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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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der Krieger.
    Sabin ging in die Hocke und nahm Gwens Stein, auf dem der bei lebendigem Leib angezündete Mann abgebildet war. Nachdem Sabin sich aufgerichtet hatte, warf er den Stein in die Luft und fing ihn mit Leichtigkeit wieder auf. „Lauf nicht weg. In Ordnung? Ich bin müde und möchte nicht hinter dir herlaufen müssen, aber ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst. Und ich habe Angst, dass ich dir aus Versehen wehtue.“
    Da sind wir schon zu zweit, dachte sie.
    „Nein … lass sie nicht frei.“ Chris stöhnte auf einmal. Wie lange war er schon wach? Er hob den Kopf und spuckte Dreck aus. Unter seinen Augen hatten sich Blutergüsse gebildet. „Gefährlich. Tödlich.“
    „Cameo.“ Mehr sagte Sabin nicht.
    Die Kriegerin wusste sofort Bescheid. Sie ging zu dem Menschen hinüber, packte ihn am Hemd und zog ihn mit Leichtigkeit auf die Füße. Mit der freien Hand hielt sie ihm einen Dolch an die Kehle. Entweder war er zu schwach, oder er hatte zu große Angst – auf jeden Fall wehrte er sich nicht.
    Gwen hoffte inständig, dass es die Angst war, die ihn in Schach hielt. Sie starrte auf die Messerspitze, als könnte sie sie allein mit ihrer Willenskraft dazu bringen, die Kehle dieses Bastards aufzuschlitzen und ihm unvergessliche Qualen zuzufügen.
    Ja, dachte sie wie hypnotisiert. Ja, ja, ja. Tu es. Bitte, tu es. Schneide ihn, lass ihn leiden.
    „Was soll ich mit ihm machen?“, fragte Cameo Sabin.
    „Setz ihn außer Gefecht, aber lass ihn am Leben.“
    Enttäuscht ließ Gwen die Schultern sinken. Doch mit der Enttäuschung kam eine verblüffende Erkenntnis: Obwohl sie ihre Gefühle im Griff hatte, war sie trotzdem kurz davor, ihre innere Bestie von der Leine zu lassen. All diese Gedanken an Schmerz und Leid waren nicht ihre eigenen. Unmöglich. Gefährlich, hatte Chris gesagt. Tödlich. Und er hatte recht. Du darfst nicht die Kontrolle verlieren.
    „Aber du kannst ihm ruhig etwas wehtun, wenn du magst“, fügte Sabin hinzu und sah Gwen mit zusammengekniffenen Augen an. War er … wütend? Auf sie? Aber warum? Was hatte sie ihm denn getan?
    „Lass das Mädchen nicht frei“, wiederholte Chris. Ein Zittern fuhr durch seinen Körper. Er wich zurück, aber Cameo, die offensichtlich stärker war, als sie aussah, riss ihn zurück. „Bitte nicht.“
    „Vielleicht solltest du die Rothaarige in ihrer Zelle lassen“, schlug die zierliche Kriegerin vor. „Zumindest fürs Erste. Nur für alle Fälle.“
    Sabin hob die Hand mit dem Stein und hielt inne, kurz bevor er ihn in die Mulde neben Gwens Käfig legte. „Er ist ein Jäger. Ein Lügner. Und ich denke, er hat sie verletzt und will verhindern, dass sie uns alles erzählt.“
    Gwen sah ihn voller Schrecken und Ehrfurcht an. Er war nicht wütend auf sie, sondern auf Chris – einen Jäger? – und darauf, was er ihr angetan hatte. Er meinte wirklich, was er gesagt hatte. Er würde ihr nicht wehtun. Er wollte sie in Freiheit sehen. In Sicherheit.
    „Habe ich recht?“, fragte Sabin sie. „Hat er dir wehgetan?“
    Die Demütigung trieb ihr die Hitze in die Wangen, als sie nickte. Emotional hatte er sie geradezu zerstört.
    Sabin fuhr sich mit der Zunge über die Zähne. „Er wird es bereuen. Das verspreche ich dir.“
    Langsam verflog die Verlegenheit. Ihre Mutter, die sie vor fast zwei Jahren enterbt hatte, hätte Gwen lieber tot als geschwächt gesehen, aber dieser Mann – dieser Fremde – wollte sie rächen.
    Chris schluckte nervös. „Hört mir zu. Bitte. Ja, ich bin euer Feind, und ich würde lügen, wenn ich sagte, dass ihr nicht auch meine Feinde seid. Das seid ihr. Ich hasse euch mit jeder Faser meines Körpers. Aber wenn ihr sie gehen lasst, bringt sie uns alle um. Das schwöre ich.“
    „Wirst du wirklich versuchen, uns umzubringen, kleiner Rotschopf?“, fragte Sabin noch sanfter als zuvor.
    Gwen, die von den Menschen immer nur „Nutte“ oder „Dreckstück“ genannt worden war, spürte, wie der süße Kosename einer nach Rosen duftenden Sommerbrise gleich durch ihren Geist wehte. In den wenigen gemeinsamen Minuten hatte dieser Mann es geschafft, ihr die eine Sache zu schenken, von der sie seit ihrer Entführung geträumt hatte: Er war wie der weiße Ritter, der fest entschlossen ist, den bösen Drachen zu töten. Zugegeben – einst hatte sie gedacht, dieser weiße Ritter käme in Gestalt von Tyson oder des Vaters, den sie nie kennengelernt hatte. Trotzdem: Es geschah nicht jeden Tag, dass ein Traum wahr wurde.
    „Rotschopf?“
    Das

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