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Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft

Titel: Die Herren der Unterwelt 05 - Schwarze Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gena Showalter
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Energie in seine Ohren und durch seinen Körper, dass es ihn schier umwarf. Es blieb kein Raum für Zweifel. Für keinen einzigen. Er musste ihr einfach glauben.
    Sabin, der Hüter des Dämons Zweifel, hätte sie geliebt. Nichts machte den Dämon des Kriegers glücklicher, als das Selbstvertrauen eines anderen zu zerstören.
    „Bist du ein Köder?“
    „Nein.“
    Wieder glaubte er ihr; er hatte keine Wahl. „Bist du hier? Um mich zu töten?“ Er richtete sich auf und verschränkte die Arme vor der Brust, während er sie unumwunden ansah und wartete.
    Er wusste, wie wild er aussah, doch auch in diesem Moment reagierte sie nicht so, wie er es von Frauen gewohnt war: zittern, sich zusammenkauern, weinen. Sie sah ihn unter dem flatternden Schleier ihrer dunklen Wimpern hervor an und war offensichtlich verletzt, weil er ihren Charakter infrage stellte.
    „Nein, natürlich nicht.“ Sie machte eine kleine Pause. „Na ja, nicht mehr jedenfalls.“
    Nicht mehr? „Ach so. Es gab also mal eine Zeit, da wolltest du mich umbringen?“
    „Ich bin geschickt worden, um das zu tun, ja.“
    Diese Aufrichtigkeit … „Wer?“
    „Zuerst hat mich die eine wahre Gottheit geschickt, weil er wollte, dass ich dich beobachte. Es war nicht meine Absicht, deine kleine Freundin zu verscheuchen. Ich habe nur versucht, meinen Job zu machen.“ Frische Tränen stiegen ihr in die Augen und verwandelten diese wunderschönen blauen Iris in Seen der Reue.
    Nicht weich werden. „Wer ist die eine wahre Gottheit?“
    Die reine Liebe erhellte ihre Miene und verjagte augenblicklich den Schimmer des Schmerzes. „Deine und meine Gottheit. Weit mächtiger als deine Götter, aber meist zufrieden damit, im Hintergrund zu bleiben, und ach so selten anerkannt. Vater der Menschen. Vater der … Engel. Wie mir.“
    Engel. Wie mir. Als die Worte in seinem Kopf widerhallten, weitete Aeron die Augen. Kein Wunder, dass sein Dämon nichts Böses in ihr spüren konnte. Kein Wunder, dass ihm ihr Blick vertraut vorkam. Sie war ein Engel. Der Engel. Der Engel, der – ihren Angaben zufolge – geschickt worden war, um ihn zu töten. Auch wenn sie „nicht mehr“ vorhatte, seinem Leben ein Ende zu setzen. Warum eigentlich nicht?
    Und spielte es überhaupt eine Rolle? Dieses zauberhafte Geschöpf war eine ganze Zeit lang der Henker gewesen, der ihn hatte richten sollen.
    Auf einmal verspürte er den Drang zu lachen. Als hätte sie ihn bezwingen können!
    Du konntest sie nicht sehen. Hättest du sie wirklich aufhalten können, wenn sie auf dich losgegangen wäre?
    Der Gedanke ernüchterte ihn sofort. Sie war diejenige gewesen, die ihn all die Wochen beobachtet hatte. Sie war diejenige gewesen, die ihm ungesehen gefolgt war und eine gepeinigte Legion vertrieben hatte.
    Was unweigerlich zu der Frage führte, warum Zorn nicht genauso reagierte wie Legion. Mit Angst und sogar mit körperlichen Qualen. Vielleicht kontrolliert der Engel, welche Dämonen ihn spüren, dachte er. Das wäre auf jeden Fall eine praktische Fähigkeit, mit der sie dafür sorgen könnte, dass ihre Opfer absolut keine Ahnung hatten, dass sie anwesend war, noch, was sie vorhatte.
    Er wartete darauf, dass eine überirdische Wut von ihm Besitz ergriff. Eine Wut, die er sich immer wieder geschworen hatte, an dieser Kreatur auszulassen, sollte sie sich jemals offenbaren. Als die Wut ausblieb, wartete er auf Entschlossenheit. Um jeden Preis musste er seine Freunde beschützen.
    Doch auch die Entschlossenheit blieb völlig aus. Was er stattdessen spürte? Verwirrung.
    „Du bist …“
    „Der Engel, der dich beobachtet hat, ja“, bestätigte sie seinen Verdacht. „Oder besser: Ich war ein Engel.“ Sie schloss die Augen, und in ihren Wimpern verfingen sich Tränen. Ihr Kinn zitterte. „Jetzt bin ich nichts.“
    Obwohl er ihr glaubte – wie hätte er ihr nicht glauben können? Diese Stimme … Aeron bemühte sich ernsthaft, ihre Worte anzuzweifeln, doch er schaffte es nicht. Ihm zitterte die Hand, als er sie nach dem Engel ausstreckte. Was bist du? Ein Kind? Benimm dich gefälligst wie ein Mann!
    Bei diesem offensichtlichen Zeichen seiner Schwäche verfinsterte sich sein Blick, und er zwang sich, seine Hand ruhig zu halten. Er strich ihr das Haar zurück, wobei er sorgfältig darauf achtete, ihre Verletzungen nicht zu berühren. Er griff nach dem runden Halsausschnitt ihrer Robe und zog vorsichtig daran. Ohne großen Widerstand riss der weiche Stoff auf, sodass ihr Rücken entblößt war.
    Von

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