicht. Doch sie schlich sich an sein Bett und flüsterte: „Ich wünschte, ich könnte dich berühren, deine Hand halten und mich dafür bedanken, was du vor ein paar Tagen für mich getan hast. Ich konnte in jener Nacht zu Maddox gehen und ihn festhalten.“
Er schlug die Augen auf.
Erschrocken machte sie einen Satz
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