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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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vermutlich auf der Lauer und warten auf mich. Ich versuche, ihr zu helfen, und sie greifen mich an.“
    Paris richtete sich auf, und plötzlich tauchte der Mond sein Gesicht in ein helles Licht. Unter seinen Augen hatten sich dunkle Ringe gebildet. „Ich hole die anderen, und dann kümmern wir uns um sie. Um sie alle.“ Ehe Aeron irgendetwas erwidern konnte, eilte sein Freund auch schon durchs Schlafzimmer in Richtung Flur, wobei seine Schritte durch die schweren Stiefel auf dem Holzfußboden laut polterten.
    Aeron konzentrierte sich wieder auf das Mädchen. Während es den Hügel weiter hinauflief und immer näher kam, erkannte er, dass das weiße Stück Stoff, das das Mädchen einhüllte, eine Robe war. Die Rückseite, die er bislang nicht hatte sehen können, war tiefrot.
    Sie trug keine Schuhe, und als sie mit dem nackten Fuß gegen einen Felsen stieß, stürzte sie zu Boden, und das dichte schokoladenbraune Haar fiel ihr ins Gesicht. In ihre Locken waren Blüten gewoben, die zerrupft aussahen. Er konnte auch Zweige erkennen, wenn er auch nicht davon ausging, dass sie sie absichtlich dort platziert hatte. Zittrig strich sie sich die Strähnen aus dem Gesicht.
    Endlich sah er ihre Gesichtszüge, und jeder Muskel in seinem Körper verkrampfte. Sie war wunderschön, genau wie er vermutet hatte. Und das, obwohl sie schmutzig und ihr Gesicht vom Weinen geschwollen war. Sie hatte große himmelblaue Augen, eine perfekte gerade Nase, vollkommene Wangen und einen zierlichen Kiefer – beide nur sanft gerundet – und perfekte Lippen, die einen herzförmigen Mund bildeten.
    Er hatte sie noch nie gesehen, daran hätte er sich erinnert, doch auf einmal hatte sie etwas beinahe … Vertrautes.
    Sie rappelte sich auf, verzog unter Stöhnen das Gesicht und setzte sich wieder in Bewegung. Dann stürzte sie erneut. Ein schmerzvolles Schluchzen entfuhr ihr, aber trotzdem gab sie nicht auf, sondern stand wieder auf und schleppte sich weiter auf die Burg zu. Köder oder nicht – eine derartige Entschlossenheit war bewundernswert.
    Irgendwie gelang es ihr, sämtlichen Fallen auszuweichen, als wüsste sie genau, wo sie lagen. Aber als sie gegen den nächsten Felsen stieß und zum dritten Mal hinfiel, blieb sie zitternd und weinend liegen.
    Seine Augen wurden größer, als er sich ihren Rücken genauer ansah. Das Rote … War das … Blut? Frisches, noch feuchtes Blut? Der metallische Geruch stieg in den Wind auf, erreichte Aerons Nase und bestätigte seinen Verdacht. Tatsächlich Blut.
    Ihres? Oder das eines anderen?
    „Aeron.“ Es war kein Schreien mehr, sondern ein herzergreifendes Wimmern. „Hilf mir!“
    Seine Flügel breiteten sich aus, noch ehe er nachdenken konnte. Ja, die Jäger würden ihre Köder absichtlich verletzen, ehe sie sie in die Höhle des Löwen schickten, in der Hoffnung, bei ihrem Zielobjekt Mitleid zu erregen. Und ja, vermutlich würde er mit Pfeilen und Kugeln im Rücken enden – mal wieder –, aber er würde sie nicht verletzt und dem Tode nah da draußen liegen lassen. Er würde nicht zulassen, dass seine Freunde ihr Leben riskierten, um seine kleine Besucherin zu retten – oder zu vernichten.
    Warum ich, fragte er sich, als er sich vom Balkon abstieß. Steil flog er nach oben, bevor er sich in ihre Richtung fallen ließ. Er bewegte sich im Zickzack, um kein allzu leichtes Ziel abzugeben, doch es zischten weder Pfeile vorbei, noch knallten Schüsse. Dennoch landete er nicht neben ihr, sondern erhöhte seine Geschwindigkeit, streckte die Arme aus und packte sie, ohne auch nur eine Sekunde lang langsamer zu werden.
    Vielleicht hatte sie Höhenangst, und das war der Grund, warum sie sich urplötzlich verkrampfte. Oder vielleicht hatte sie erwartet, dass er getötet wurde, ehe er sie erreichen konnte, und war, als er sie nun tatsächlich fest in den Armen hielt, starr vor Schreck. Wie dem auch war, es kümmerte ihn nicht. Er hatte erledigt, wofür er aufgebrochen war. Er hatte sie.
    Sie begann sich schwach zu winden, um sich aus seinem festen Griff zu befreien, und stöhnte dabei vor Angst und Schmerzen. „Fass mich nicht an! Lass mich los! Lass mich gehen, oder ich verspreche dir, dass ich …“
    „Sei ruhig, sonst lasse ich dich wirklich fallen, das schwöre ich bei den Göttern.“ Einen Arm hatte er um ihren Bauch geschlungen, sodass ihr Gesicht dem Boden zugewandt war. Sie konnte genau sehen, wie tief sie fallen würde.
    „Aeron?“ Sie verrenkte sich den Hals, um ihn ansehen zu können, und in

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