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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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die Brust gezogen, der Mund blutverschmiert, eine … Luftröhre? … in einer Hand. Sie hatte dem Mann die Kehle herausgerissen – oder ausgebissen?
    Ihre Augen hatten wieder ihre normale Farbe angenommen, bernsteinfarben mit grauen Ringen, doch ihr Blick war dermaßen leer und abwesend, dass Sabin befürchtete, der Schock über ihre Tat hätte ihren Geist betäubt. Auch ihr Gesicht entbehrte jeglichen Ausdrucks. Ihre Haut war jetzt so blass, dass er die blauen Venen darunter erkennen konnte. Und sie zitterte, schaukelte vor und zurück und murmelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin. Was. Zur. Hölle?
    Der Jäger hatte sie ein Ungeheuer genannt. Sabin hatte ihm nicht geglaubt. Jedenfalls nicht zu jenem Zeitpunkt.
    Nun ging er zu ihr in die Zelle. Auch wenn er nicht wusste, was er tun sollte, war ihm zweierlei klar: Er konnte sie weder in dieser Verfassung zurücklassen, noch konnte er sie wieder einsperren. Erstens hatte sie keinen seiner Freunde angegriffen. Und zweitens würde sie, flink wie sie war, entwischen, ehe sich das Glas geschlossen hatte, und ihm dafür, dass er sein Versprechen gebrochen hatte, ernsthaften Schaden zufügen.
    „Sabin, Mann“, warnte Gideon ihn. „Vielleicht willst du es dir ja nicht noch mal überlegen, ob du wirklich da reingehen willst. Mal wieder hat ein Jäger gelogen.“
    Ausnahmsweise die Wahrheit gesagt, hieß das also. „Weißt du, womit wir es hier zu tun haben?“
    „Nein.“ Ja. „Sie ist keine Harpyie, keine Ausgeburt des Teufels, die nicht ein Jahr unbehelligt auf der Erde verbracht hat. Ich habe bisher noch nie mit ihnen zu tun gehabt, und ich weiß nicht, dass sie eine Armee Sterblicher binnen Sekunden töten können.“
    Da Gideon kein wahres Wort sagen konnte, ohne sich schon bald den Tod zu wünschen, weil er körperliche Höllenqualen litt und von Schmerzen geschüttelt wurde, wusste Sabin, dass alles, was er sagte, gelogen war. Das hieß, dass der Krieger sehr wohl schon einer Harpyie begegnet war und dass Harpyien natürlich Ausgeburten des Teufels waren und selbst Vertreter seiner Art innerhalb weniger Sekunden vernichten konnten.
    „Wann?“, fragte er.
    Gideon wusste, was er meinte. „Weißt du noch, als ich nicht in Gefangenschaft gewesen bin?“
    Aha. Gideon hatte mal drei Monate lang die Foltertechniken der Jäger aushalten müssen.
    „Keine hat das halbe Lager getötet, ehe irgendein Alarm ausgelöst werden konnte. Sie flog nicht aus unbekannten Gründen davon, und die überlebenden Jäger verbrachten die nächsten Tage nicht damit, die gesamte Art der Harpyien zu verfluchen.“
    „Moment. Harpyie? Das glaube ich nicht. Sie ist nicht hässlich.“ Der Einwand kam von Strider, dem König im Aussprechen offensichtlicher Fakten. „Wie sollte sie eine Harpyie sein?
    „Du weißt genauso gut wie wir, dass die Mythen der Menschen manchmal verzerrt sind. Nur weil Harpyien laut der Legenden hässlich sind, heißt das nicht, dass sie es auch wirklich sind. Und jetzt, alle raus.“ Sabin begann seine Waffen hinter sich auf den Boden zu werfen. „Ich kümmere mich um sie.“
    Ein mehrstimmiger Protest wurde laut.
    „Ich bekomme das schon hin.“ Das hoffte er zumindest.
    Vielleicht aber auch nicht…
    Ach halt die Klappe, verdammt noch mal.
    „Sie wird …“
    „… mit uns kommen“, fiel Sabin Maddox ins Wort. Er konnte sie nicht hierlassen. Sie war eine viel zu kostbare Waffe – eine Waffe, die gegen ihn eingesetzt werden konnte oder von ihm. Ja, dachte er, und seine Augen wurden größer. Ja. „Und zwar lebendig.“
    „Zum Teufel, nein“, protestierte Maddox. „Ich will keine Harpyie in Ashlyns Nähe haben.“
    „Du hast doch gesehen, was sie getan hat. Sie …“
    Maddox fiel ihm ins Wort: „Ja, allerdings, und genau deshalb will ich sie nicht in der Nähe meiner schwangeren Menschenfrau haben. Die Harpyie bleibt hier.“
    Noch ein Grund, der Liebe aus dem Weg zu gehen, dachte Sabin. Sie verwandelt sogar den härtesten Krieger in einen Schwächling. „Sie muss diese Männer genauso hassen wie wir. Sie kann uns helfen.“
    Maddox blieb stur. „Nein.“
    „Ich übernehme die Verantwortung für sie, und ich werde dafür sorgen, dass sie ihre Klauen nicht ausfährt.“ Auch das konnte er nur hoffen.
    „Wenn du sie willst, gehört sie dir“, meinte Strider. Er war immer auf seiner Seite. Guter Mann. „Maddox wird auch einverstanden sein, weil du Ashlyn nie drängst, in die Stadt zu gehen und sich nach möglichen Hinweisen in den

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