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Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht

Titel: Die Herren der Unterwelt 01 - Schwarze Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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zurück. Als sich ihre Blicke trafen, entspannte sie sich. Seine grünen Augen schauten freundlich drein, und sie bildete sich ein, er hätte „Willkommen zu Hause“ gesagt, wenn er hätte sprechen können. „Ich hoffe, es geht dir bald besser, Torin.“
    Nickte er? Sie wusste es nicht genau.
    Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als sie die Suche fortsetzte.
    Endlich fand sie die Krieger. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie sie unbemerkt musterte. Sie trainierten, und jeder stemmte dabei mehr Gewichte, als fünf Menschen es zusammen geschafft hätten. Der Mann, der Reyes hieß, schlug unentwegt auf einen Sandsack ein. Der Schweiß rann ihm über die nackte Brust, die von blutigen Streifen übersät war.
    Er war es, der immer das Schwert führte. Sie versuchte, ihn nicht dafür zu hassen.
    Sie räusperte sich und zog die Aufmerksamkeit der Truppe auf sich.
    Alle hielten mit ihren Übungen inne und starrten sie an. Einige kniffen leicht die Augen zusammen. Sie hob das Kinn. „Ich muss mit euch reden“, begann sie und richtete ihre Worte gezielt an Reyes und Lucien.
    Reyes wandte sich wieder seinem Sandsack zu. „Wenn du uns davon abbringen willst, Maddox heute Nacht zu töten, kannst du dir den Atem sparen.“
    „Ich höre dir zu, meine Süße“, sagte der Größte aus der Gruppe. Er hieß Paris. Blaue Augen, blasser Teint, braunschwarze Haare. Sex pur, hatte Maddox gesagt, und sie glaubte ihm. Er hatte sie damit warnen wollen, sich bloß von ihm fernzuhalten.
    „Sei still“, ermahnte Lucien ihn. „Wenn Maddox dich hören würde, würde er dir den Kopf abreißen.“
    Ein blauhaariger Mann sah sie an. „Willst du, dass ich die anderen für dich küsse?“
    Sie küssen? Sie hatte ihn erst einmal gesehen. Im Foyer, unmittelbar nach der Bombenexplosion. Aber da hatte er nicht wie jemand auf sie gewirkt, der gerne küsste. Er sah vielmehr so aus, als wollte er sie alle umbringen.
    Reyes stöhnte. „Halt die Klappe, Gideon. Und hör auf, dich bei ihr einzuschmeicheln. Sie ist schon vergeben. Sonst muss ich dir wehtun.“
    „Oh, das würde mir aber gar nicht gefallen“, erwiderte der Mann mit einem Grinsen.
    Sie blinzelte. Wie sonderbar. Seine Worte sagten das Eine und sein Ton das genaue Gegenteil. Na ja, egal.
    „Du hast recht“, wandte sie sich an Reyes. „Ich will nicht, dass ihr Maddox heute Nacht tötet. Ich will, dass ihr …“, oh Gott, wirst du das wirklich sagen?, „… stattdessen mich umbringt.“
    Damit hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe. Gewichte wurden fallen gelassen, Laufbänder blieben stehen, und alle sahen sie fassungslos an.
    „Was hast du gerade gesagt?“, stieß Reyes hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    „Flüche werden durch Opfer gebrochen. Vorzugsweise durch Selbstopferung. Wenn ich mein Leben opfere und anstelle von Maddox sterbe, wird sein Fluch gebrochen sein.“
    Stille.
    Dicke, schwere Stille. Hätte sie sie doch nur genießen können.
    „Wieso bist du dir da so sicher?“ Lucien sah sie finster an. „Was ist, wenn es nicht funktioniert? Was ist, wenn Maddox’ Todesfluch nicht gebrochen wird und du umsonst gestorben bist?“
    Sie nahm allen Mut zusammen und wickelte sich darin ein wie in eine kuschelige Decke im Winter. „Dann habe ich es zumindest versucht. Und, äh, außerdem habe ich gewissermaßen die Zusicherung von höchster Stelle, dass es funktioniert.“
    „Von den Göttern?“
    Sie nickte. Zwar hatte Anya nie erwähnt, dass sie eine Göttin war. Aber Ashlyn ging einfach davon aus.
    Wieder Stille.
    „Das würdest du tun?“ Paris sah sie ungläubig an. „Für Gewalt?“
    „Ja.“ Bei dem Gedanken an den Schmerz, den sie erleiden müsste, wurde ihr vor Angst ganz übel, aber sie antwortete dennoch ohne zu zögern.
    „Aber ich ersteche ihn“, erinnerte Reyes sie. „Das bedeutet, ich müsste dich sechsmal in den Bauch stechen. Sechsmal. In den Bauch.“
    „Ich weiß“, erwiderte sie leise. Sie starrte auf ihre nackten Füße. „Ich habe es jeden Tag vor Augen, und ich durchlebe es jede Nacht von Neuem.“
    „Angenommen, du brichst seinen Fluch tatsächlich“, bemerkte Lucien. „Dann würdest du ihn zu einem Leben ohne dich verurteilen.“
    „Ich glaube, er wird lieber ohne mich leben, als mit mir an seiner Seite immer wieder zu sterben. Er leidet so sehr darunter. Das kann ich einfach nicht zulassen.“
    „Selbstopferung“, schnaubte Reyes. „Klingt in meinen Ohren

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